Der Liebesschwur
ihn pulsierte, ehe er sich wieder zurückzog, nur um noch einmal tief in sie einzudringen. Und noch einmal.
Um sich zu befriedigen – und auch sie.
Sie bewegte sich unter ihm, drängend. Noch nie zuvor hatte er etwas so Wundervolles gesehen wie sie, gefangen in ihrer Leidenschaft. Sie hob sich ihm entgegen, bewegte sich, warf den Kopf von einer Seite zur anderen, während sie gleichzeitig nach Erfüllung suchte. Tief drang er in sie ein, trieb sie höher und höher und hielt sich dennoch zurück, damit sie noch höher fliegen konnte. Und er mit ihr.
Und er wollte sie beobachten – sie war so herrlich lüstern, so wundervoll hingegeben, während sie ihn in sich aufnahm, ihn in sich festhielt und sich zum allerersten Mal einem Mann schenkte. Der Anblick raubte ihm den Atem – und noch viel mehr. Er würde sie wieder besitzen, viele Male, doch nie wieder würde es so sein wie jetzt, so voller Gefühle wie in diesem Augenblick.
Er wusste, wann das Ende sich näherte, er fühlte die Anspannung in ihr, die bereit war zu explodieren, und er fühlte auch das heiße Fließen in ihr. Er drang ein und ließ los – er ließ seinen Körper das tun, was ganz natürlich war, und brachte sie beide zum Höhepunkt. Und dann endlich sah er, wie der Höhepunkt sie packte, wie das Verlangen wuchs und ihr Innerstes zu einem heißen, fruchtbaren Gefäß für seinen Samen machte.
Er biss die Zähne zusammen, hielt noch eine Sekunde lang aus und sah, wie sie sich ganz hingab, er sah, wie ihr Gesicht, das angespannt war vor Leidenschaft, sanfter wurde, fühlte tief in ihrem Inneren das Beben der Erfüllung. Dann gab ihr Körper unter dem seinen nach, und der Ausdruck auf ihrem Gesicht war der eines Engels.
Vane fühlte, wie das Beben durch seinen Körper ging. Er schloss die Augen und ließ zu, dass es – dass sie – ihn erfüllte.
Es war mehr gewesen – viel mehr – als er erwartet hatte.
Er lag auf dem Rücken im Heu, Patience schmiegte sich an ihn, ihren Rock und ihre Unterröcke hatte er über sie gezogen, um sie warm zu halten, während sie schlief, und er versuchte, wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren. Er konnte das alles nicht erklären, er wusste nur, dass es bei keiner anderen Frau je so gewesen war wie mit ihr.
Daher war es auch keine Überraschung für ihn, als sich seine befriedigten Sinne klärten und er bemerkte, dass ihn schon wieder ein drängendes Verlangen erfüllte.
Es war nicht das gleiche Verlangen, das ihn in den letzten Tagen angetrieben hatte, und das er gerade erst und außerordentlich gründlich befriedigt hatte – es war ein Bedürfnis, sie zu der seinen zu machen.
Zu seiner Ehefrau.
Dieses Wort hatte ihn in der Vergangenheit immer zusammenzucken lassen. Und eigentlich war das noch immer so. Aber er würde seinem Schicksal nicht davonlaufen – würde nicht dem zu entkommen versuchen, von dem er tief in seinem Innersten wusste, dass es richtig war.
Sie war die einzige Frau für ihn. Wenn er je heiraten würde, dann nur sie. Und er wollte Kinder – Erben. Der Gedanke an sie, mit seinem Sohn in ihren Armen, hatte eine sofortige Wirkung auf ihn. Er fluchte leise vor sich hin.
Dann warf er einen schnellen Blick zur Seite, auf Patience' Locken, und verspürte den Wunsch, sie aufzuwecken. Ihre förmliche Zustimmung zu ihrer Ehe zu bekommen, war zu einer Sache von äußerster Wichtigkeit geworden. Von höchster Wichtigkeit. Indem sie ihn als ihren Geliebten akzeptiert hatte, hatte sie informell bereits zugestimmt. Und wenn er ihr erst einmal seinen Antrag gemacht und sie zugestimmt hatte, könnten sie sich ihrer Lust hingeben, so viel sie wollten, sooft sie wollten.
Der Gedanke verstärkte nur noch sein Gefühl des wachsenden Unbehagens. Er biss die Zähne zusammen und versuchte, an etwas anderes zu denken.
Irgendwann später wachte Patience wieder auf. Es war ein Aufwachen wie noch nie zuvor, ihr Körper schwebte auf einem Meer goldenen Glücks, ihr Verstand war eingehüllt in einen goldenen Frieden. Ihre Glieder waren schwer und matt, ihr Körper befriedigt, erfüllt. Lange drang kein einziger Gedanke durch diesen wundervollen Schimmer, doch dann kehrte sie ganz langsam in die Wirklichkeit zurück.
Sie lag warm eingehüllt auf der Seite. Neben ihr war Vane, auf dem Rücken ausgestreckt, sein Körper ein harter Fels, an den sie sich klammerte. Draußen hatte der Regen aufgehört; ab und zu fielen noch einige Tropfen vom Dach.
Er hatte es ihr geschenkt – er hatte ihr den Weg in diesen
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