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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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mich wirklich zu gut. Tatsächlich habe ich seit einiger
Zeit das Gefühl, dass sich über unserem Reich etwas Gewaltiges zusammenbraut.
Die Priester preisen schon das Ende der Welt an. Natürlich, sie übertreiben mal
wieder, wie sie es ständig tun. Dennoch wird eine Panik der Bürger nicht
ausgeschlossen. Es ist wichtig, dass wir herausfinden, was die Gnome vorhaben.
Noch mag es so aussehen, als stecke nichts Besonderes hinter dem Auftauchen der
Waffen, aber ich fürchte, dass sich das ändern wird. Der Große Bund hat es sich
zur Aufgabe gemacht, den Frieden mit Hilfe von Vernunft, Weisheit und Sprache
zu wahren und ich möchte nicht, dass dies bald mit Blut und kaltem Stahl
geschehen muss.“
Er machte eine kleine Pause und setzte dann erneut zum Sprechen an: „Diese
Aufgabe wird keine leichte sein, soviel ist gewiss. Seit ewiger Zeit schon ist
kein Mensch mehr in die Berge vorgedrungen. Aber genau deswegen möchte ich Euch
mit der Aufgabe los schicken, weil ich überzeugt bin, dass Ihr Erfolg haben
werdet.“ Mit einer Handbewegung erteilte er nun endlich Kardios das Wort.
Dieser überlegte erst einmal, was er zu all diesem sagen sollte. Schließlich
sagte er: „Mein König, es ist mir eine sehr große Ehre, dass gerade mir diese
so schwere Aufgabe zugeteilt wurde. Ich werde eine Gruppe Männer zusammen
stellen und unverzüglich aufbrechen. Allerdings stellt sich mir noch die Frage,
wer in meiner Abwesenheit meine Aufgaben übernimmt.“ „Macht Euch diesbezüglich
keine Sorgen. Ihr erinnert Euch noch an Vlad von Thenos? Er ist ein tüchtiger
Mann und steht schon viele Jahre in meinen Diensten. Er war lange Zeit auf
Reisen in den Ländern von Oleiphea und ist gerade vor ein paar Tagen zurück
gekehrt. Ich werde ihn mit Euren Aufgaben vertraut machen. Er sollte schon auf
dem Weg hierher sein.“ Wie auf ein Stichwort reagierend, wurden die Türen des
Thronsaals geöffnet. Herein trat ein Mann, der älter als Kardios zu sein
schien. Er besaß ebenfalls schwarze Haare, die im Gegensatz zu Kardios´ Haaren
eher lang waren und hinten zu einem Zopf zusammen gebunden waren. Sein Gesicht
wurde teilweise bedeckt von einem stoppeligen Bart. Obwohl sein offener Blick
zusammen mit seinem Lächeln ihn sympathisch erscheinen ließen, lief Kardios ein
Schauer den Rücken hinunter, als sich die Blicke der beiden Männer kreuzten.
Dennoch gab er ihm freundlich die Hand und begrüßte Ihn. Der König stellte die
beiden Männer untereinander vor. „Ich werde hoffentlich meine Arbeit gut
machen. Immerhin trete ich in die Fußstapfen eines sehr großartigen Mannes“,
versuchte Vlad Kardios entgegen zu kommen, der diesen nur kühl betrachtete.
„Vielen Dank für das Kompliment. Ich bin mir sicher, dass Ihr Eure Aufgabe gut
machen werdet. Aber es ist ja nicht für immer“, sagte Kardios höflich, dennoch
mit einem kalten Unterton. Er hatte ein ungutes Gefühl dabei, dass dieser Mann
ihn vertreten sollte, vertraute aber auf die Entscheidung, die sein Freund und
Gebieter getroffen hatte. Er sagte sich, dass er wahrscheinlich jeden so
eingeschätzt hätte, der seinen Platz übernehmen sollte. Schließlich war dies
das erste Mal, dass ihn Horald auf eine solche Reise schickte. Er
verabschiedete sich schließlich von den beiden Herren, dann trat er aus dem
Thronsaal hinaus, entschlossen, seine Aufgabe zu erfüllen. Wäre ihm allerdings
jenes nur für einen Bruchteil eines Augenblicks wahrnehmbare Zucken der
Mundwinkel und somit jenes scheue Grinsen von Vlad aufgefallen, nachdem Kardios
den Raum verlassen hatte, dann wäre er erst gar nicht losgezogen in die Berge,
auf die Reise ins Ungewisse.

 
    Kapitel 9: Der Lichtritter

 
 
    Nach einem nicht allzu langen Ritt erreichten sie den Turm. Mitten im Sand
stand er da, wie eine riesige Säule und ragte weit in den Sternenhimmel hinauf.
Er schien sehr alt zu sein, denn die bläuliche Farbe, die er einst besessen
haben musste, war an vielen Stellen abgeblättert und der Stein war rissig. Zwar
war der Turm nicht so groß, wie der auf Dolansburg, allerdings hatte er dennoch
etwas Majestätisches an sich. Er klopfte an die schwere Holztür und kam sich
dabei etwas dumm vor, schließlich glaubte er nicht, dass ihm jemand freundlich
öffnen würde. Nachdem wirklich niemand öffnete, drückte er die Klinke hinunter.
Zu seiner Verwunderung war die Tür offen. Als er sie aufmachte ertönte ein
schiefes Knarren, welches noch einmal das Alter dieses Turms bestätigte. Im
Inneren war es fast

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