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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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Sie unbedingt wollen, bleiben Sie ruhig. Sie zu Brei zu schlagen würde mir eine enorme Befriedigung verschaffen.“
    „Constantine!“, sagte Jane.
    „Ach, Constantine?“ Die Demütigung verlieh Trents Zorn eine gemeine Note. „Von ihm haben Sie sich vermutlich küssen lassen. Nun, Sie mögen nicht so genau wissen, mit was für einem Charakter Sie es hier zu tun haben. Ich schon. Er hat in diesem Haus ein Dienstmädchen geschwängert und sie dann ihrem Schicksal überlassen. Ja! Ihr kostbarer Luke, Mylady, ist Constantine Blacks Sohn.“
    Trents Eröffnung erzielte die Wirkung, die er sich gewünscht hatte. Jane keuchte auf. Sie sah zu Constantine, der beinahe so weiß geworden war wie sein Krawattentuch.
    „Das ist eine Lüge!“, rief sie. „Sag es ihm, Constantine!“
    Als Constantine weiterhin wie benommen schwieg, sagte sie schon ein wenig unsicherer: „Es ist doch nicht wahr, Constantine, oder?“ Constantine sah sie schmerzerfüllt an.
    „Welches Dienstmädchen?“, fragte er und hielt sich ganz still. Er sah zu Trent. „Etwa Violet?“
    Der Schock brach wie eine kalte Welle über Jane herein. Ein erstickter Schrei entrang sich ihr.
    „Mein Gott!“, sagte Trent angewidert. „Wie viele Dienstmädchen haben Sie im Lauf Ihrer illustren Karriere denn ins Bett gekriegt? Natürlich war es Violet! Sie haben es unter den Teppich gekehrt. Bestimmt haben Sie ihr ein anständiges Schweigegeld gezahlt. Aber als das arme Mädchen starb, hat ihre Familie das Kind hierhergebracht.“ Höhnisch verzog Trent die Lippen. „Ihr Onkel war schon immer ein leichtes Opfer. Er hat Luke aufgenommen und behauptet, er sei ein entfernter Verwandter.“
    Die Geschichte klang immer plausibler. Verzweifelt sagte Jane: „Das ist nicht wahr! Es ist doch nicht wahr, oder, Constantine?“
    Er hatte ihr erzählt, dass er als junger Mann sehr wild gewesen sei, dass er sehr früh festgestellt hatte, dass er die Frauen liebte. Aber er hatte seine Jugendsünden als harmlose Streiche hingestellt. Konnte er die Verführung eines Dienstmädchens im Haus seines Onkels ernsthaft als harmlosen Streich abtun?
    Constantine antwortete nicht. Er sah sie nicht an. Er starrte grimmig in die Ferne, als hätte er das alles schon einmal gehört. Sie sah, wie er hart schluckte.
    Jane stand erschrocken da. Sie kämpfte mit den Tränen. „Constantine! Sag doch was! Warum verteidigst du dich denn nicht, um Himmels willen?“
    Er sah Trent lange an, ehe er schließlich sagte: „Mich verteidigen? Was sollte das denn noch für einen Sinn haben?“
    Ohne noch einmal in Janes Richtung zu blicken, wandte sich Constantine um und ging davon.
    Jane hatte das Gefühl, als stürzte sie von einer Klippe. Die Welt geriet außer Kontrolle. Sie stand einfach nur da und drückte eine Hand auf ihren Bauch. Es dauerte einen Augenblick, bis sie wieder bei Atem war.
    Sie ging auf Trent los. „Das ist nicht wahr“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Ich glaube es nicht.“
    Trent fasste sich vorsichtig an die blutige Nase, doch seine Augen leuchteten vor Triumph. „Glauben Sie es ruhig. Frederick hat es mir selbst erzählt. Black hat es doch so gut wie zugegeben! Haben Sie den Schurken nicht gehört?“
    Doch, sie hatte ihn gehört. Er hatte gar nichts zugegeben, doch seine Haltung und die Art, wie er über Violet gesprochen hatte, verrieten ihn.
    Dennoch hoffte Jane noch immer, dass es dafür eine Erklärung gab.
    Vielleicht würde sie ihm verzeihen, wenn er einsah, dass sein Verhalten damals nicht richtig gewesen war. Aber das hatte er bisher nicht getan. Wie konnte sie einen Mann lieben, dessen moralische Vorstellung der ihren derart zuwiderlief?
    „Nein“, wisperte sie. „Es kann einfach nicht wahr sein.“
    Sie wandte sich um, um Constantine zu folgen.
    „Glauben Sie es nur, Jane“, rief Trent ihr nach. „Opfern Sie sich nicht für ihn!“
    Jane schluchzte. Fieberhaft schüttelte sie den Kopf. Sie würde nicht weinen. Wenn sie jetzt weinte, hatte sie für die bevorstehende Konfrontation keinen klaren Kopf mehr.
    Sie würde Constantine zwingen, ihr eine Erklärung zu geben. Auch wenn er sie nicht liebte, war er es ihr schuldig.

22. Kapitel
    Der Rückweg zum Haus schien endlos. Mehrmals musste Jane innehalten, die Augen schließen und tief durchatmen, um zu verhindern, dass der albtraumhafte Schrecken sie überwältigte.
    Constantine sollte Lukes Vater sein? Sie wollte es nicht glauben. Aber er hatte es durch sein erschrockenes Schweigen so gut wie

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