Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
Pinnchen gezogen, wie?« Die Stange begann in seiner Hand zu pendeln. Er schwang sie langsam, wie einen Taktstock.
    »Sie machen wirklich einen Fehler«, sagte ich.
    »Wo ist er? Wo ist er in diesem Moment?«
    »Wir wissen nicht einmal, von wem Sie sprechen«, sagte ich.
    »In Los Angeles?« fragte Leopold. »Ist er in diesem Moment dort? Sie hat er geschickt, um sie zu finden. Und Sie haben diese Type angeheuert, damit er Ihnen hilft.«
    »Nein«, sagte Randy. »Alles verhält sich genau so, wie wir gesagt haben.«
    »Wie lange haben Sie unser Haus beobachtet? Wie lange sitzen Sie schon da draußen auf der Straße und beobachten uns?«
    »Nein, nein«, sagte ich. »Das haben wir nicht getan.«
    »Leopold«, sagte Randy. »Wir sagen Ihnen die Wahrheit.«
    »Zuerst war es ein weißer Cadillac«, sagte Leopold. Er schwang die Stange jetzt etwas schneller. »Ein großer weißer Cadillac, der die ganze Zeit da draußen auf der Straße stand. Für wie blöd haltet ihr uns eigentlich? Meint ihr vielleicht, wir würden einen großen weißen Cadillac übersehen?«
    »Das waren wir nicht«, beteuerte ich. »Wir haben Sie heute erst gefunden.«
    »Das Ding hier wiegt fünf Pfund«, erläuterte Leopold. Er fing den Stab mit der anderen Hand auf. »Das zerbricht jeden Knochen, wenn ich damit zuschlage. Wieviel auch immer er euch bezahlen kann – euch ist doch klar, daß das nicht genug ist, um sich dafür jeden Knochen im Leibe zerschlagen zu lassen. Das solltet ihr Typen euch klarmachen. Wenn ich es nämlich muß, dann tue ich das auch. Ich will das zwar nicht, aber ich bin völlig verzweifelt. Wir spielen dieses Spielchen mit Harwood jetzt schon allzulange. Jetzt ist es Zeit zurückzuschlagen.«
    »Beim allmächtigen Gott im Himmel«, sagte ich, »er hat uns nicht geschickt. Wer er auch sein mag. Harwood, sagten Sie. Heißt er so?«
    Er schüttelte den Kopf. »Zwingen Sie mich nicht dazu. Ich bin kein gewalttätiger Mensch.«
    Er hielt die Stange über seinen Kopf. Es sah ganz so aus, als sollte ich der erste sein. Ich spannte meinen Körper an und bereitete mich darauf vor auszuweichen. Aber er fixierte meinen linken Arm. In der Handschelle hatte ich keine Chance, dem Schlag zu entgehen. Ich wählte mir eine Stelle unterhalb seines Knies. Noch ein Schritt, und er wäre nahe genug, um ihm gegen das Schienbein zu treten.
    Er ließ die Eisenstange fallen. Mit leisem Laut schlug sie auf dem Teppich auf.
    »Ich habe da eine bessere Idee«, sagte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie machen einen Fehler.«
    Er ging zurück und griff nach der Schrotflinte. »Wer soll es als erster abkriegen?«
    Keiner von uns sagte ein Wort. Es war eine klassische Schrotflinte, die man zum Laden in der Mitte klappen konnte, mit zwei großkalibrigen Läufen. Es war die Art von Flinte, bei der man schon nervös wird, wenn man sich mit ihr im selben Raum befindet.
    »Wie steht’s mit Ihnen?« sagte er und zielte auf Randy. »Wohin wollen Sie es?«
    »Schießen Sie nicht auf ihn«, bat ich.
    Statt dessen richtete er die Flinte jetzt auf mich. »Ich dachte, Sie sind hier bloß der gemietete Schläger. Was zahlt der Kerl Ihnen denn?«
    »Er zahlt mir überhaupt nichts«, sagte ich. »Er sagt die Wahrheit.«
    »Haben Sie jemals gesehen, was so ’ne Flinte mit einem Menschen anstellen kann?«
    »Allerdings«, sagte ich. »Ich war Polizist.«
    »Wenn ich dieses Gewehr auf Ihr Knie richtete und abdrückte, wieviel Knie hätten Sie dann noch?«
    Ich sagte nichts. Ich blickte auf die beiden Läufe. Sehr bedächtig senkte er sie auf Höhe meines Knies.
    »Ich denke, wir könnten ohne Übertreibung sagen, daß Ihr linkes Knie davon mehr oder weniger vollständig eliminiert würde. Sehen Sie das auch so?«
    Ich schloß die Augen. Ich wartete auf die Explosion.
    »Leopold!«
    Die Stimme kam von oben. Ich öffnete die Augen.
    »Leopold! Was machst du da unten?«
    »Mein Gott«, sagte er. »Anthony, sieh mal nach, was deine Großmutter macht!«
    Anthony sprang von der Kraftmaschine und sprang die Treppe hoch. Es klang so, als stoppe er auf halber Höhe. »Grandma, was machst du da?«
    »Geh mir aus dem Weg«, sagte sie. »Wir gehen da jetzt runter.«
    »Du kannst da nicht runter«, sagte er.
    »Und ob ich das kann! Und jetzt gehst du aus dem Weg! Und zieh dir anständige Sachen an!«
    Anthony kam rückwärts die Treppe herunter, die Arme in einer hilflosen Geste erhoben. Leopold stand einen Moment nur da und lauschte, wie über uns erst eine Stufe knarrte, dann

Weitere Kostenlose Bücher