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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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zurückfahren.«
    »Ach du guter Gott«, sagte ich. »Ich glaub es nicht.«
    »Wir müssen einfach«, sagte er. »Wende bitte.«
    »Ich wende nicht.«
    »Nun wende den Laster schon.«
    »Randy, ich denk nicht dran; ich werde nicht wenden. Nicht, daß wir uns im Moment überhaupt bewegen.« Ich hätte aus dem Wagen aussteigen und ausgiebig ans Hinterrad pissen können, wenn ich gewollt hätte. Ich sah, wie zwei Bauarbeiter an uns vorbeigingen.
    »Ich muß noch einmal mit ihr sprechen«, sagte er. »Ich muß ihr unbedingt noch etwas sagen.«
    »Und was? Was mußt du ihr unbedingt sagen?«
    Er zögerte einen Moment. »Ich muß ihr sagen, daß das so in Ordnung ist. Wenn sie lügt, weil ihre Mutter ihr das so gesagt hat, habe ich Verständnis dafür. Das ist es.«
    »Laß mich das mal festhalten«, sagte ich. »Du meinst, Maria hat ihrer Tochter gesagt, sie solle sich vor dir in acht nehmen, falls du dreißig Jahre später mal vorbeischaust? Und dann soll sie dir sagen, daß sie gar nicht ihre Tochter ist, um dich auf eine falsche Fährte zu locken?«
    »Nein, so wird es wohl eher nicht gewesen sein.«
    »Und warum nicht? Vielleicht hat sie ja noch heute morgen angerufen, um sie daran zu erinnern.«
    »Alex, wir wenden. Wir fahren zurück. Ich entschuldige mich bei dem Mädchen. Und dann gehen wir. Du fährst mich zum Flughafen, und ich fliege nach Hause. Und Schluß.«
    Ich hatte weitere zehn Minuten Zeit, darüber nachzudenken, während die Maschinen vier der nach Süden führenden Spuren in etwas verwandelten, was stark an die Oberfläche des Mondes erinnerte. Endlich kamen wir an eine Ausfahrt, und ich nahm sie.
    »Vielen Dank«, sagte er.
    »Du entschuldigst dich bei ihr dafür, daß du sie zu Tode erschreckt hast.Und dann hauen wir ab.«
    »Du sagst es.«
    »Ich mußte das ja tun«, sagte ich. »Ich mußte einfach noch dieses eine versuchen. Die Farbgeschäfte anrufen. Was für eine tolle Idee!«
    Wir arbeiteten uns zur Telegraph zurück und fuhren die ganze Strecke bis zur Nine Mile Road. Es gab einige Ampeln, an denen wir warten mußten, aber besser als die I-275 war es schon. Wir fanden dasselbe Neubaugebiet, dieselbe Straße, dasselbe Haus. Als wir in die Einfahrt einbogen, sahen wir denselben roten Mittelklassewagen und daneben einen weißen Lastwagen mit einem Gerüst für Leitern auf der Ladefläche.
    »Sieht ganz so aus, als sei Leopold zu Hause«, sagte er. »Das ist gut. Verdammt noch mal, vielleicht erinnert er sich ja an mich.«
    »Na ja, wir wissen doch, daß es nicht dieser Typ ist«, meinte ich. »Obwohl ich mir fast wünschte, er wäre es. Hi, erinnerst du dich denn nicht? Ich bin bei deiner Schwester gelandet, als sie neunzehn war.«
    »Ja, Mann, das ist witzig.«
    Wir stiegen aus dem Wagen und gingen zur Haustür. Randy überholte mich und drückte die Klingel.
    Wir warteten.
    Er klingelte noch einmal.
    Wir warteten.
    Schließlich wurde die Tür geöffnet. Ein Mann sah zu uns heraus. Er war von kleiner Statur und trug den weißen Overall eines Anstreichers.
    »Leopold?« sagte Randy. »Bist du das?«
    Der Mann sah uns nur an.
    »Tut mir leid, daß wir schon wieder stören«, sagte Randy. »Wir waren vorhin schon mal hier. Wir haben mit … ja …«
    Der Mann öffnete die Tür. »Sie haben mit Delilah gesprochen.«
    »Ich glaube kaum, daß du dich an mich erinnerst.«
    Er musterte Randy. Seine Augen waren dunkel. »Nein, in der Tat nicht.«
    »Ich bin, nun …« Er räusperte sich und starrte einen Moment lang auf seine Schuhspitzen. »Leopold, ich bin eigentlich ein alter Freund von Maria. Von deiner Schwester.« Ich stand da, sah mir das Ganze an und konnte es nicht glauben.
    Der Mann lächelte. Er öffnete die Innentür jetzt ganz und dann auch noch die äußere. »Meine Herren«, sagte er. »Bitte, kommen Sie rein.«
    Randy putzte sich die Schuhe auf der kleinen Matte ab, und ich tat es ihm nach … Ich folgte ihm ins Haus, und als wir drinnen waren, konnte ich Leopold zum ersten Mal richtig sehen. Er konnte kaum mehr als hundertfünfzig Pfund wiegen, aber er hatte Arme wie ein Boxer. Genau so sah er aus, wie einer von diesen harten kleinen Bantamgewichtlern.
    Er stand nur da und lächelte uns zu. Und dann bewegte sich die Tür. Ein weiterer Mann trat dahinter hervor. Er war jünger. Und erheblich größer.
    Er schlug mich einmal, bevor ich überhaupt wußte, was hier vor sich ging. Vor dem nächsten Schlag wollte ich mich wegducken, aber er erwischte meinen Kopf noch an der Seite. Ich ging

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