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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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damals gekauft haben, liegt direkt neben einem dieser riesigen Golfplätze; sogar einen kleinen Berg zum Skilaufen gibt es dort. Wir könnten das Land dort heute mit Kußhand für zwanzig Millionen verkaufen.«
    »Und warum tun Sie das nicht?«
    »Alex, das Land gehört noch immer der alten Gesellschaft. Harwood-Zambelli. Und im Gesellschaftsvertrag steht eine Klausel, daß beide Partner zustimmen müssen, bevor Eigentum aus dem Gesellschaftsbesitz verkauft werden kann.«
    »Und Sie können nicht zustimmen? Warum sollten Sie denn nicht beide gleichermaßen an einem Verkauf interessiert sein?«
    »So einfach ist das nicht«, erklärte sie. »Der Vertrag regelt im einzelnen, was passiert, wenn einer der Gesellschafter stirbt. Ein überlebender Ehepartner übernimmt das Stimmrecht des Partners und ist mit fünfzig Prozent am Gewinn beteiligt. Ein geschiedener Partner bekommt nur zwanzig Prozent und hat kein Stimmrecht. Harwoods Exfrau prozessiert gegen diese Bestimmung, obschon sie einen einschlägigen Ehevertrag unterzeichnet hat. Nach den Gesetzen von Michigan gilt in aller Regel die Zugewinngemeinschaft, und da versucht sie es halt.«
    »Aber was hat das mit Ihnen zu tun?« fragte ich. »Sie sind überlebender Ehepartner. Das kann er nicht ändern. Es sei denn …«
    »Es sei denn, daß ich nicht länger überlebe. Auch dafür gibt es eine Bestimmung. Sie ist identisch mit der Scheidungsklausel. Zwanzig Prozent gehen an meine Erben, und sie haben kein Stimmrecht. Arthur hatte keine Ahnung davon, was er tat, als er diesen Gesellschaftsvertrag unterschrieben hat, Alex. Er wußte nicht, daß er mein Todesurteil unterschrieben hat.«
    »Mithin zwanzig Prozent statt fünfzig. Von zwanzig Millionen. Würde er Sie wirklich wegen der Differenz von – wieviel? – sechs Millionen Dollar umbringen?«
    »Ich denke, es ist keine Übertreibung zu sagen, daß er das wegen sechs Millionen Dollar tun würde.«
    Ich trank mein Bier und dachte über diese Feststellung nach.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Ihr Bruder flieht«, sagte ich. »Niemals. Wieso hat er diesen Typen nicht schon lange umgebracht?«
    »Er hat es beinahe getan. Als Arthur gestorben ist, habe ich Leopold von meinem Verdacht erzählt. Er ist auf Harwood los und wollte ihn umbringen. Zum Glück ist ihm das nicht gelungen. Er wäre im Knast gelandet. Leopold wollte die Sache immer schon aussitzen, einfach an einem Ort bleiben und dann sehen, wie weit Harwood gehen wird. Das Haus in Farmington ist das erste Haus, das einem von uns richtig gehört. Delilah ist jetzt auf der High School. Ich will, daß sie sie dort auch beendet. Leopold hat mir versprochen, daß sie da in Sicherheit ist. Sie bewachen sie rund um die Uhr.«
    »Ich weiß. Das habe ich am eigenen Leibe erfahren.«
    »Das kann man wohl sagen«, nickte sie. »Das kann man wohl sagen. Und ich bin nahe genug bei ihr, daß ich sie ab und an sehen kann. Dabei sind wir äußerst vorsichtig. Wir treffen uns an Wochenenden. Wir achten darauf, daß niemand ihr folgt.«
    »Randy war unvorsichtig«, sagte ich. »Dieser weiße Cadillac, der gehört einem Privatdetektiv.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Mein Partner hat das Nummernschild überprüfen lassen«, sagte ich. »Er heißt Whitley. Er operiert von Detroit aus.«
    »Harwood muß ihn engagiert haben. Das hat er früher auch schon gemacht.«
    »Nun gut, wir könnten selber Kontakt mit ihm aufnehmen. Ihm sagen, er soll die Finger davon lassen.«
    »Dann schickt er jemand anders«, sagte sie. »Jetzt, wo er mich wieder gefunden hat. Oder er kommt selber …«
    »Maria, warum verzichten Sie nicht einfach freiwillig auf ihren vollen Anteil an der Gesellschaft? Sagen ihm, Sie nehmen die zwanzig Prozent und verzichten auf den Rest?«
    Sie sah mich an.
    »Sie könnten dann aufhören zu fliehen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Vermutlich haben Sie recht. Vermutlich sollte ich das tun.«
    »Sie haben doch jetzt schon Geld. Das haben Sie doch selbst gesagt. Das Geld, das Ihnen Ihr Gatte hinterlassen hat, oder?«
    Sie sah auf den See hinaus. »Vielleicht ist es aber auch schon zu spät«, sagte sie. »Ich hätte das vor achtzehn Jahren machen müssen. Vielleicht sogar noch vor zehn Jahren. Jetzt ist er regelrecht besessen von seinem Plan. Nach all den Jahren kann ich mir nicht denken, daß er sich mit weniger als mit allem zufrieden gibt. Er will jeden einzelnen Dollar, Alex.«
    Als sie mich wieder anschaute, sah ich Tränen in ihren Augen. So wahr mir Gott

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