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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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helfe, ich hatte nur einen Gedanken – wie lieblich sie war. Das war das einzige Wort, das zu ihr paßte. Nicht schön, nicht hübsch. Maria war lieblich.
    »Jeden einzelnen Dollar. Und mein Leben, Alex. Er will, daß ich sterbe.«
    Ich wollte zu ihr hinüberreichen und ihre Hand nehmen. Aber ich tat es nicht. »Okay«, sagte ich. »Okay, tut mir leid. Mir ist klar, daß ich nicht ermessen kann, wie das die ganzen Jahre über gewesen ist.«
    »Und jetzt taucht Randy auf. Es ist unglaublich.«
    »Maria, Sie haben mir immer noch nicht erzählt, warum Sie das Zeugs da in der Kneipe gesagt haben, daß Sie sich nicht an ihn erinnern.«
    Sie sah hinab auf das Glas in ihrer Hand. Es war leer.
    »Maria?«
    Sie sagte nichts.
    »Maria, was ist los?«
    »Ich war es«, sagte sie, und ihre Stimme war so leise, daß ich sie kaum hören konnte.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich war es. Ich habe ihn niedergeschossen.«

Kapitel 17
    Sie öffnete die Vordertür. Sie folgte mir nicht hinaus auf die kleine Veranda, sondern blieb stehen und lehnte sich gegen den Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt. Die Veranda war mit bläulichem Sandstein verkleidet, mit großen Gewächsen auf beiden Seiten. Zu dieser Jahreszeit bildeten sie jedoch nur ein Gewirr nackter Äste. Die Luft war kalt. Ich hatte meinen Mantel drinnen gelassen, irgendwo im Wohnzimmer. Aber es war mir gleichgültig. Ich stand nur da und blickte auf die Treppe, während sie mir erzählte, was passiert war.
    »Ich bin vor drei Tagen nach Hause gekommen«, sagte sie. »Sobald ich im Hause war, wußte ich, daß jemand dagewesen war. Alles stand da, wo es stehen sollte, aber nicht genau da. Irgend etwas stimmte nicht. Ich spürte es einfach. Ich habe Chief Rudiger angerufen, aber er hat geschworen, er sei hier nicht gewesen. Auch wenn er einen Schlüssel hat, würde er das nie tun. Nicht ohne mich zu fragen. Als ich dann immer wieder den weißen Cadillac in der Stadt sah, dauerte es nicht lange, bis ich im Bilde war. Harwood hatte mich wieder einmal gefunden. Wie auch immer. Und der Mann im weißen Cadillac, der war hier eingebrochen. Alles im Haus hat er angefaßt, Alex. Alles, was mir gehört, hat er in den Fingern gehabt. Ich habe sofort wieder den Chief angerufen. Er versprach mir, ihn im Auge zu behalten, aber mehr könne er auch nicht tun. Er ist der einzige Vollzeit-Polizist im Ort.«
    »Das habe ich auch mitgekriegt«, sagte ich. »Ein Profi und ein Haufen Amateure mit Schrotflinten. Und was ist dann passiert? Ist der Wagen wiedergekommen?«
    »Ja. Ich sah ihn am nächsten Tag. Im ersten Stock gibt es einen Raum, von wo aus man durch die Bäume auf die Straße sehen kann. Der Wagen stand einfach da. Ich habe den Chief angerufen, aber als er endlich hier war, war der Wagen weg. Später war er dann wieder da, sobald es dunkel war. Ich war oben und habe auf ihn gewartet. Er parkte wieder auf derselben Stelle der Straße, da hinter den Bäumen, wo der Zaun anfängt. Ich wollte gerade wieder den Chief anrufen, als ich jemanden auf dem Fußweg hörte.«
    Sie brach ab. Sie stand da, die Arme noch immer vor der Brust verschränkt, und starrte ins Nichts.
    »Was ist dann passiert?« fragte ich.
    »Ich hatte eine Waffe. Eines von Leopolds Schrotgewehren. Eins hat er immer im Haus, und er wollte unbedingt, daß ich das andere nähme. Ich war sicher, daß es Harwood war oder jemand, den Harwood angeheuert hatte, um mich zu töten. Ich holte das Gewehr, und als ich aus dem kleinen Fenster hier neben der Tür blickte, sah ich etwas in seiner Hand. Es war dunkel, aber ich konnte sehen, daß er etwas in der Hand hielt. Es ist eine Pistole, dachte ich. Es muß eine Pistole sein. Er kam auf mich zu, um mich umzubringen, Alex. Ob die Tür verschlossen war, spielte keine Rolle. Er war ja schon einmal ins Haus gekommen. Nichts würde ihn aufhalten. Ich konnte nichts machen, außer … die Tür öffnen und schießen. Ich habe auf ihn geschossen. Ich habe die Tür aufgerissen und habe auf ihn geschossen. Dann bin ich an ihm vorbeigelaufen, bin in mein Auto gesprungen und fortgefahren. Und als ich fuhr, begann ich langsam das Gesicht des Mannes zu sehen. Als hätte ich ihn zwar wahrgenommen, aber nicht richtig gesehen , erst später, als ich Zeit hatte, über das Geschehen nachzudenken. – Verstehen Sie, was ich meine? Ich konnte sein Gesicht noch regelrecht sehen, so wie es war, bevor der Schuß gefallen ist. Und ich kannte ihn. Ich kannte dieses Gesicht. Er trägt jetzt einen Bart

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