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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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wert sind? Hier oben an der Goldküste?«
    »Sie hat so etwas wie zwanzig Millionen erwähnt.«
    »Ich habe das Land 1976 gekauft«, sagte er. »Ich meine, Arthur und ich haben es gemeinsam gekauft. Und schon damals habe ich gewußt, daß das eines Tages ein Juwel sein wird.«
    »Das war doch der Partner, den Sie umgebracht haben«, bemerkte ich.
    Er starrte mich an. Er saß mit dem Rücken zum Licht, deshalb konnte ich sein Gesicht nicht gut sehen.
    »Whitley, haben Sie mal ein Stück Papier für mich?«
    Whitley steckte eine Hand in die Tasche. Ohne auch nur nachzudenken, richtete ich die Pistole auf ihn.
    »Ich will dem Mann ein Stück Papier geben«, sagte Whitley und zog einen Block aus der Tasche. »Privatdetektive brauchen ständig Papier, oder etwa nicht? Selbst Sie haben bestimmt einen Notizblock dabei.«
    »Hier«, sagte Harwood, während er den Block in Empfang nahm. »Zeigen Sie das Mr.   McKnight. Das wird zur Lösung unserer Probleme beitragen.«
    Als Harwood mit Schreiben fertig war, nahm Whitley den Block und kam zu mir herübergehumpelt. Ein Mann im Rollstuhl, ein anderer, der am Stock geht. Und ich mit einer Pistole in der Hand, mitten im Wald in einer kalten Aprilnacht. Seltsamer konnte das Leben nicht mehr spielen.
    Doch genau das tat es. Gerade als ich mich fragte, was wohl auf dem Papier stehen mochte – ein Betrag in Dollar vielleicht, der Vorschlag eines Geschäfts hinsichtlich des Grundstücks –, sah ich, wie sich Harwoods rechte Hand bewegte. Er drückte einen Knopf auf dem Schaltbrett an seinem Rollstuhl.
    Whitleys Stock pfiff schon durch die Luft, als die Lichter ausgingen. Auf der Stelle empfand ich einen stechenden Schmerz am rechten Handgelenk, direkt über dem Daumen, wo er mich getroffen hatte. Die Hand wurde gefühllos. Die Pistole fiel auf den Boden. Als ich mich nach ihr bückte, knallte ein Schuß durch die Nacht. Die Kugel mußte knapp über meinen Kopf weggegangen sein. Der Blitz von Harwoods Pistole gab für einen Sekundenbruchteil Licht, genug für mich, um zu erkennen, daß Whitleys Fuß sich mir schnell näherte. Ich riß einen Unterarm hoch, um ihn abzublocken. Dann rollte ich mich auf den Boden, bevor die nächste Kugel mich treffen konnte.
    Da bist du nicht wachsam genug gewesen, Alex. Harwood hat ihm schriftlich alles erklärt, unter deinen Augen, auf dem kleinen Detektiv-Notizblock. Wenn ich das Licht ausknipse, zuschlagen. Oder irgend etwas ähnlich Brillantes. Und du bist drauf reingefallen.
    Der Stock traf mich wieder, diesmal auf meinem rechten Schulterblatt. Ich schlug mit dem Gesicht auf den Boden und schmeckte Kiefernnadeln.
    Das ist es, Alex. Sie bringen dich hier an dieser Stelle um. Dann graben sie im Wald ein Loch und beerdigen dich.
    »Nicht schießen!« rief Whitley. »Er ist direkt hier.«
    »Ja, dann gehen Sie doch aus dem Weg!« blaffte Harwood.
    »Machen Sie doch das Licht an!«
    »Verdammtes Ding!« hörte ich Harwood. »Ich sehe die Hand vor Augen nicht!«
    Ich richtete mich auf Händen und Knien auf und begann loszukrabbeln. Etwas hielt mich auf. Whitleys Bein. Bevor er mich damit treten konnte, schnappte ich es mir und zog daran. Ich war schon auf den Beinen und lief fort, als ich ihn irgend etwas wegen seines Rückens brüllen hörte. Ich blieb nicht stehen, um ihm zu helfen.
    Das Licht ging genau in dem Moment wieder an, als ich fast gegen einen Baum gelaufen wäre. Eine aufmerksame Geste meines Gastgebers. Da traf eine Kugel den Baum und spritzte Rinde in mein Gesicht. So viel zu aufmerksamen Gesten.
    Ich lief zum Auto. Zur Hölle mit dem Zickzackkurs oder mit allem, was man sonst tun sollte, wenn jemand auf einen schießt. Ich rannte einfach so schnell, wie ich es vermochte, ein neunundvierzig Jahre alter Ex-Catcher beim Baseball, der nie sonderlich schnell gewesen war. Nicht einmal als Zwanziger.
    Ich duckte mich hinter den Wagen. Harwood feuerte zwei weitere Schüsse auf mich ab. Das ist recht so, vergeuden Sie nur Ihre Kugeln. Wie viele hat er noch? Hat er fünfmal geschossen?
    Sechsmal? Clint Eastwood fragt den Punk, ob er weiß, daß er Glück gehabt hat. Verrückt, gerade jetzt daran zu denken, aber es war die Wahrheit. Es war an der Zeit, mein Glück auszuprobieren.
    Ich öffnete die Tür und stieg ein. Pisse hin, Pisse her, ich würde mir Whitleys Cadillac für einen Ausflug ausleihen. Ich drehte den Zündschlüssel und lauschte auf das Drehen des Anlassers.
    Drehen, Drehen – dann sprang er an. Ich schaltete die Scheinwerfer ein

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