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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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stieß er heftig zu. »Nur dich.«
    Ein heißes Glücksgefühl stieg in ihr auf, wie eine Woge hüllte es sie ein und schwemmte alles andere weg. Sie konnte nicht mehr klar sehen und hörte auch nicht, dass sie schrie.
    Vane legte ihr die Hand auf den Mund und erstickte so ihren ekstatischen Schrei – dennoch drohte er, die Kontrolle zu verlieren. Verzweifelt versuchte er, das Verlangen zu zügeln, das in ihm tobte, das seine Sinne berauschte und wie flüssiges Feuer in seinen Lenden brannte.
    Es gelang ihm, bis er fühlte, wie die Wogen der Erfüllung in ihrem Körper auch ihn erreichten. Er fühlte, wie es ihn ergriff, anschwoll und sich in ihm aufbaute. Und in dem endgültigen Augenblick, ehe die Welt über ihm zusammenbrach, gab er sich diesem Gefühl ganz hin.
    Und er tat genau das, worum sie ihn damals gebeten hatte, er ließ es geschehen – und ergoss sich in sie.
    In dem Augenblick, in dem die Tür von Minnies Kutsche sich hinter ihnen schloss und sie in sanfte Dunkelheit hüllte, sank Patience in die Kissen und betete, dass es ihr gelingen möge, genügend Kraft aufzubringen, um die Kutsche wieder zu verlassen, um bis zu ihrem Bett gehen zu können, wenn sie in der Aldford Street ankamen.
    Ihr Körper fühlte sich an, als gehörte er ihr nicht länger. Vane hatte ihn in Besitz genommen, und sie war schwach und kraftlos. Ausgelaugt. Die halbe Stunde zwischen ihrer Rückkehr in den Ballsaal und Minnies Abfahrt, hatte sie all ihre Kraft gekostet. Nur Vanes Unterstützung, seine vorsichtige Führung, hatte ihren Zustand vor den Augen der anderen verborgen, den Zustand der tiefen Befriedigung.
    Wenigstens hatte sie wieder sprechen können. Vernünftig und zusammenhängend. Und sie konnte denken. Eigentlich hatte das alles noch viel schlimmer gemacht. Weil alles, an das sie denken konnte, das war, was er gesagt hatte, was er an ihrer Schläfe geflüstert hatte, als sie sich in seinen Armen wieder bewegen konnte.
    »Hast du deine Meinung schon geändert?«
    Sie hatte genügend Kraft aufgebracht, um zu sagen: »Nein.«
    »Störrische Frau«, war seine Antwort gewesen, und wie ein leiser Fluch hatte es geklungen.
    Er hatte sie nicht weiter gedrängt, aber er hatte nicht aufgegeben.
    Seine Frage dröhnte noch immer in ihrem Kopf. Der Ton seiner Stimme – unerschütterliche Entschlossenheit – störte sie. Seine Kraft war nicht nur körperlich. Sie zu brechen, ihn davon zu überzeugen, dass sie nicht nachgeben würde, dass sie nicht seine Frau werden würde, das stellte sich als wesentlich schwieriger heraus, als sie es sich vorgestellt hatte. Die Möglichkeit, dass sie unbeabsichtigt seinen Stolz herausgefordert hatte, dass sie die Seele des Eroberers verletzt hatte und sich jetzt mit der ganzen Macht seines Charakters würde auseinander setzen müssen, war auch nicht gerade ein sehr aufmunternder Gedanke.
    Und was noch viel schlimmer gewesen war: Sie hatte gezögert, ehe sie Nein gesagt hatte.
    Versuchung hatte sich in ihre Gedanken geschlichen, hatte ihre Wachsamkeit untergraben. Nach allem, was sie von den Cynsters gesehen hatte, von ihren Frauen und ihrer fest verwurzelten Meinung über die Familie, war es unmöglich, die Tatsache zu übersehen, dass Vanes Antrag der beste war, den sie je bekommen würde. Familie – das Einzige, was für sie wichtig war – bedeutete ihm äußerst viel.
    Wenn man all die anderen Eigenschaften noch hinzuzählte – seinen Reichtum, seine Stellung, sein gutes Aussehen – , was konnte sie sich mehr wünschen?
    Das Problem war, dass sie die Antwort auf diese Frage kannte.
    Deshalb hatte sie Nein gesagt. Und deshalb würde sie auch weiterhin Nein sagen.
    Die Haltung der Cynsters der Familie gegenüber war positiv und beschützend. Sie waren ein Clan von Kriegern – die offene Verpflichtung, die sie am Anfang so sehr überrascht hatte, war, in diesem Licht gesehen, sehr verständlich. Krieger verteidigten das, was ihnen gehörte. Und die Cynsters sahen ihre Familie, so schien es, als Besitz an, der unter allen Umständen verteidigt werden musste. Ihre Gefühle entstammten aus dem Instinkt des Eroberers – dem Instinkt, an dem festzuhalten, was sie gewonnen hatten.
    Vollkommen verständlich.
    Aber es genügte nicht.
    Es genügte ihr nicht.
Ihre Antwort blieb – und würde auch bleiben: »Nein.«

19
    Sligo öffnete die Haustür des Hauses in der Aldford Street um neun Uhr am nächsten Morgen.
    Vane nickte ihm kurz zu und betrat dann das Haus. »Wo ist die Lady?« Schnell sah er

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