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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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aufflammenden Zorn des Jungen, mit dem sich noch andere Erinnerungen einstellten. Seine Mutter hatte Fia MacGrath vom ersten Tag an, als Cáthan sie mitgebracht hatte, gehasst. Sie war überzeugt gewesen, dass Niall in sie verliebt war, obwohl er dies immer vehement bestritten hatte. Da Sean sich nicht entsinnen konnte, seinen Vater je in Fias Gegenwart gesehen zu haben, wusste er nicht, was seine Mutter so sicher gemacht hatte, dass zwischen den beiden etwas war. Aber hier war Michael und sagte, dass es stimmte.
    »Wie lange ist deine Mutter schon tot?«, hakte Sean nach, obwohl die Antwort ihm bekannt war.
    »Fünf Jahre.«
    »Und du willst, dass dein Vater sie noch immer betrauert und nicht sein Leben weiterlebt?«
    »Warum sollte er ein Leben haben? Er hat nicht nur meine Mutter, sondern auch noch meinen Bruder umgebracht.«
    Sean sah ihn von der Seite an. »Und wieso ist er dann nicht im Gefängnis?«
    »Weil die verdammte Polizei es einen Unfall nannte.«
    »Aber du weißt, dass es das nicht war?«
    »Ich habe es verdammt noch mal gesehen! Ich ...«
    Was auch immer er sagen wollte, blieb unausgesprochen, als Niall ihnen zuschrie aufzupassen. Die Küste lag schon unmittelbar vor ihnen, und Niall drosselte die Maschinen. Wenig später erreichte die Guillemot ihren Liegeplatz, und während Sean und Michael das Boot vertäuten, leerte Niall den Frachtraum aus und brachte seinen Fang zum Markt.
    Es war Michaels Aufgabe, das Deck zu schrubben und die Vorbereitungen für den nächsten Tag zu treffen, und so machte er sich mit grimmiger Entschlossenheit an die Arbeit und beendete abrupt die Unterhaltung. Sean konnte ihn verstehen. Das Thema war zu schmerzhaft für den Jungen. Es war dumm gewesen, ein Gespräch darüber erzwingen zu wollen.
    Als Niall zurückkam, hatten sie ihre Aufgaben beendet. »Das war's«, rief Niall, als er an Bord kam. »Überprüft noch mal die Taue, und dann gehen wir.«
    Widerspruchslos setzten sich Sean und Michael in Bewegung, um den Auftrag zu erfüllen. Als sie sich vergewissert hatten, dass alles auf dem Schiff gesichert war, reckten sie beide den Daumen in die Höhe. Niall blickte von einem Gesicht zum anderen, seine Augen glitten hin und her und wurden dann ganz rund und groß von einer Emotion, die Furcht sehr nahe kam.
    »Jesus, Maria, Josef«, murmelte er und kehrte ihnen abrupt den Rücken zu.
    »Was zum Teufel hat er denn jetzt schon wieder?«, knurrte Michael.
    Sean konnte nur den Kopf schütteln und sich das Gleiche fragen.

18. Kapitel
    H aben sie Sie im Stich gelassen, Danni?«, fragte eine Männerstimme, die sie jäh aus ihrer Vision herausriss und wieder in die MacGrath'sche Küche zurückversetzte. Sie stieß einen überraschten kleinen Aufschrei aus und ließ den Topf aus ihren Händen fallen, der platschend in das Wasser in der Spüle fiel.
    Die Spüle. Das Wasser darin war noch heiß, der Schaum noch frisch. Der Topf, den sie in der Vision bei sich gehabt hatte, tanzte auf dem Wasser, das nach allen Seiten aufgespritzt war.
    Verwirrt und desorientiert fuhr sie zu Cáthan MacGrath herum, der in der Küchentür stand und sie mit amüsiertem Gesichtsausdruck betrachtete. Aber in Gedanken konnte sie noch immer Edels Schreie hören und ihre düsteren schwarzen Augen und die Furcht auf Fias jungen Zügen sehen.
    »Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken«, sagte Cáthan und legte neugierig den Kopf zur Seite.
    »Ich muss wohl ein bisschen geträumt haben«, gelang es Danni zu erwidern, obwohl ihr Mund wie ausgetrocknet und ihr Hals wie zugeschnürt war. Rasch wischte sie das verspritzte Wasser auf der Arbeitsfläche auf und trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. »Normalerweise bin ich nicht so schreckhaft.«
    »Ach, das macht wohl die neue Umgebung und all das. Wollen Sie sich nicht setzen? Sie sehen ein bisschen blass aus.«
    »Nein, es geht schon. Trotzdem vielen Dank.«
    Cáthan lächelte wieder und trat näher, um sich an den Schrank neben ihr zu lehnen. Seine Augen glänzten, sein gut aussehendes Gesicht war offen und freundlich - aber irgendetwas überschattete es auch ... als wäre all das andere nur Fassade. Danni dachte an ihre Mutter und den hohlen Beiklang ihrer scheinbar glücklichen Geschichte über ihre erste Begegnung mit Cáthan.
    »Kann ich irgendetwas für Sie tun?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf, behielt sie jedoch dennoch scharf im Auge. »Wo sind die anderen?«
    »Bronagh ist zum Markt gegangen, und Brenda und Maureen sind

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