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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Todesanzeigen werden die Männer immer von ihren sie liebenden Frauen überlebt. Die Frauen sterben alleine. Und wenn ich unrecht haben sollte, würden sie mich vielleicht korrigieren und sagen, es gäbe zwar keine Mrs.   Valenescu, aber sie hätten einen Mr.   Valenescu. Der Name mußte doch in ihrem Kopf haften.
    »Okay, ich danke Ihnen«, sagte ich und hängte ein. Ich stand auf und räkelte mich.
    »Du bist schon einer, weißt du das?« sagte Randy.
    »Es war den Versuch wert.«
    »Danke, Alex. Jetzt können wir wirklich aufhören.«
    »Nicht so hastig«, sagte ich. »Eine Idee habe ich noch.«
    »Und die wäre?«
    »Ihr Bruder. Womit verdiente er 1971 seinen Lebensunterhalt?«
    »Er war Anstreicher. Genau wie sein Vater.«
    »Mr.   Meisner hat doch gesagt, daß er gute Arbeit geliefert hat, stimmt’s?«
    »Ja, und?«
    »Und was meinst du, wovon er jetzt lebt?«
    »Ich denke, er wird immer noch Anstreicher sein.«
    »Nehmen wir mal an, er ist es. Meinst du, er wohnt noch hier in der Gegend?«
    »Könnte sein.«
    Wieder schnappte ich mir die Gelben Seiten. »Unter ›Malerunternehmen‹ ist er nicht aufgeführt, aber das heißt nicht viel. Die meisten in dem Job leben davon, daß man sie weiter empfiehlt. Sagen wir mal, daß er das auch tut. Was meinst du, macht er gerade jetzt?«
    »Irgendwas anstreichen?«
    »Okay«, sagte ich. »Glaubst du, er besteht immer noch drauf, daß ihn die Leute Leopold nennen?«
    »Da würde ich drauf wetten, ja.«
    »Und was passiert, wenn Leopold die Farbe ausgeht?«
    »Dann kauft er neue.«
    »Er kauft neue«, sagte ich. »Und wo kauft er die?«
    »In einem Farbengeschäft?«
    »Und wohin geht er nächste Woche«, sagte ich, »wenn er mehr Farbe braucht?«
    »In ein Farbengeschäft?«
    »Ins selbe Farbengeschäft«, sagte ich. »Ich finde hier etwa vierzig Eintragungen für das gesamte Einzugsgebiet von Detroit. Warum gehst du nicht los und holst uns was zum Mittagessen?«
    Als er fort war, begann ich die Nummern abzuhaken. Es war eine sehr vage Möglichkeit, aber wenn ich sie nicht probierte, würde sie mich noch wochenlang verfolgen.
    Als ich unter der ersten Nummer jemand erreicht hatte, begann ich mit meinem Sketch. »Hey, ist Leopold heute schon dagewesen?« Man danke Gott für ausgefallene Namen. Hieße er Al, hätte ich keine Chance.
    »Leopold?« sagte der Mann. »Kenne keinen Leopold, Sir.«
    »Ah, okay, hab ich was verwechselt. Entschuldigen Sie die Störung.«
    Ich arbeitete mich durch zehn Nummern.
    Ich arbeitete mich durch zwanzig.
    Und dann bei Nummer einundzwanzig …
    »Leopold?« sagte der Mann. »Nee, heute nicht. Ich glaube, er war Montag hier.«
    Ich erstarrte. Mein Gott, er hat angebissen.
    »Hello? Sir?«
    Ich war drauf und dran, die Wahrheit zu sagen, ihm zu erzählen, wer ich sei und warum ich nach Leopold suchte. Aber dann dachte ich an Leopold und was Randy mir von ihm erzählt hatte. Wie sehr er Randy haßte. Daß er ihn 1971 fast auf offener Straße umgebracht hatte. Zwei Sekunden blieben mir, um mein Vorgehen festzulegen. Ich entschied mich fürs Theater.
    »Äh, ja, tut mir leid«, sagte ich. »Hey, ich will mal ganz ehrlich zu Ihnen sein.« Ehrlich, von wegen. »Ich hab hier eine von Leopolds Zehnmeter-Leitern, und wenn ich sie ihm heute nicht zurückgebe, reißt er mir den Kopf ab. Sie wissen doch, wie er ist.«
    »Oh Mann«, sagte er. »Wem sagen Sie das. Kann gar nicht glauben, daß er sie Ihnen überhaupt gegeben hat.«
    »Hey, ich weiß, daß er an dem großen Auftrag da dran ist. Wo war das noch mal? Vielleicht kann ich sie ihm einfach vorbeibringen.«
    »Mir hat er nichts gesagt.«
    Verdammt. Denk nach! Denk nach!
    »Oh Mann, das auch noch«, sagte ich. Okay, gehen wir aufs Ganze. »Hey, da fällt mir was ein. Vielleicht fahr ich einfach zu ihm nach Hause, wissen Sie? Ich stell sie ihm einfach hin. Vielleicht vergißt er ja sogar, daß er sie mir geliehen hat. Meinen Sie, das geht gut?«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, daß er sie Ihnen überhaupt geliehen hat.«
    »Ja, das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Ich muß ihn an ’nem Super-Duper-Tag erwischt haben. Einmal bin ich bei ihm gewesen. Mein Gott, wo war das noch? Es war da drüben in der …«
    Ich ließ es in der Schwebe. Mir brach der Schweiß aus. Los, Junge, mach du weiter.
    »Romney Street«, sagte er.
    »Ja, stimmt, natürlich! Die Romney Street. Ich fahre gleich hin und stell die Leiter in seine Garage.«
    Der Kerl fing an zu lachen. »Das geht niemals gut,

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