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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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sorgfältig zu überlegen; seine Augen hatten wieder diesen düsteren Ausdruck angenommen, und an seinen zusammengezogenen Brauen und schmalen Lippen konnte Danni sehen, wie beunruhigt er war. »Es wird Ihnen jetzt sicher komisch vorkommen, dass ich Sie unter den gegebenen Umständen so etwas frage, aber ... hatten Sie das Gefühl, dass mit ihr alles in Ordnung ist?«
    »Pardon, ich verstehe nicht ...«
    Er zuckte die Schultern, und eine dunkle Röte stieg in seine Wangen. »Ich kann Ihnen versichern, dass es nicht zu meinen Gepflogenheiten gehört, die Dienstboten über den Zustand meiner Gattin auszufragen. Ich tue das jetzt nur, weil sie ...« Er fluchte unterdrückt. »Sie lachte und scherzte mit Ihnen. Es ist ewig her, seit ich Fia lachen sah, und ... sie ist in letzter Zeit so unglücklich gewesen, und ich kann mir einfach nicht erklären, warum. Ich weiß mir keinen Rat mehr, was ich tun könnte, um ihr zu helfen.«
    Danni beobachtete Cáthan, gerührt von dem Kummer, den sie in seinen Augen sah. Er musste schon sehr verzweifelt sein, um eine Küchenhilfe, die zudem noch neu und fremd im Haus war, nach ihrer Meinung über seine Frau zu fragen.
    »Mein Eindruck von ihr war, dass es ihr gut geht, Mr. MacGrath«, antwortete Danni leise. »Mehr als gut.«
    »Sie meinen, sie ist glücklich?«, entgegnete er hoffnungsvoll.
    Dannis Zögern war beredt genug. Cáthan atmete sichtlich auf und wischte sich die Hände an einem Papiertuch ab. Als er damit fertig war, blickte er auf, und der Schmerz, den Danni gerade noch in seinem Gesicht gesehen hatte, verbarg sich schon wieder hinter einer ruhigen Maske.
    »Wie lange sind Sie mit Ballagh verheiratet?«, fragte er ganz unvermittelt.
    »Noch nicht lange.«
    »Eine Woche? Einen Monat? Ein Jahr?«
    »Ein paar Wochen.«
    »War es Liebe auf den ersten Blick?«
    »So ähnlich.«
    »Ah!«, sagte er in bedeutungsvollem Ton.
    »Was meinen Sie mit ›Ah!‹?«
    »Dass das eine vielsagende Antwort war«, erklärte er. »Denn etwas, das so ähnlich ist wie Liebe auf den ersten Blick, ist ja wohl nicht dasselbe wie wahre Liebe auf den ersten Blick. Mussten Sie heiraten?«
    Danni runzelte die Stirn. »Ob ich musste ...? Nein, natürlich nicht.«
    Bei ihrem scharfen Ton hob er beschwichtigend die Hände. »Ich wollte Sie nicht kränken, Mrs. Ballagh. Es tut mir leid - mein Taktgefühl lässt sehr zu wünschen übrig. Fia tadelt mich deswegen immer wieder. Ich glaube, die Verbindung von meinem Gehirn zu meinem Mund wurde während der Geburt beschädigt, denn scheinbar sage ich immer nur das Falsche.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen«, entgegnete Danni schnell.
    »Aber jetzt sind Sie verärgert über mich, und wir kamen doch so gut miteinander aus.«
    Sie blickte zu der Tür zum Esszimmer hinüber und fragte sich, wann die anderen Frauen zurückkommen würden. Doch die Tür blieb geschlossen und sie weiterhin allein mit Cáthan - ihrem Vater.
    »Sie sehen ein bisschen angespannt aus«, bemerkte er. »Mache ich Sie nervös?«
    Danni schaffte es gerade noch, das ärgerliche kleine Kichern zu unterdrücken, bevor es ihr über die Lippen kam. Doch er machte sie wirklich nervös, und sie konnte nur hoffen, dass er mit seiner Fragerei bald aufhören würde.
    Er war inzwischen mit den Koteletts fertig, brachte die restlichen wieder in den Kühlschrank und wusch sich dann die Hände. Nachdem Danni die letzten Pfannen abgetrocknet und weggeräumt hatte, drehte sie sich um und entdeckte ihn plötzlich so dicht hinter sich, dass sie sich regelrecht in die Ecke gedrängt fühlte. Einen Moment lang starrte er sie mit seinen blauen Augen prüfend an, dann zeigte er auf die Halskette, die Sean ihr am Abend zuvor geschenkt hatte.
    »Die ist sehr schön«, sagte Cáthan. »Und sie sieht sehr alt aus.«
    Unwillkürlich hob Danni die Hand und legte sie über die Kette. »Danke!«
    »Woher haben Sie sie?«
    Sie wollte zur Seite ausweichen, doch solange er sich nicht von der Stelle rührte, würde es sie nur noch näher an ihn heranbringen. Es war zwar nicht so, als zwängte er sie ein, aber ihr war trotzdem nicht wohl dabei. Er war in ihren persönlichen Freiraum eingedrungen und schien nun auch entschlossen zu sein, dort zu bleiben.
    »War sie ein Geschenk?«, hakte er nach.
    »Ja«, antwortete sie und machte einen Schritt nach vorn, der Cáthan zwang zurückzutreten.
    »Von Ihrem Mann?«
    Wieder runzelte sie irritiert die Stirn. »Warum wollen Sie das wissen?«
    Mit einem arglosen Lächeln sah er

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