Der Löwe
teilte mir mit, dass niemand mit diesem Namen dort liege, was genau die richtige Antwort war, weshalb ich sagte: »Hier ist der Verrückte John.«
Schweigen, dann: »Oh … ja …« Sie versicherte mir, dass Kate sich ausruhe.
»Hängt sie noch am Beatmungsgerät?«, fragte ich.
»So ist es.«
»Wann wird sie entlassen?«
»Morgen früh, soweit ich weiß.«
»Gut. Bestellen Sie ihr bitte, dass der Verrückte John sie liebt und da sein wird, um sie abzumelden.«
»Ich werde es ausrichten«, erwiderte sie.
Ich legte auf und öffnete den Umschlag, den mir Detective Nastasi gegeben hatte. Er enthielt ein ATTF-Memo, in dem man mir mitteilte, dass ich unter Personenschutz stand, dazu ein paar Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Leuten bei der Spezialeinsatzgruppe, mit denen ich mich in Verbindung setzen sollte, um pflichtschuldigst und unter Angabe des Zieles Meldung zu machen, wenn ich das Haus zu verlassen gedachte. Zusätzlich zu der oder den Personen in der Lobby würde außerhalb meines Gebäudes ein Überwachungsteam sein, aber man wollte mindestens eine Stunde im Voraus verständigt werden, um einen mobilen Trupp vor Ort zu bringen, der mir folgen sollte. Ich wurde aufgefordert, meinen Peilsender, mein Mikro und eine kugelsichere Weste zu tragen und Funk- und Handykontakt mit meinem mobilen Trupp herzustellen. Jemand würde mich besuchen und das Ganze mit mir durchgehen.
Was diese mobilen Spezialeinsatzteams anging, so hatten sie viel Erfahrung in Überwachung und Überwachungsabwehr – das Überwachungsteam beobachtet und/oder folgt der Zielperson, das Überwachungsabwehrteam beobachtet oder folgt, um festzustellen, ob das Überwachungsteam beobachtet oder verfolgt wird – aber manchmal werden zu viele Leute für diesen Job abgestellt. Ich stellte mir vor, wie ich die Straße entlanglief, während mir ein Dutzend Detectives und FBI-Agenten folgten und ein halbes Dutzend Zivilfahrzeuge am Straßenrand dahinkrochen.
Kurzum, selbst wenn Asad Khalil der blinde Scheich Omar Abdel-Rahman wäre, würde ihm auffallen, dass ich nicht allein war.
Ich meine, wenn es um eine simple Personenschutzmaßnahme ging, würde es hinhauen. Aber wenn ich der Köder in der Falle sein sollte, würde der Löwe nicht anbeißen. Ich vermutete, dass sich Walsh und diejenigen, denen er Rede und Antwort
stehen musste, nicht ganz klar darüber waren, um was für ein Unternehmen es sich handelte. Die Polizei und das FBI setzten häufig Lockspitzel oder Undercoverleute ein, zum Beispiel bei Drogenrazzien und dergleichen, aber niemand stellt einen Typ als lebende Zielscheibe für einen bekannten Killer da raus. Das ist gefährlich für den Typ oder die Zivilisten, die ins Kreuzfeuer geraten könnten. Es gibt, wie immer, Vorschriften – aber es gibt auch Realität und Zweckmäßigkeit.
Ich wusste, dass auch Tom Walsh, Vince Paresi und John Foster unter Personenschutz standen, aber ich fragte mich, ob es sich um eine offene Schutzmaßnahme handelte – Polizisten in Uniform und Streifenwagen, wie sie der Bürgermeister kriegt – oder um eine verdeckte, wie ich sie bekam. Das, so vermutete ich, würde davon abhängen, ob diese drei Gentlemen als Köder agieren oder einfach am Leben bleiben wollten.
Während ich mir vorstellte, wie Tom Walsh in einem gepanzerten Wagen zur Arbeit gefahren wurde, klingelte mein Handy, und ich sah, dass Vince Paresi am Apparat war. Die Versuchung, den Anruf vom Boss nicht anzunehmen, war riesig, aber ich wollte beweisen – später würde mir das schwerer fallen –, dass ich zu voller Kooperation und gutem Benehmen bereit war, deshalb ging ich ran. »Corey.«
Er übersprang die Höflichkeitsfloskeln und sagte: »Sie sollten bei mir vorbeischauen, bevor Sie die Dienststelle verlassen.«
»Tut mir leid. Ich bin so gestresst – «
»Und Sie sollten zur Technik gehen.«
»Heute?«
»Ich habe Ihnen die Gegenstände zuschicken lassen.«
»Großartig. Ich bin daheim.«
»Haben Sie schon Ihren SE-Mann in Ihrer Lobby getroffen?«
»Detective A. J. Nastasi, Pizza-Lieferservice. Er war schnell zur Stelle. Noch bevor ich mich bereit erklärt habe, früher heimzugehen. «
»Er war da, John, um sicherzugehen, dass niemand in Ihr Apartment gelangt und auf Sie wartet.«
»Guter Gedanke. Habt ihr alle Personenschutz?«, fragte ich ihn.
»Ich glaube nicht, dass wir gefährdet sind«, erwiderte er. »Aber ja, wir treffen die nötigen Vorsichtsmaßnahmen.«
»Sie sollten Ihre Frau eine
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