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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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endlich das Schwert zu ziehen, war größer, als jede Vernunft.
„Es reicht jetzt mit den Spielchen!“, rief dieser auf einmal. Er hatte komplett
die Beherrschung verloren. „Unsere Aufgabe ist es, diesen Jungen zu töten und
ich lasse mich nicht von einer zurückgebliebenen Friedenstaube belehren. Seid
Ihr denn so blind, dass Ihr nicht merkt, mit was für absurden Mitteln Ihr
Frieden erhaltet? Frieden resultiert aus Krieg. Krieg und Chaos ist der
Naturzustand aller Dinge. Wie könnt Ihr von Frieden sprechen, wenn kein Krieg
geherrscht hat? Ich werde Euch die Gelegenheit geben, Frieden zu stiften““ Mit
einem Mal hatte er seine Klinge gezogen und setzte zum Hieb auf Thalon an.
Völlig überrascht stolperte dieser nach hinten, kaum das Gleichgewicht haltend.
Entsetzt rief Nupama: „Männer, zu den Waffen! Die Fremden werden gewalttätig!“
Während die Wachen von außen in das Zelt kamen, um sowohl die Soldaten
anzugreifen, als auch Lewia und Thalon festzuhalten, wandte sich Thalon besorgt
an Nupama: „Ich sagte Euch doch, dass sie böse sind! Verdammt, warum seid ihr
so naiv und seht nicht, was Ihr anrichtet? Lasst uns helfen oder Ihr und Eure
Männer werdet sterben!“ Doch von all dem schien die Frau nichts wissen zu
wollen. „Solltet ihr euch einmischen, seid ihr zum Tode verurteilt!“ Sie zog
ebenfalls ihre Waffen und wies den beiden Männern, die Thalon und Lewia
festhielten, an, sich aus dem Zelt zu entfernen. Kaum waren sie nach draußen
geführt worden, befreiten sich die beiden aus dem Griff, indem sie ihre
Ellenbogen tief in die Mägen der beiden Männer versenkten. Der Augenblick, den
die Wachen brauchten, um den unverhofften Schlag zu verdauen, nutzten Thalon
und Lewia. Sofort eilten sie zurück zu ihren Pferden und machten sich so
schnell wie möglich auf den Weg zu dem Turm. „Wir können doch diese Stadt jetzt
nicht im Stich lassen!“, hatte Lewia zwar eingewendet, aber Thalon erwiderte,
dass sie keine andere Wahl hätten, da sie, falls sie die Verfolger töten
würden, selbst umgebracht werden würden. „Dieser Stadt ist nicht mehr zu
helfen. Schon lange nicht mehr“, fügte Thalon monoton und dennoch aussagend
hinzu. Es war zwar nicht leicht, Troth einfach so zu verlassen, aber es war die
einzige Möglichkeit, die ihnen blieb.
    Der Kampf zwischen den Wachen und den Verfolgern hatte
sich zu einem Gemetzel ausgeweitet. Immer mehr der Kämpfer von Troth waren
herbei geeilt, um ihren Kameraden beizustehen, die sich gegen die tobende
Legion der Ersten verteidigten. Zwei der Soldaten waren bereits getötet worden,
nicht aber ohne auch einige der Wachen auszulöschen. Auf lange Sicht
betrachtet, mussten die Soldaten jedoch einsehen, dass sie keine Chance hatten,
gegen Nupamas Männer, die deutlich in der Überzahl waren. Sie ließen ihre
Waffen auf den Boden sinken und während die Klingen der Wachen auf sie
einschlugen, rief der Anführer laut: „Wir sind nur die ersten unserer Art!
Viele werden noch folgen.“ Im Angesicht des nahenden Todes lachte er mit
grausam verzerrter Stimme. Dann erlosch das rote Glühen hinter dem Visier. „Was
hat er gemeint, als er sagte, sie seien nur die ersten?“, wunderte sich eine
der Wachen, das Gesicht mit Blut bespritzt. Als Antwort ging Nupama langsam zu
dem Leichnam und zog den Helm des Toten ab. Sie erschrak beim Anblick dessen,
was sie dort gerade sah. Statt dem Gesicht eines Menschen blickte ihr ein halb
verwester Kopf entgegen, furchtbar entstellt. Hautfetzen hingen an ein paar
Stellen hinunter und als sie die Helme der Begleiter entfernte, stellte sie
fest, dass jeder der Toten so entstellt war. „Bei Oleiphea, was sind das für
Ausgeburten der Hölle?“, entfuhr es Nupama, die in diesem Augenblick Thalon und
Lewia komplett vergas. Etwas anderes kam ihr in den Sinn, denn das, was sie
sah, konnte nur schwarze Magie sein, jene Form der Magie, die ihre Urahnen
einst entwickelt und sofort als höchst gefährlich eingestuft hatten. Zum ersten
Mal in ihrem Leben zweifelte sie an ihrer vernünftigen und friedvollen Welt,
die sie um jeden Preis erhalten wollte. Benutzung von schwarzer Magie konnte
nichts Gutes mit sich bringen. „Verbrennt diese Körper. Ich wünsche, dass
nichts mehr von ihnen übrig bleibt!“ Sie spürte, wie ihr wärmer wurde, was
nicht mal an der unerträglichen Hitze des Nachmittags lag. „Was ist mit den
anderen beiden Fremden?“, fragte ein junger Mann mit Bubengesicht, der noch
viel zu jung für das Militär war. Nupama

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