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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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des Winters, der sich über
das Land ausbreitete. Er blickte hinüber zu Eden, Kardios Pferd, welches, an
einem Baum angebunden, ruhig auf dem Boden lag und gleichmäßig atmete. Aus den
Nüstern stieg deutlich sichtbar die verbrauchte Luft des Tieres auf. Instinktiv
sprang er auf und schmiegte sich an den wärmenden Körper des Pferdes. Dieses
musste davon wach geworden sein, denn Eden blickte Thalon mit großen Augen an.
„Ruhig, Großer. Ich bin es doch nur“, flüsterte Thalon, während er den Kopf des
Pferdes tätschelte. Eden schnaubte kurz und schloss dann erneut die Augen.
Thalon kuschelte sich noch enger an den wärmespendenden Bauch von Eden und zog
die Decke hoch bis zu seiner Nase. Nur langsam wich die Kälte, doch mit der
sich einschleichenden Wärme, zog auch die Müdigkeit in ihm ein, sodass er kurz
darauf erneut einschlief. Statt eines erneuten seltsamen Traumes, hatte er
Lewia vor Augen, mit der er zusammen auf einer Blumenwiese lag und den Himmel
beobachtete. Während er schlief, formten sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln
und sein Herz schlug ein wenig schneller.

 
    „Meister, voller Demut stehe ich hier vor Euch
und habe nur meine eigene Schande mitzuteilen. Aus einem mir unbekannten Grund,
ist der Junge entkommen und seine Spur verlor sich. Es war nicht möglich, ihn
durch seine Aura auszumachen, so als schütze ihn nun etwas davor, gefunden zu
werden. Zuvor kam es außerdem zu einem Kampf mit meinen Soldaten und alle
wurden von diesem Lichtritter mit Leichtigkeit niedergemäht“, berichtete Trenu
dem Alten, den er mit Hilfe einer magischen Verbindung zu sich bestellt hatte.
„Hm, er wird anscheinend immer stärker“, grummelte Jasai. Er blieb ruhig,
zumindest hatte er sich vorgenommen, dies zu bleiben. Dann fuhr er fort: „Also,
fassen wir die Situation zusammen. Die Truppe, die ihn eliminieren sollte, ist
anscheinend irgendwo in der Wüste umgekommen. Dann hatten wir ihn bereits in
unserer Gewalt, aber er entkommt uns. Und nun schicke ich Euch, Trenu, los, um
diesen Jungen zu töten und alles was Ihr mir zu sagen habt, ist, dass Ihr seine
Spur verloren habt? Er ist nicht einfach ein Tier, das es zu jagen gilt. Er
stellt eine Bedrohung für die gesamte Welt dar, auch wenn er es nicht weiß. Der
Neuanfang der Welt muss durchgeführt werden und wenn er siegt, gerät das
gesamte Gleichgewicht aus den Fugen. Unser Plan darf allerdings schon deshalb
nicht durchkreuzt werden, da dafür die Anstrengungen zu hoch waren. Mehrere
Jahre haben wir in die Forschung investiert und waren diesem Lichtritter bisher
immer einen Schritt voraus. Und wenn Ihr nicht in der Lage seid, ihn
aufzuhalten, werde ich nun andere Methoden in Erwägung ziehen müssen!“
    Seine Stimme war für einen Moment lauter
geworden, Jasai beherrschte sich schließlich wieder und machte eine kurze
Pause. Trenu war mittlerweile vor seinem Meister auf die Knie gegangen.
„Meister, ich habe Euch enttäuscht. Doch mir ist klar geworden, dass ich nichts
lieber tun möchte, als diesen Lichtritter zu fangen und zu töten. Ich empfinde
Gefühle! Seit dem Moment, da ich wieder in dieser Welt wandle, war ich kalt.
Nun hat sich das geändert. Bitte gebt mir die Chance, mein Können doch noch
unter Beweis zu stellen“, bat Trenu und hatte dabei etwas vollkommen
Menschliches an sich. Er wirkte wie ein Kind, das einen Fehler begonnen hatte
und seinen Eltern schwur, diesen Fehler nicht noch einmal zu begehen. Die Worte
Trenus, lösten etwas in Jasai aus. Es war ein Gefühl, welches ihn innerlich
aufjubeln ließ. Die Schatten wurden anscheinend immer menschlicher und würden
bald ein vollständiges Bewusstsein entwickeln. Das bedeutete auch, dass Jasais
Bruder, den er so lange schon nicht mehr gesehen hatte, bald wieder wie früher
sein würde. „Nun gut, ich verzeihe Euch“, grummelte er. Er überlegte einen
Moment und legte sich dann die passenden Wörter zurecht. „Ihr habt um eine
zweite Chance gebeten, die Euren Fehler wieder gut macht. Und diesen Wunsch
will ich Euch erfüllen. Wenn Ihr erlaubt, werde ich nun mit Eurer Hilfe die
Suche nach dem Lichtritter fortführen“, sagte er schließlich mit solch einer
einfühlsamen Stimme, dass Trenu ihnen sofort Glauben schenkte. Die sonst
finsteren Gesichtszüge des Schattens hatten sich in diesem Moment gelegt.
Erfreut zwang sich Trenu zu einem schiefen Lächeln. „Ich danke Euch dafür und
bin bereit, die Suche mit Euch fortzusetzen. Nur wo wollt Ihr suchen? Wir
wissen nicht, wohin

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