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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Nach dem Tode ihres Mannes war sie nach Florida gezogen und hatte dort ihr Kind zur Welt gebracht. Vier Jahre hatte sie in Tampa gelebt, ohne je von ihm zu hören. Sie war schon bereit, selbst zu glauben, er habe aufgegeben, bis sie eines Tages auf dem Weg nach Hause stehen blieb, um ein paar Worte mit einer Nachbarin zu wechseln, bevor sie ins Haus ging. Die Nachbarin erzählte ihr, zwei Männer seien dagewesen, um ihren Kühlschrank zu reparieren. Der Vermieter habe ihnen den Schlüssel gegeben; das hätten sie wenigstens behauptet. Maria wußte es besser. Sie rief ihren Bruder an, der mit ihrer Mutter in Seattle lebte, und fuhr sofort zum Flughafen. Ihre gesamte Habe ließ sie zurück.
    Drei Jahre verbrachte sie mit Leopold und ihrer Mutter in Seattle. Leopold war verheiratet. Sein Sohn Anthony war zwei Jahre älter als Delilah. Harwood fand sie. Sie zogen nach Cincinnati. Leopolds Frau verließ ihn und zog nach Seattle zurück. Sie ertrug es einfach nicht länger. Harwood fand sie in Cincinnati, und so zogen sie alle nach Seattle zurück. Leopold wollte sich mit seiner Exfrau aussöhnen. Das schlug fehl. Harwood fand sie wieder. Schließlich zogen sie zurück nach Michigan, wo alles begonnen hatte. Wie Leopold es formulierte, wollten sie hier die Sache aussitzen, ein für allemal.
    Es war später Nachmittag, als ich das Haus verließ. Ich sagte ihr, ich hätte einige Anrufe zu tätigen. Sie bot mir ihr Telefon an, aber ich sagte ihr, im Motel in Whitehall warteten vielleicht Nachrichten auf mich, und auf jeden Fall läge dort meine Liste mit den einschlägigen Nummern. In Wahrheit wollte ich jedoch eine Zeitlang allein sein, um darüber nachzudenken, was ich da täte und warum ich es täte. Ich gab ihr die Nummer meines Handys und nahm ihr das Versprechen ab, mich anzurufen, wenn sie den weißen Cadillac sehe.
    »Du hast den Fall übernommen«, sagte ich laut, nur um zu hören, wie es klang. »Du hast den Fall übernommen.« Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich aufs Fahren.
    Sobald ich rechts auf die Hauptstraße abgebogen war, sah ich die Blinklichter im Rückspiegel. Ich fuhr rechts ran, schloß die Augen und wartete darauf, daß Chief Rudiger seinen Kopf durch mein Fenster steckte.
    Die Tür wurde aufgerissen. »Runter vom Wagen«, sagte er.
    Ich sah ihn an.
    »Ich sagte runter vom Wagen, Mr.   McKnight.«
    Sobald meine Füße den Boden berührten, riß er mich herum und drückte mich gegen die Seitenwand des Lasters.
    »Chief, was zum Teufel denken Sie sich bei dem Quatsch?«
    »Hände aufs Fahrzeugdach.«
    »Sie erlauben sich doch wohl einen Scherz mit mir.«
    »Hände aufs Dach, McKnight.«
    Ich nahm meine Hände hoch. Er trat meine Beine auseinander und tastete mich ab. Dann zog er mir die Arme auf den Rükken und legte mir Handschellen an.
    »Rudiger, sagen Sie mir endlich, was zum Teufel hier vor sich geht?«
    Er stieß mich zu seinem Streifenwagen. Als er die Hintertür öffnete, versuchte er meinen Kopf nach unten zu drücken. Das war ein alter Polizistentrick. Du drückst den Kopf des Verdächtigen nach unten, als ob du ihm helfen wolltest, glatt durch die Tür zu kommen. Natürlich kann dabei mal ein Unfall passieren, und wenn du dich bei der Öffnung verschätzt, kann es doch tatsächlich geschehen, daß er dabei mit dem Gesicht direkt gegen den Türrahmen knallt. Was natürlich eine Affenschande ist, besonders wenn der arme Kerl, dessen Nase du soeben gebrochen hast, zufällig ein Sexualverbrecher oder sogar ein Kinderschänder ist.
    Ich dachte daran, ihn direkt in die cojones zu treten, überlegte es mir dann aber anders. Es hatte keinen Sinn, die Situation noch irgendwie zu verschlimmern. So setzte ich mich einfach auf den Rücksitz des Streifenwagens und zählte bis zehn. Ich hatte in den letzten paar Tagen sehr oft bis zehn gezählt, von der Zeit, die ich insgesamt in Handschellen verbracht hatte, ganz zu schweigen. Nahm man die Schrotflintenläufe dazu, in die ich geblickt hatte, war das beileibe keine eintönige Woche gewesen.
    »Sie müssen mir sagen, was hier vor sich geht, Chief«, sagte ich, als er einstieg und die Türe schloß. »Sie können mir keine Handschellen anlegen, ohne einen Grund zu nennen.«
    Er fuhr los, wendete und fuhr nach Norden.
    »Wir fahren aufs Revier«, sagte ich. »Bin ich verhaftet?«
    Er sagte kein Wort.
    Ich lehnte mich zurück und machte es mir so bequem, wie es auf dem harten Plastiksitz nur möglich war. Ich konnte nichts machen – außer einer

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