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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Freundchen.«
    »Da haben Sie recht«, sagte ich. »Aber auf diese Weise habe ich wenigstens eine kleine Chance.«
    »Na, da wünsche ich Ihnen viel Glück«, sagte er.
    »Hey, äh, da wär noch was. Ich finde es ganz toll, wie Sie mir aus der Klemme helfen. Ich überlege krampfhaft, welches Haus an der Romney Street seins war. Das war doch so ein weißes in der Art …«
    »Wie zum Teufel soll ich das wissen?« sagte der Mann. »Ich bin todsicher noch nie im Leben bei ihm zu Hause gewesen. Ich kenn das alles doch nur von der Anschrift auf den Rechnungen.«
    »Ah ja, schon klar. Na schön, macht nix. Irgendwie find ich es.«
    »Hier, warten Sie mal«, sagte der Mann. Gott segne diesen Mann. »Siebzehn vierzig Romney Street.«
    »Kommt mir bekannt vor«, sagte ich. »Mann, Sie helfen mir echt aus der Klemme. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin.«
    »Hey, kein Problem. Sagen Sie ihm nur nicht, daß ich Ihnen bei der Leiterflucht geholfen habe.«
    »Ha! Leiterflucht ist gut! Nochmals vielen Dank!«
    Ich legte auf und atmete erst einmal tief aus.
    Als Randy mit den Tüten von McDonald’s zurückkam, hatte ich die Straße schon im Register nachgesehen und auf der Karte gefunden. Sie war in Farmington Hills, einem Vorort für die gehobene Mittelklasse im Nordwesten. »Sieht so aus, als habe Leopold sich ganz schön hochgearbeitet«, sagte ich.
    »Wovon sprichst du?«
    Ich hielt das Stück Papier in die Höhe, auf dem ich seine Adresse notiert hatte. »Los, gehen wir. Ich zeig es dir.«
    Ich hatte Farmington Hills als einen der hübscheren Vororte Detroits in Erinnerung. Es war das, was man ›teils ländlich‹ nannte, mit großen Häusern auf Grundstücken von einem halben Morgen. An der Straße stand dann ein altmodischer Briefkasten mit der kleinen Blechfahne, die man hochklappte, wenn ein Brief mitgenommen werden sollte. Ich konnte nicht fassen, wie sich die Gegend verändert hatte.
    »Ich kenne die Ecke«, sagte ich, als wir an einem langgestreckten Einkaufszentrum vorbeifuhren. Alle die üblichen Verdächtigen waren jetzt da aufgereiht: Blockbuster Video, Subway, TCBY. »Ich schwöre dir, hier war nichts außer einer Tankstelle.«
    »Ja, und der Inhaber kam selbst raus, pumpte das Benzin persönlich von Hand, putzte dir die Windschutzscheibe und warf dann noch vorne am Auto die Kurbel an.«
    »Randy, ich rede von vor fünfzehn Jahren. Jetzt ist das wie eine total andere Gegend.«
    »Das ist der Fortschritt«, sagte er. »Das sagt man doch dann, oder?«
    Auf der Halstead Road war dichter Verkehr. Früher war das eine gemächliche zweispurige Straße mit nichts als Unkraut und Dreck an den Seiten gewesen. Wir fanden das Neubaugebiet, das wir suchten, in unmittelbarer Nachbarschaft von fünf weiteren Neubaugebieten und fuhren hinein. Wir kamen an einigen Dutzend Häusern vorbei, die alle so aussahen, als seien sie an diesem Morgen gebaut worden. Wir überquerten die Corriedale Street und fanden dann die Romney Street.
    »Schafe«, sagte er.
    »Was?«
    »Corriedale und Romney. Das sind Schafsrassen. Denen scheinen die Namen auszugehen.«
    Wir verfolgten die Nummern auf den Briefkästen, bis wir zu Hausnummer 1740 kamen. Das Haus war im Stil einer Ranch gebaut und hatte gegeneinander versetzte Stockwerke. Es lag etwa dreißig Meter von der Straße entfernt.
    »Schöner Rasen«, sagte Randy.
    »Ich kann keinen Namen auf dem Briefkasten sehen«, sagte ich.
    »Und was machen wir da?«
    »Wir gehen hin, klopfen an die Tür und fragen«, sagte ich. »Pißeinfach.«
    »Ja, da hast du recht«, sagte er. »Pißeinfach.«
    Wir fuhren in die Einfahrt. Sie war aus Asphalt und glänzte, als sei sie neu versiegelt worden. Ich hielt meinen Laster hinter einem roten Mittelklassewagen an.
    Wir stiegen aus. Wir gingen zur Tür und kamen dabei an Rhododendronbüschen vorbei, die noch einen langen Weg der Erholung von einem harten Winter vor sich hatten. Wir drückten auf die Klingel.
    Ein junges Mädchen kam an die Tür. Sie war sechzehn oder siebzehn Jahre alt und trug ein Softball-Trikot, auf dem ein F stand. Farmington High School. Sie lächelte mich an. Dann wechselte ihr Blick zu Randy, und ihr Lächeln nahm noch etwas zu.
    »Guten Tag«, sagte ich. »Wohnen hier die Valenescus?«
    Ihr Lächeln verschwand. »Nein, tut mir leid«, sagte sie. »Hier wohnt keiner mit dem Namen.«
    »Und es gibt niemanden in Ihrer Familie, der diesen Namen früher einmal getragen hat?« Ich klang jetzt wirklich tief bewegend. »Jemand,

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