Der Löwe
Vordertür und den Aufzug sehen, der lediglich vom Parkhaus in die Lobby und zurück führte, dazu die Tür zur Feuertreppe, den Lastenaufzug und den Aufzug zu den Apartments – aber er schaute zu mir.
Alfred, der Portier, stand am Empfangsschalter und begrüßte mich, aber ich beachtete ihn nicht und ging zu dem Lieferanten, der aufstand, als ich mich näherte. Mario’s Pizzeria – Best in NY . Ich war mir zu neunundneunzig Prozent sicher, dass er ein Cop war, was für nahezu alles im Leben eine ganz gute Gewinnquote ist, aber nicht, wenn es darum geht, eine stark befahrene Straße zu überqueren oder zu verhindern, dass man kaltgemacht wird.
Als ich näher kam – die Hand in der Hosentasche –, fragte ich: »Im Dienst?«
Er nickte. »Detective Corey?«
»Ganz recht.«
»Ich bin Detective A. J. Nastasi, Spezialeinsatzgruppe«, sagte er und fügte unnötigerweise hinzu: »Ich wurde zu Ihrem Personenschutz abgestellt. Wir sind uns schon ein paarmal begegnet.«
Als wäre es nötig, mich daran zu erinnern. »Richtig.« Ich kenne viele Männer von der Spezialeinsatzgruppe, aber sie kriegen ständig neue Leute, weil die Anzahl der muslimischen Herrschaften, die sie überwachen müssen, immer mehr zunimmt.
»Wissen Sie, warum ich Personenschutz brauche?«, fragte ich Detective Nastasi.
»Man hat mich instruiert.«
Ich nahm eins von Khalils Fotos aus meinem Ordner und fragte ihn: »Wissen Sie, wer dieser Typ ist?«
»Ich habe das Foto«, erwiderte er.
»Yeah, aber wissen Sie auch, wer das ist?«
Nastasi erwiderte: »Man hat mir gesagt, dass er ein professioneller Killer ist, Ausländer, bewaffnet und gefährlich, und dass er möglicherweise verkleidet ist.«
»Das stimmt zum größten Teil. Außerdem ist er die schlimmste Arschgeige auf diesem Planeten«, teilte ich ihm mit.
»Okay.«
»Haben Sie eine kugelsichere Weste?«
»Ich gehe nie ohne eine aus dem Haus.«
»Gut. Sind in den Schachteln echte Pizzas?«
Er lächelte. »Nein.«
Heute war nicht mein Glückstag.
Wir plauderten eine Weile über Vorgehensweisen, die Anzahl der Schichten, die Anlage des Hauses, mein zu erwartendes Kommen und Gehen und so weiter und so fort. »Arbeiten Sie mit den Portiers zusammen, die jeweils im Dienst sind«, riet ich ihm. »Die kennen die Bewohner und einige der üblichen Besucher und Lieferanten.«
»Ich bin schon dabei.«
»Wen sollen Sie verständigen, wenn ich das Gebäude verlasse? «, fragte ich ihn.
»Eigentlich habe ich ein paar schriftliche Anweisungen und Kontaktnummern für Sie«, erwiderte er und überreichte mir einen Briefumschlag, den ich in meine Tasche steckte.
Ich ging zu Alfred, der hinter seinem Schalter geblieben war. Er begrüßte mich erneut und fragte: »Gibt es Probleme, Mr Corey?«
»Was glauben Sie, Alfred?«
»Nun, Sir … Ich bin mir nicht sicher, was vor sich geht.«
»Nun ja, dann will ich’s Ihnen verraten. Sie wissen natürlich, dass ich nicht für die Umweltschutzbehörde arbeite?«, fragte ich ihn.
»Ja, Sir, das weiß ich.«
»Und dass Mrs Corey keine Cocktailkellnerin ist, auch wenn Sie es Ihnen gesagt hat.«
Er lächelte zaghaft und erwiderte: »Ich habe vermutet, dass sie einen Witz machen wollte.«
»Richtig. In Wirklichkeit sind wir beide bei der Bundespolizei.«
»Ja, Sir. Das weiß ich.«
Tatsächlich waren Kate und ich am Morgen des 11. September 2001 getrennt hier eingetroffen, schwarz vor Qualm und Ruß, und Alfred hatte mit Tränen in den Augen dagestanden. Alfred ist ein guter Kerl, und er mag mich und Kate. Er mochte auch Robin, meine letzte Frau, eine überbezahlte Strafverteidigerin, der das Apartment einst gehört hatte. Als Robin mich verließ, gab sie mir einen siebenjährigen Mietvertrag, sämtliche Möbel und einen guten Rat. »Untervermiete es möbliert, dann verdienst du Geld damit.«
Aber John, der Junggeselle, war ein bisschen zu faul zum Umziehen, außerdem mochte ich die Bars in der Gegend und den Südblick vom Balkon aus. Kate mag das Gebäude und die Gegend inzwischen auch, deshalb sind wir noch hier. Außerdem ist es ein sicheres Gebäude, und das war eines der seltenen Male, bei denen ich elektronische Schlösser, Überwachungskameras und Portiers zu schätzen wusste, die rund um die Uhr da waren und Jack the Ripper nicht hereinlassen würden.
»Gibt es in diesem Gebäude Apartments, deren Bewohner nicht da sind? Zum Beispiel Apartments, die von Firmen angemietet sind?«, fragte ich Alfred.
»Nein, Sir.«
Ich legte ein Foto
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