Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
zu Boden, mit Rauschen in den Ohren und einem metallischen Geschmack im Mund, einer Mischung aus Blut, Adrenalin und plötzlicher Angst. Ich hatte keine Ahnung, was zur selben Zeit mit Randy geschah. Ich versuchte aufzustehen. Der Mann stand über mir, bereit, wieder zuzuschlagen, da war ich mir sicher. Also suchte ich mir eine Stelle mitten an seinem Körper aus und sprang ihm mit der Schulter hinein. Er wich zurück, aber kaum genug. Ich fühlte Hände an meinem Hals. Ein Griff von übermenschlicher Kraft.
    Er erwürgt mich.
    Ich griff nach seinen Händen, seinen Armen. Sinnlos. Du stirbst hier, Alex.
    Nein, etwas kannst du noch tun. Einen Ausweg versuchen. Das hat dir irgendwer vor langer Zeit beigebracht …
    Ich riß meinen rechten Arm hoch und über seine Handgelenke, setzte so viel Hebelkraft ein, wie ich konnte, und warf mich dann zu Boden. Er schlug mit mir hin, seine Unterarme gegen meine Brust gepreßt. Ich hörte ihn fluchen. Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Gesicht. Er schlug mit seiner Stirn gegen meine und riß seine Arme frei.
    Hatte es funktioniert? Hatte ich seine Gelenke gebrochen? Bevor ich wieder zu Atem kam, wußte ich die Antwort. Er schlug mich mit einer Faust oder sogar mit beiden ins Genick, vielleicht auch mit einem eisernen Geldschrank. Da kam es jetzt auch nicht mehr drauf an. Ich konnte mich nicht mehr wehren.
    Eine Hand an meinem Hemdrücken. Eine andere an meinem Gürtel. Ich werde hochgehoben oder fortgezerrt oder Gott weiß was, und dann ist da eine lange Reihe von Stufen, die nach unten führen. Auf jeder einzelnen davon schlage ich auf, fünfhundert Stufen oder tausend. Und dann bin ich unten angekommen und liege mit dem Gesicht nach unten auf etwas Weichem. Das ist ein Teppich, ich danke dir Gott im Himmel für den Teppich am Fuße der Treppe, und dann bin ich weg.

Kapitel 10
    Ich schlug die Augen auf. Weiße Deckenfliesen. Helles fluoreszierendes Licht. Ich dachte an das Krankenhaus, das Aufwachen dort und wie der Doktor auf mich herabsah. »Er hat sehr viel Blut verloren«, hörte ich sie sagen. »Eine von den Kugeln mußten wir drinlassen.«
    Nein. Ich war nicht im Krankenhaus. Meine Augen machten Maschinen aus. Stapel von Metallscheiben, blitzende Stangen. Ein Spiegel an der gegenüberliegenden Wand.
    Das Kellergeschoß. Ich war im Keller. Er war angefüllt mit allen erdenklichen Sorten von Hanteln und Gewichten und Kraftmaschinen. Alle Neonröhren über uns brannten, so grell, daß es schmerzte. Mein Rücken gegen die Wand. Mein linker Arm über mir an der Wand. Ich sah hoch. Eine Handschelle an meinem linken Handgelenk, durch einen D-förmigen, in die Wand eingedübelten Ring geführt. Eine Hand im zweiten Ring der Handschelle. Eine fremde Hand.
    Randy saß unmittelbar neben mir. »Hey Kumpel«, sagte er. »Willkommen in der Wirklichkeit.«
    »Randy«, sagte ich. Auf meiner Unterlippe war Blut. Ich fühlte mit der Zunge nach der Stelle, wo mir die Lippe aufgeplatzt war.
    »Wie geht’s denn so?« fragte er.
    »Was ist passiert?«
    »Allzugut siehst du nicht aus.«
    »Randy, verdammt und zugenäht, was ist passiert?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher.«
    Ich holte tief Luft. Okay, atmen konnte ich. Ich bewegte meine Beine. Mein linkes Knie schmerzte, aber ich konnte es krümmen. Ich bewegte meine Arme, soweit es mit der halben Handschelle möglich war. Das Metall schnitt mir in die Haut. Ich hatte vergessen, wie sehr Handschellen schmerzten, wenn man sie zu eng anlegte. Ich bewegte den Kopf. »Mein Gott, tut das weh.«
    »Kriegst du es gepackt?«
    »Ich glaube schon«, meinte ich. »Was ist mit dir?« Ich sah ihn an. Er zeigte keinen Kratzer.
    »Mir geht es gut. Mich haben sie nicht angerührt.«
    »Warte mal. Der große Typ, der hinter der Tür …«
    »Der ist dir auf die Figur gesprungen«, sagte Randy. »Leopold hat nur eine Schrotflinte genommen und damit auf meinen Kopf gezielt. Ich wollte den großen Typen davon abhalten, auf dir rumzutrampeln, aber da meinte Leopold, er würde uns beide erschießen.«
    »Na großartig. Und mich sucht er aus, um mich durchzuprügeln und dann die Treppe runterzuwerfen.«
    »Du warst näher an ihm dran. Pech gehabt, wie beim Pinnchenziehen.«
    »Hast du rausgefunden, warum sie so wütend auf uns sind?« Mit meiner freien Hand rieb ich mir den Nacken.
    »Ich habe keinen Schimmer«, sagte er. »Er kann doch nach dreißig Jahren nicht immer noch so sauer auf mich sein, oder?«
    »Nun, wie dem auch sei«, meinte ich,

Weitere Kostenlose Bücher