Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)
einatmen und ihn kosten. Jeden Zentimeter von ihr kosten.
Zart wie Blütenblätter legten sich ihre Hände an seine Brust, als sie dann aber suchend über seine angespannten Muskeln glitten, fühlten sie sich wie heiße Seide an. Schließlich fanden sie sein Herz, über dem sie liegen blieben und sein unregelmäßiges Schlagen, das angestrengte Pochen, fühlten. Sean war sicher, dass sie das Rauschen des Blutes in seinen Adern spüren konnte, das ihn drängte, endlich seinem Verlangen nachzugeben und sie zu nehmen. Ihm war so heiß, heißer, als es menschenmöglich war. Als könnte er jeden Augenblick in Flammen aufgehen und zu etwas zerschmelzen, das nur sie mit ihrer hauchzarten Berührung wiederherstellen konnte.
Aber sie hielt inne und ließ ihre kleinen Hände über seinem Herzen liegen. Dann legte sie den Kopf zurück, und Sean blickte in Augen, die wie winterlicher Rauch und dunkler Schiefer waren. Sie waren groß und rund, diese Augen, ihr Blick ernüchtert und verwirrt. Wahrscheinlich fragte sie sich, warum er ihre Zärtlichkeiten nicht erwiderte.
»Ich habe Angst«, sagte er, bevor er es verhindern konnte.
Angst, sich in diesen Augen zu verlieren und nie wieder einen Weg hinauszufinden. Angst, dass das, was sich so real anfühlte, ihm irgendwie wieder genommen werden könnte, falls er sich zu sehr daran klammerte. Angst, zu diesem Zustand dumpfer Empfindungslosigkeit zurückzukehren, die sein Leben geworden war. Angst nun auch, eine Flucht aus dieser sehr viel schöneren, derzeitigen Existenz zu wagen.
Der letzte Gedanke veranlasste ihn zu einem ironischen kleinen Auflachen. Danni biss sich auf die Lippe, aber dann antwortete sie mit einem langsamen, verführerischen, sexy Lächeln.
»Das musst du nicht«, sagte sie und besiegelte damit sein Schicksal.
Mit einem erstickten Aufstöhnen streckte er die Hände nach ihr aus, legte sie um ihre Hüften und ließ seine Finger zu den festen Rundungen ihres Pos hinuntergleiten.
Als wäre sie sich seiner endgültigen Kapitulation bewusst, begann sie, ihre Zärtlichkeiten wieder aufzunehmen - zaghaft zunächst nur, aber dann mit zunehmender Sicherheit, die ihn ganz schwindlig machte und sein Herz noch mehr zum Rasen brachte. Ihre Arme lagen jetzt um seinen Nacken, ihre Hüften streiften seine schon schmerzhafte Erektion unter den engen Jeans. Es war dieser Schmerz, dieser wunderbar reale Schmerz, der Sean seines letzten Widerstandes beraubte.
Abrupt zog er Danni an sich und presste sie an die Härte zwischen seinen Schenkeln, und das leise Stöhnen, das sich ihr entrang, war wie Öl auf Feuer, überschwemmte seine Sinne und ließ jede Faser seines Körpers vor Erregung prickeln. So wie er es sich vorgestellt hatte, ergriff er den Saum ihres Hemdes und zog es mit einer einzigen Bewegung hoch. In stummer Akzeptanz hob sie die Arme und stand vor ihm wie eine in den silbernen Schein des Mondes getauchte Göttin. Ihre Haut schimmerte wie kostbarer weißer Opal, blass, lebendig, weich und warm. Ihre Brüste waren klein und fest, vollkommen, wie nur Gott sie schaffen konnte. Sean berührte zuerst die eine, dann die andere, weil er immer noch befürchtete, dass sie verschwinden könnte, falls er zu weit ging, zu unbeherrscht oder zu gierig war.
»Es muss ein Traum gewesen sein ...«, flüsterte sie an seinem Hals.
Sie führte den Gedanken nicht zu Ende. Aber das brauchte sie auch nicht. Sean wusste, was sie meinte. Es musste ein Traum gewesen sein, weil er sich nicht mit der Realität dieses Moments vergleichen ließ.
Wortlos hob er Danni auf und trug sie zu dem schmalen Bett, langsam, weil er nun, da er sich darauf eingelassen hatte, jeden Augenblick, jede Sekunde so lange wie nur möglich andauern lassen wollte. Danni bedeckte seine Brust und seinen Hals mit sanften, feuchten Küssen, als er sich mit ihr auf der Matratze niederließ und sich über sie beugte. Seine Hände umrahmten ihr Gesicht und zitterten von dem Gefühl ihrer zarten Haut an seiner, ihres warmen Körpers unter seinem. Langsam senkte er den Kopf und bedeckte ihren Mund mit seinem.
Ihre Lippen waren nachgiebig und fest zugleich. Sie ließ ihn mit der Zungenspitze die Konturen ihres Mundes erforschen und Einlass fordern, bevor sie seinem Drängen nachgab und ihre Lippen öffnete. Ihr Atem war süß, ihr Mund wie Samt und Seide, als seine Zunge sich mit ihrer zu einem aufregenden Tanz vereinte. Das Gefühl von ihr und ihr Geschmack waren wie eine Droge, die durch seine Blutbahn schoss und jeden
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