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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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»offensichtlich wollen sie uns noch eine ganze Weile dabehalten. Wo sind sie übrigens?«
    »Sie sind nach oben gegangen. Sie haben uns diese Handschellen angelegt und sinngemäß gesagt, wir sollten uns ganz wie zu Hause fühlen.«
    »Hast du irgendwas zu ihnen gesagt? Hast du sie gefragt, warum sie das machen?«
    »Das habe ich. Sie meinten, daß ich das wohl nicht zu fragen brauchte.«
    »Ich kapiere gar nichts«, sagte ich. »Kannst du irgendeinen Sinn darin sehen?«
    »Hier muß man doch irgendwie rauskommen, oder?« Er schüttelte die Handschelle.
    »Hör sofort damit auf. Das tut höllisch weh.«
    »Irgendwie muß man doch das Schloß knacken können oder so was. Da kommt man doch immer raus.«
    »Das sind echte Handschellen, Randy. Die kriegen wir nicht mit ’ner Büroklammer auf, die du zufällig in der Tasche hast. Wir sind hier nicht in einer Fernsehserie.«
    »Du hast die Dinger doch gebraucht, als du Polizist warst, stimmt’s? Du mußt die doch aufkriegen.«
    »Die kriegt man nicht auf«, sagte ich. »Außer … Können wir uns stellen?«
    Ich drückte mich mit meinem Gewicht gegen die Wand und versuchte, die Füße unter meinen Körper zu kriegen. Mein Knie schmerzte, die Muskeln auf der Unterseite meines rechten Armes, mein Hals, mein Kopf. Mein Gott, der Kopf. Auf halbem Wege mußte ich pausieren, bis das Hämmern nachließ.
    »Das Ding ist richtig fest eingedübelt«, sagte er und zog an dem D-förmigen Ring. »Wir brauchen einen Schraubenschlüssel, um ihn rauszustemmen. Siehst du hier irgendwo einen Schraubenschlüssel?«
    »Ich werde bald wieder ohnmächtig, Randy.«
    »Wenn wir einen Schraubenschlüssel sehen, und wenn sich dann einer von uns ganz weit ausstreckt …«
    Ich hob den Kopf. Ein Riesenfehler. »Oh Gott«, sagte ich. »das ist nicht gut.«
    »Ich sehe keinen Werkzeugkasten. Siehst du einen?«
    »Ich sehe nur Gewichte. Und Maschinen.«
    »Deshalb ist der Junge wohl so kräftig«, sagte er. »Sieh dir das mal an. Der hat ja ein ganzes Fitneßstudio hier unten.«
    »Das kannst du mir glauben, der hat nicht viele Übungen ausgelassen.«
    »Dafür ist dann wohl auch der Ring in der Wand da, möchte ich wetten. Guck mal, da sind noch mehr. Muß auch irgendein Übungsgerät sein.«
    »Ich werde mich wieder setzen«, sagte ich. »Ich muß mich einfach setzen.« Ich rieb meinen linken Arm so lange, bis ich ihn wieder spürte, und ließ mich dann an der Wand niedergleiten.
    Er setzte sich neben mich. Über uns hörten wir Stimmen, aber wir verstanden nicht, was sie sagten.
    »Hübscher Keller«, meinte Randy.
    Ich ließ das unkommentiert.
    »Die haben hier unten gute Arbeit geleistet. Ich frage mich, ob sie das selber gemacht haben.«
    »Randy, wovon zum Teufel sprichst du?«
    »Ich habe nur gesagt, daß die hier einen schönen Raum geschaffen haben. Wenn du schon verprügelt werden und in einen Keller geworfen werden mußt, ist das doch die Sorte Keller, in der man gerne ist.«
    »Randy, hältst du das hier für eine Art Witz?«
    »Ich versuche nur, unsere Widerstandskraft zu stärken. Man kann doch gegenüber solchen Typen nicht klein beigeben.«
    »›Wir können gegenüber solchen Typen nicht klein beigeben‹? Hast du das wirklich gesagt? Bist du noch bei Verstand? Das Klein-Beigeben haben wir längst hinter uns, Randy. Sie haben uns in ihrem Scheißkeller angekettet, und Gott weiß, was sie noch mit uns anstellen, wenn sie wieder hier runterkommen. Wir haben nur eine einzige Chance, hier wieder rauszukommen. Wir müssen sie davon überzeugen, daß sie einen Fehler gemacht haben. Sie haben doch einen Fehler gemacht, oder? Offensichtlich verwechseln sie uns doch mit jemandem. Habe ich recht?«
    »Wir versuchen doch nur, seine Schwester zu finden. Was sollten sie sonst denken?«
    »Das will ich ja gerade von dir hören«, sagte ich. Aber bevor er noch antworten konnte, hörten wir Schritte auf der Treppe.
    Zuerst sahen wir die Beine, das Weiß von Leopolds Anstreicher-Overall, und dann den größeren Mann, der hinter ihm die Treppe hinunterging. Zum ersten Mal konnte ich ihn richtig sehen. Er war mindestens ein Meter neunzig groß, und ich hätte ihn auf zweihundertvierzig Pfund geschätzt. Genau konnte man das kaum sagen. Muskeln wiegen mehr als Fett, und der Typ hatte sehr viel davon. Er trug eine ausgebeulte graue Jogginghose und ein weißes Hemd mit offenem Kragen. Das Standardoutfit eines Bodybuilders.
    »Meine Herren«, sagte Leopold, »ich nehme an, daß Sie es hier bequem

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