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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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fassen. Ein kurzes wohliges Kribbeln
durchlief dabei seinen Körper.
    Im selben Augenblick wurde es schlagartig hell in dem Raum und direkt vor
ihren Augen stand Anthlo. Wie wild pochte Thalons Herz, nachdem er sich von dem
Schock erholt hatte. „Hier bin ich also“, sagte Anthlo gelassen und obwohl sein
Gesicht noch immer nicht zu sehen war, dachte Thalon ein Schmunzeln erkennen zu
können. „Sehr schön, dann bin ich jetzt auf Erklärungen gespannt“, forderte
Thalon spitz. Anthlo schien zu überlegen, während er in dem Raum auf und ab
schritt. Es hatte etwas sehr merkwürdiges, dieses Geschöpf so schreiten zu
sehen. Auf einmal begann er zu reden: „Nun, ich will es dir erklären. Ich bin
kein normaler Mensch, wie du wahrscheinlich schon festgestellt haben solltest.
Zumindest bin ich seit längerer Zeit keiner mehr. Der Grund, warum ich dich auf
dieser Lichtung angegriffen habe ist eigentlich sehr simpel.“ Anthlo machte
eine lange dramatische Pause, so als wolle er die Spannung steigern. „Es waren
alles Prüfungen, die verschiedene Teile deines Könnens auf die Probe gestellt
haben. Ich kann sagen, du hast wirklich alles gut gemeistert. Deine
Kampffähigkeiten sind gut ausgereift, dein Durchhaltevermögen ist bemerkenswert
und deine Kombinationsfähigkeiten beim Lösen von Rätseln sind ebenfalls
erstaunlich. Du hast also wirklich das Zeug, um deine Aufgabe gut meistern zu
können, auch wenn du es selber nicht weißt“ Mit verwirrtem Blick schaute Thalon
sein Gegenüber an. „Was für eine Aufgabe?“ Jetzt war es Anthlo, der erstaunt zu
sein schien, zumindest verriet dies sein Ton: „Oh, ich fürchte, ich muss dir
noch eine Menge erzählen. Aber erst musst du versprechen, dass du überhaupt
bereit bist, zu hören, was ich zu berichten habe.“ Thalon grübelte und knetete
dabei seine Unterlippe. Lewia ihrerseits blickte gespannt erst auf Thalon und
dann wieder auf Anthlo, der auf die beiden Stühle deutete und somit den beiden
anbot, sich zu setzen.
    Schließlich meinte Thalon im entschlossenen scharfen Tonfall: „Mein Leben
hat sich in den letzten Tagen vollständig geändert. Ich habe viel Grauen
erlebt, Fehler begangen, Personen, die mir etwas bedeuten verloren und
verlassen und zum ersten Mal die Grenzen von Weltenbrücke, meiner Heimat,
überschritten. Das alles nur, um hier her zu kommen. Jetzt will ich auch
wissen, warum all dies geschieht!“ Anthlo atmete schwer aus und nahm dann
gemächlich seine Kapuze ab. Thalon und Lewia waren erstaunt, als sie sahen, wie
Anthlo aussah. Unter der Finsternis der Kapuze verbarg sich das schmale Gesicht
eines Mannes, den Thalon anhand seiner vereinzelten Falten auf fünfundfünfzig
Jahre schätzte. Seine graubraunen Haare waren zerzaust und standen teilweise in
sämtliche Richtungen ab. Der Mund des Mannes wurde teilweise verdeckt von einem
Vollbart, dessen Farbe noch etwas heller war, als die der Haare. Unter seinen
Augen, deren Pupillen tatsächlich eine blutrote Farbe besaßen, befanden sich
unzählige kleine Furchen, durch die die Haut unter den Augen leicht ledern
wirkte. Als er bemerkte, wie Thalon und Lewia ihn erstaunt von oben bis unten
musterten, begann er laut zu lachen. Dabei fiel Thalon auf, dass seine Stimme
nun, wie sein Aussehen auch, menschlich wirkte und der seltsame Hall verklungen
war. „Jetzt kennt ihr also mein Aussehen. Ich will euch damit zeigen, dass ihr
mir vertrauen könnt. Ich sehe in deinen Augen, Thalon, wie viele Fragen dich
beschäftigen und ich werde versuchen, die meisten davon zu beantworten. Diese
Ritter, die euch verfolgt haben, das waren Wesen, wie ich auch ich eines bin.
Aber erschreckt nicht! Ich will euch nichts Böses, im Gegenteil. Geschaffen
wurden wir von den Mitgliedern des Zirkels. Das ist eine fanatische Sekte, die
es sich zur Aufgabe gemacht hat, die dunkle Magie zu erforschen. Sie
kombinieren diese kaum bekannte Form der Magie mit reiner Wissenschaft, um
damit in ihren Augen die Menschheit voran zu bringen. Sie arbeiten im
Verborgenen, aber ihre Machenschaften tragen Früchte, wie ihr sehen könnt“,
erzählte Anthlo und wies dabei auf sich. „Ich verstehe noch immer nichts!“,
kritisierte Thalon und schaute Anthlo finster an. „Ich muss wohl noch ein wenig
weiter hinten beginnen.“ Wieder machte der seltsame Gastgeber eine kurze Pause
und erfreute sich daran, wie seine beiden Gäste an seinen Lippen hingen und
gebannt jedes Wort förmlich in sich aufsaugten. Anthlos Blick fiel ins Leere,
als er

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