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Der Löwe

Der Löwe

Titel: Der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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in den Gürtel.
    Er stand reglos da und schaute mich an. Er hatte die Beine leicht gespreizt, die Knie durchgebogen und die Hände in Hüfthöhe. Hatte er das von Boris gelernt? Oder hatte er zu viele Cowboyfilme gesehen?
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, sagte er: »Sie sind ein Cowboy – nicht? Ist Ihre Waffenhand schneller als meine? Bitte. Greifen Sie zu Ihrer Waffe.«
    Nun ja, wenn ich eine hätte, du Arschloch, wäre das Mündungsfeuer das Erste und Letzte, was du siehst. Außerdem kam mir der Gedanke, dass Khalil lieber keinen Schuss abgeben würde, den man hören könnte…aber vielleichtzoger das Messer einfach vor.
    Er richtete sich auf und sagte: »Entweder haben Sie keine Schusswaffe, oder Sie sind ein Feigling.«
    Nun ja, ich hatte keine Knarre, aber ich hatte ein Messer, was er anscheinend nicht wusste. »Ich kann dich nicht verstehen. Komm näher«, sagte ich.
    Er zog wieder sein Messer, kam auf mich zu und sagte: »Ich habe einmal einem Mann das Fleisch von der Brust geschält, sodass ich seine Rippen, die Lunge und sein schlagendes Herz sehen konnte.«

    Als er näher kam, konnte ich sein Gesicht deutlicher erkennen, und er sah genauso aus wie auf dem Fahndungsplakat – dunkle, tiefliegende und eng beisammenstehende Augen, dazwischen eine Hakennase, durch die er eher wie ein Raubvogel als wie ein Löwe wirkte.
    Er kam näher, fuchtelte mit seinem langen Messer herum und grinste übers ganze Gesicht.
    Ich trat einen Schritt zurück, worauf sein Lächeln noch breiter wurde. Er amüsierte sich wirklich.
    Er rückte näher, hieb mit seinem Messer in die Luft.
    Ich wich wieder zurück, und er schloss auf.
    »Wenn Sie sich umdrehen und davonlaufen, schieße ich Ihnen die Beine unter dem Leib weg, dann schlachte ich Sie ab«, erklärte er mir.
    »Ich laufe nicht davon.«
    »Nein, aber Sie weichen zurück. Kommen Sie zu mir. Kämpfen Sie wie ein Mann.«
    »Du hast das Messer, du Arschloch. Leg’s weg.«
    Er warf das Messer in die Luft, fing es dann am Griff auf und lächelte wieder.
    Er genoss das wirklich, ich aber nicht, um ehrlich zu sein. Ich wusste, dass dieser Typ mich aufschlitzen konnte, wenn ich auf ihn zuging, deshalb wich ich wieder zurück. Allmählich wurde es Zeit, dass ich ihm den Spaß verdarb. »Deine Mutter war eine Hure«, erinnerte ich ihn.
    Er schrie irgendwas und ging auf mich los.
    Ich drehte mich um, machte einen Ausfallschritt, tat so, als rutschte ich im Matsch aus, zog dann mein Kampfmesser, wirbelte auf den Knien herum und ließ ihn in Onkel Ernies Klinge rennen, die ihn am Unterleib erwischte.
    Er stieß einen überraschten Schrei aus und zog sich zurück, während ich nachsetzte, um ihm den Todesstoß zu verpassen, bevor er an seine Knarre kommen konnte.

    Er hatte die Messerhand über seinem Unterleib und wollte mit der anderen nach der Glock greifen, während er zurückwich, dann verlor er im Matsch den Halt und fiel rücklings hin.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als auf ihn zu hechten, damit er nicht an die Glock rankam, und so sprang ich aus vollem Lauf und landete auf seiner Brust, als er gerade die Beine anziehen wollte, um mich in die Luft zu schleudern.
    Ich sah seinen Arm herumkommen und spürte, wie mir sein Messer hinten ins Schulterblatt drang und über den Knochen schrammte.
    Er hob den Arm zu einem weiteren Stich, worauf ich sein Handgelenk packte. Ich drückte mich mit meinem ganzen Körpergewicht auf ihn, während er sich bemühte, mich loszuwerden und seine Messerhand freizubekommen.
    Meine Messerhand war frei und seine linke Hand ebenfalls, aber statt nach seiner Knarre zu greifen, traf er die richtige Entscheidung und packte meinen Arm, bevor ich ihm die Klinge ins Gesicht oder in die Kehle stoßen konnte.
    Er packte mein Handgelenk, hob dann den Kopf, grub die Zähne in meine Wange und biss mit aller Kraft auf meinen Oberkiefernerv, sodass mir greller Schmerz durch den Kopf schoss.
    Er hielt immer noch mein Handgelenk fest, aber ich schaffte es, den Arm hochzubekommen, und hieb ihm den Knauf des schweren Kampfmessers aufs Schädeldach.
    Er löste die Zähne von meiner Wange, und ich drehte meine Hand herum, um ihm die Klinge in den Schädel zu stoßen, aber er war unglaublich stark, drückte meinen Arm weg und hielt ihn fest.
    Wir umklammerten einander, sodass keiner sein Messer einsetzen konnte, und das würde so weitergehen, bis einer von uns schwächer wurde oder irgendetwas Unerwartetes machte – oder etwas Verzweifeltes.
    Er war gut in

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