Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Zustand der Gnade gezeigt. Dieses herrliche Glücksgefühl hüllte sie noch immer ein. Patience lächelte. Ihre Hand lag auf seiner Brust, und unter ihrer Handfläche fühlte sie das krause Haar und auch seinen Herzschlag, kräftig und stetig. Ihr eigenes Herz schwoll an vor Glück.
    Das Gefühl war stärker als zuvor, es schien golden und silbern und war so wundervoll, dass ihr Herz schmerzte, so eindringlich süß, dass ihr Tränen in die Augen traten.
    Patience presste die Augen zusammen. Sie hatte Recht gehabt – Recht gehabt, weil sie darauf gedrängt hatte, es zu erleben, und weil sie diesen Weg gegangen war. Ganz gleich, was auch immer geschah, sie würde diesen Augenblick in ihrem Herzen behalten – und auch all das, was sie hierher geführt hatte. Sie würde nichts bedauern. Niemals.
    Das eindringliche Gefühl schwand aus ihrem Unterbewusstsein. Mit sanft hochgezogenen Mundwinkeln bewegte sie sich und drückte einen Kuss auf Vanes Oberkörper.
    Er sah auf sie hinunter. Als Patience ihn ansah, wurde ihr Lächeln strahlender, und mit geschlossenen Augen sank sie gegen ihn. »Hm – nett.«
    Nett? Er sah in ihr Gesicht, sah das Lächeln um ihren Mund und fühlte, wie etwas in seiner Brust sich rührte. Sich verschloss. Das Gefühl und die Regungen, die durch seinen Körper rannen, die ihn aus der Bahn warfen, waren überhaupt nicht nett. Sie erschütterten ihn und machten ihn verletzlich. Er hob eine Hand und strich Patience das honiggoldene Haar aus dem Gesicht, und die zerzausten Locken blieben an seinen Fingern hängen. Er machte sich daran, sie zu lösen, suchte ihre Haarklammern zusammen. »Wenn wir erst einmal verheiratet sind, kannst du dich jeden Morgen so nett fühlen. Und auch jeden Abend.«
    Er konzentrierte sich auf ihr Haar, deshalb sah er auch nicht das Erschrecken in ihren Augen, als Patience benommen zu ihm aufsah. Er sah auch nicht, als das Erschrecken einem ausdruckslosen Blick wich. Als er wieder auf sie hinunterblickte, starrte sie ihn an. Ihr Gesicht war verschlossen und verriet nichts von ihren Gedanken.
    Vane runzelte die Stirn. »Was ist los?«
    Patience holte tief Luft und versuchte verzweifelt, sich zurechtzufinden. Sie leckte sich über die Lippen und konzentrierte sich dann darauf, ihn anzusehen. »Heiraten.« Sie musste einen Augenblick lang innehalten, ehe sie weitersprechen konnte. »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir darüber gesprochen haben.« Ihre Stimme klang ausdruckslos.
    Vane runzelte die Stirn. »Wir reden jetzt darüber. Ich wollte schon vorher mit dir darüber sprechen, aber wie du sehr wohl weißt, hatten unsere Bemühungen, eine vernünftige Unterhaltung zu führen, keinen großen Erfolg.« Er glättete die letzte ihrer Haarsträhnen, schob sie mit seinen Fingern aus ihrem Gesicht und breitete sie auf dem Heu aus. »Wann soll es sein?«
    Patience starrte ihn nur an. Sie lag nackt in seinen Armen, ihr Körper war so befriedigt, dass sie sich nicht bewegen konnte, und er wollte ganz plötzlich und ohne Vorwarnung über eine Ehe reden? Nein, er wollte nicht einmal darüber reden, er wollte ganz einfach nur entscheiden, wann sie heiraten sollten.
    Der goldene Schein war verschwunden, ersetzt durch einen eisigen Hauch. Ein Hauch, der kälter war als das graue Elend draußen vor der Tür des Schuppens, kälter als der Wind, der aufgekommen war. Die Panik zauberte ihr eine Gänsehaut auf ihren Körper und sank dann bis ins Mark in sie ein. Sie fühlte die Berührung kalten Stahls – es waren die eisernen Zähne der Falle, die sich langsam aber stetig um sie schloss.
    »Nein.« Sie nahm all ihre Kraft zusammen, stieß gegen Vanes Oberkörper und verschloss die Augen davor, dass er nackt war, dann versuchte sie, sich aufzusetzen. Sie hätte es nie geschafft, hätte er ihr nicht geholfen.
    Er sah sie an, als würde er seinen Ohren nicht trauen. »Nein?« In ihrem Gesicht suchte er nach irgendwelchen Anzeichen, dann wurde der Blick seiner grauen Augen vorsichtig. »Nein, was?«
    Der stahlharte Ton seiner Stimme ließ einen Schauer durch Patience' Körper rinnen. Sie wandte sich von ihm ab, raffte die Unterröcke über ihrem Schoß und griff nach ihrem Hemd. Schnell zog sie es über den Kopf. »Ich hatte niemals die Absicht zu heiraten. Überhaupt nicht.«
    Das war vielleicht eine kleine Notlüge, aber sie kam ihr leichter über die Lippen als die ungeschminkte Wahrheit. Eine Ehe hatte immer ganz oben auf ihrem Plan gestanden – doch nicht eine Ehe mit einem

Weitere Kostenlose Bücher