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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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haben.«
    »Wir hätten jetzt gern die Rechnung«, sagte Randy. Ich hätte ihn dafür am liebsten in die Rippen geboxt, aber das hätte mir mehr weh getan als ihm.
    »Das ist gut«, meinte Leopold. »Das ist echt gut.« Er hatte dunkle Augen und strahlte eine bestimmte mediterrane Intensität aus. Aber in seinen Worten hörte man nur den flachen Akzent des Mittelwestens. Die Schrotflinte hatte er unter den linken Arm geklemmt.
    Der Größere der beiden setzte sich auf eine Kraftmaschine. Er hatte dieselben Augen, dasselbe schwarze Haar. Er mußte Leopolds Sohn sein. Er rieb sich die Handgelenke. Ich mußte ihm wehgetan haben, als ich den Trick mit dem Arm versuchte. Irgendwie empfand ich aber kein echtes Mitleid mit ihm.
    »Das muß eine Verwechslung sein«, sagte ich. »Ich weiß nicht, für wen Sie uns halten, aber …«
    »Ich weiß genau, wer Sie sind«, sagte Leopold. Er legte die Schrotflinte auf eine weitere Kraftmaschine, suchte dann in den großen Taschen seines Overalls und holte schließlich zwei Brieftaschen heraus. »Wollen wir doch mal sehen«, murmelte er und öffnete die erste Brieftasche. »Alex McKnight. Da steht auch, Sie seien Privatdetektiv. Prudell-McKnight, Ermittlungen. Klingt irgendwie gut, aber diese Geschäftskarte hier ist zweitklassig, finden Sie nicht auch? Was ist das da, zwei Pistolen? Sieht so aus, als ob sie aufeinander schießen.«
    »Ich werde es meinem Partner sagen«, sagte ich.
    »Ja, Ihr Partner. Wo ist der überhaupt? Ich bin davon ausgegangen, daß der Mann da Ihr Partner wäre.« Er sah Randy an, während er die zweite Brieftasche öffnete. »Aber hier steht, es handle sich um einen gewissen Randall Wilkins. Aus Los Angeles. Sie hatten einen weiten Weg, Mr.   Wilkins.«
    »Das habe ich doch gesagt. Ich wollte doch nur Ihre Schwester finden.«
    »Ja, richtig, das ist da ja auch noch. Erzählen Sie mir doch mal etwas ausführlicher, wieso Sie meine Schwester finden wollen.«
    Randy zögerte. »Ich bin ihr in Detroit begegnet. Vor langer Zeit. Genauer 1971, als mir die Tiger einen Vertrag angeboten haben.«
    »Sie haben Baseball gespielt? Für die Tiger?«
    »Ja. Ich bin ihr begegnet, als sie … als Sie alle in der Leverette Street gewohnt haben. Können Sie sich nicht erinnern, daß Sie uns mal zusammen gesehen haben? Auf der Straße unten am Ufer sind wir uns zufällig begegnet.«
    »1971? Das ist verdammt lange her.«
    »Ich wollte sie halt wiedersehen«, sagte Randy. »Allein deshalb bin ich nach Michigan gekommen. Und mein Freund Alex sollte mir dabei helfen.«
    »Ihr Freund, der Privatdetektiv.«
    »Er ist Privatdetektiv, ja«, sagte Randy. »Aber in erster Linie ist er ein netter Kerl, der einem alten Mannschaftskameraden hilft. Wir haben zusammen Baseball gespielt.«
    Leopold sah mich an. »Sie waren also auch ein Detroit Tiger, nehme ich an?«
    »Nein«, sagte ich, »mir haben sie keinen Vertrag angeboten.«
    »Eine Schande ist das«, sagte er. »Ist das keine Schande, Anthony?«
    »Eine wirkliche Schande«, nickte Anthony. Es waren seine ersten Worte.
    »Anthony«, sagte Randy. »Sie sind Leopolds Sohn?«
    »Das bin ich«, sagte er.
    »Und Delilah? Ist sie Ihre Schwester oder ist sie …«
    Leopold trat einen Schritt auf uns zu. Seine Augen verdüsterten sich. »Sprechen Sie ihren Namen nicht noch mal aus!« sagte er. »Langt es denn nicht, daß Sie hierher kommen und sie terrorisieren? Sie quälen mit Fragen über …«
    »Über ihre Mutter«, sagte Randy. »Sie ist doch Marias Tochter, oder?«
    Leopold wandte sich von uns ab. Er sah einen Stapel mit Gewichten, Handschuhen und Gürteln durch und zog schließlich die Stange einer Hantel heraus. Sie war etwa einen halben Meter lang. Als er sie hochhielt, blitzte das polierte Metall.
    Er hielt einen Moment inne und schloß die Augen. Dann gab er sich einen Ruck und kehrte zu uns zurück – ganz langsam –, die Stange hing in seiner rechten Hand.
    »Er hat euch geschickt«, sagte er. »Oder etwa nicht?«
    »Wer?« fragte ich.
    »Sie wissen schon, wer.«
    »Das wissen wir nicht«, sagte ich. »Randy sucht Maria. Wie er Ihnen gesagt hat. Er hat sie seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen.«
    »Das ist wahr«, sagte Randy. »Ich wollte nur …«
    »Ihnen fällt wirklich nichts Besseres ein?« sagte Leopold. »Baseballspieler von vor dreißig Jahren? Laßt mich mal raten. An sich wolltet ihr beide erzählen, daß ihr in den Großen Ligen gespielt habt, aber das hätte zu unwahrscheinlich geklungen. Da habt ihr

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