Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
untersuchen das?«
    »Nein, Ma’am. Wir suchen nur jemanden, der vor etwa dreißig Jahren hier gelebt hat. Wir glauben, daß damals da außen eine Treppe gewesen ist.«
    »Von so was hab ich beim besten Willen keine Ahnung«, meinte sie.
    »Ich verstehe. Was ist mit Mr.   Shannon? Wir haben versucht ihn zu erreichen.«
    »Er besucht seinen Sohn in St.   Louis«, sagte sie. »Er müßte heute zurückkommen, denke ich. Und ihr beide seid wirklich Privatdetektive?«
    »Nee, nur er«, sagte Randy. »Ich bin ein ganz normaler Bürger.«
    »Na, dann viel Glück beim Suchen Ihrer Treppe«, sagte sie. Auf ihrem Gesicht erschien der Anflug eines Lächelns, als sie den Kinderwagen auf dem Bürgersteig weiterschob.
    Ich schlug Randy auf die Schulter.
    »Hey, komm mal her, Alex«, sagte er. Er führte mich zurück vor Mr.   Shannons Haus. »Siehst du, daß da auf der rechten Seite etwas mehr Platz ist? Zwischen dem Haus und der Einfahrt?«
    »Du meinst, sie haben irgendwann die Treppe abgerissen?«
    »Kann doch sein«, sagte er. Er ging über die Einfahrt und zwei Stufen hinauf auf einen kleinen Vorplatz aus Beton. Er betrachtete die Tür und sah dann hoch zum Fenster im ersten Stock.
    »Hier ist es. Das ist das Haus. Genau da oben hat Maria gewohnt.«
    »Na schön.«
    »Ich kann es nicht glauben, Alex. Da stehe ich wieder direkt unter ihrem Fenster.«
    »Klar, ich kann dich hören«, sagte ich. »Aber komm von dem Kerl seinem Grundstück weg, bevor jemand die Polizei ruft.«
    »Und was nun?« fragte er, als er wieder auf dem Gehweg stand. »Willst du jetzt die Türen abklappern?«
    »Das könnten wir tun«, sagte ich. »Wir können aber auch warten, ob Mr.   Shannon heute nach Hause kommt, und uns den Rest der Nachbarschaft morgen vorknüpfen, falls das nötig ist.«
    »Wie spät ist es, etwa vier? Warum fahren wir nicht zur Stadtverwaltung und versuchen unser Glück mit der Geburtsurkunde? Vielleicht stoßen wir diesmal auf ein menschliches Wesen.«
    »Da würde ich nicht drauf wetten. Aber es ist einen Versuch wert.«
    »Wir könnten es auch bei der Bibliothek versuchen. Weißt du, wo die ist?«
    »Randy, ich war in dieser Stadt acht Jahre lang Polizist.«
    »Dann führe uns hin.«
    Wir gingen den Block zurück, stiegen in den Wagen und fuhren nach Osten in die Innenstadt. Nachdem wir in die Woodward Avenue eingebogen waren, befanden wir uns mitten in meinem alten Revier.
    Woodward Avenue. Als ich mir das sagte, fühlte ich, wie sich in mir plötzlich etwas regte. Woodward Avenue. Damit hätte ich rechnen müssen. Mein Bauch reagierte einfach. So was kann man nicht stoppen, wie sehr man sich auch anstrengt.
    Woodward Avenue.
    »Ist alles in Ordnung?« wollte Randy wissen.
    »Doch«, sagte ich. »Hier ist nur alles voller Erinnerungen. Und hier sind wir. Das City-County Building.«
    Das Gebäude lag unten am Ende der Woodward Avenue, in der Nähe des Ufers. Von unserm Standort aus konnten wir die fünf Türme des Renaissance Center sehen, die große eherne Faust von Joe Louis und den Brunnen der Hart Plaza. An einem schönen Tag würden die Gehwege voller Menschen sein, die am Fluß auf und ab spazierten. Heute war alles leer. Wir gingen in das Gebäude, vorbei an der Skulptur, die sich Spirit of Detroit nannte. Oder, wie mein alter Partner zu sagen pflegte, »der riesige große grüne Kerl, der in der einen Hand die Sonne hält und in der anderen die ganze Bevölkerung«. Als die Red Wings 1997 endlich einmal den Stanley Cup gewonnen hatten, hat man ihm ein riesiges Trikot angezogen. Darüber hätte sich mein alter Bekannter bestimmt riesig gefreut, wenn er das noch miterlebt hätte.
    »Warum läßt du es zur Abwechslung nicht mal mich versuchen?« sagte Randy.
    »Das liegt ganz bei dir«, meinte ich.
    »Dann sieh mal gut hin und lern was, mein Freund.«
    Sobald wir das Standesamt gefunden hatten, war mir klar, daß er einen unfairen Vorteil hatte. Mit seinen großen Fenstern, die die spätnachmittägliche Sonne hereinließen, und einer Sammlung von Plakaten der Tigers und der Red Wings überall an den Wänden, war dieser Raum bei weitem erfreulicher als die Personenstandsbehörde des Staates. Die junge Frau an ihrem Schreibtisch wirkte so, als sei sie regelrecht glücklich, hier arbeiten zu dürfen. »Kann ich Ihnen helfen«, fragte sie. Sie lächelte dabei.
    »Einen schönen guten Tag«, sagte Randy. »Da haben wir es doch geschafft! Haben Sie eine Vorstellung, wie lange wir schon unterwegs sind?«
    Sie lächelte

Weitere Kostenlose Bücher