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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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sehr real, Danni.«
    Damit schob er eine Hand unter das seidige Haar an ihrem Nacken und zog sie zu einem Kuss an sich heran. Danni schloss die Augen und überließ sich für einen Moment den warmen, tröstlichen Empfindungen, die er in ihr weckte.
    »Ich liebe dich, Danni, und ich will mit dir zusammen sein. Heute, morgen und immer.«
    Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, nur waren es diesmal nicht die heißen, bitteren Tränen des Zorns und der Erniedrigung, sondern große, glitzernde Tropfen, die ganz langsam über ihre Wangen rannen. Sean liebte sie. Und Gott wusste, dass auch sie ihn liebte. Aber er kannte immer noch nicht die ganze Wahrheit über das, was ihnen an Dannis - Dáirinns - fünftem Geburtstag zugestoßen war. Und wenn er merkte, dass sie es die ganze Zeit gewusst und ihm verschwiegen hatte ...
    Er presste die Lippen auf die salzigen Tränen in ihrem Gesicht. »Weine nicht, mein Liebling«, bat er mit vor Schmerz ganz rauer Stimme.
    »Sean ...«
    Er versteifte sich, als er den Unheil verkündenden Unterton in ihrer Stimme hörte, und lehnte sich zurück, um sie argwöhnisch anzusehen.
    Danni stand auf, um ein wenig Abstand zwischen sie zu bringen, bevor sie sprach. Sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte, diesem Mann zu erklären, dass er in den letzten zwanzig Jahren tot gewesen war. Und was sie am meisten ängstigte, was sie bisher daran gehindert hatte, darüber zu sprechen, war eine äußerst heikle Frage: Was würde geschehen, wenn er es erfuhr? Woraus bestand seine Existenz? War es sein Glaube, dass er lebte, was ihn so real erscheinen ließ? Würde er, wenn sie diese Überzeugung zerstörte, wieder zu dem Geist werden, der er ihres Wissens war?
    »Erinnerst du dich an den Tag, als du zu mir nach Hause kamst?«, fragte sie.
    »Das war doch erst vor ein paar Tagen.«
    »Ich weiß. Aber erinnerst du dich, wie du dorthin gekommen bist?«
    Er runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
    »So wie ich es sage, Sean. Wie bist du dorthin gekommen? Hast du ein Taxi genommen?«
    Er schüttelte den Kopf und zog irritiert die Augenbrauen zusammen. »Nein.«
    »Du hattest kein Auto. Das hätte ich gesehen.«
    »Ich weiß nicht, warum du mich das fragst. Worauf willst du hinaus, Danni?«
    Sie ignorierte seine Frage. »Und wie bist du zu deinem Hotel zurückgekommen?«
    Sean zuckte die Schultern. »Zu Fuß wahrscheinlich.«
    »Das wäre möglich. Aber du erinnerst dich nicht mehr, oder?«
    Er antwortete mit einem unverbindlichen Kopfschütteln, wirkte jetzt jedoch verärgert. Ihr war, als zerbräche etwas in ihr, als sie leise fortfuhr: »Und was ist mit dem Flug von Irland nach Amerika? Erinnerst du dich an den?«
    »Natürlich«, sagte er, aber aus der kleinen Furche zwischen seinen Brauen war ein verdrossenes Stirnrunzeln geworden, das erkennen ließ, dass er sich trotz seiner prompten Antwort nicht an diesen Flug erinnern konnte.
    »Wo war der Zwischenstopp?«
    »Was?«
    »Bei einem so langen Flug muss es einen Zwischenstopp gegeben haben. In welcher Stadt war das?«
    Er schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Überleg doch mal, Sean! Du kannst dich nicht daran erinnern, weil du nicht mit dem Flugzeug geflogen bist.«
    »Und wie soll es dann deiner Meinung nach gewesen sein? Denkst du, ich sei auf die gleiche Weise nach Arizona gekommen, wie wir hierhergekommen sind?«
    »Nicht ganz so, Sean.«
    »Wenn du mir etwas sagen willst, dann tu es und hör auf, um den heißen Brei herumzureden, Danni!«
    Sie holte tief Luft und ließ sie langsam wieder entweichen. »Nachdem du mich in Arizona aufgesucht hattest, habe ich im Internet etwas über Ballyfionúir herausgesucht. Dabei fand ich einen Artikel über dich und die Geschehnisse jener Nacht, in der meine Mutter verschwand.«
    »Du hast einen Artikel über mich gefunden? Das verstehe ich nicht. Was stand darin?«
    »Er enthielt ein Foto deines Vaters, das aufgenommen worden war ...« Danni schluckte, denn ihre Kehle war ganz eng vor Furcht und Schmerz. »Es war aufgenommen worden, bevor er sich das Leben nahm. Und es war auch ein Foto von dir dabei, Sean, das dich in dem Alter zeigte, in dem jetzt Michael ist.«
    »Wieso war da ein Foto von mir?«
    Danni zögerte. Jetzt, da sie kurz davor war, ihm alles zu enthüllen, glaubte sie, nicht weitermachen zu können.
    »Wieso war da ein Foto von mir?«, beharrte Sean.
    »Weil ... weil in dem Artikel stand, du wärst in jener Nacht getötet worden. Und dass deine Leiche später in einem ungekennzeichneten Grab

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