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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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von Ihrer Weberei verabschieden.“ Er grinste höhnisch. „Dann ist es vorbei mit dem Heldentum, Roxdale!“
    Mit grimmigem Lächeln erwiderte Constantine: „Keine Sorge, ich habe nicht vor, die Weberei in nächster Zeit aufzugeben.“
    Trent wurde blass. „Wie das? Woher wollen Sie das Geld denn nehmen? Frederick hat Ihnen nichts als das Land hinterlassen.“ „Das ist richtig.“ Constantine lächelte ihn an. „Doch Lady Roxdale hat mir die Ehre erwiesen, meinen Heiratsantrag anzunehmen. Wussten Sie das noch nicht?“
    „Tante Jane, Tante Jane!“
    Jane stieß ein leises Uff aus, als Luke direkt in sie hineinrannte. Er schlang die dünnen Arme um sie und drückte sie fest. Dann gab er sie frei und tollte durch den Raum. „Rat mal, wohin wir jetzt gehen?“
    Sie gab vor nachzudenken. „Zum Meer?“
    Er krähte vor Lachen. „Nein, du Dumme! Rat noch mal!“
    „Ich weiß! Nach Timbuktu.“
    „Timbuktu?“ Er johlte vor Spott. „Was sollten wir da denn wollen? Nein, viel besser.“
    Sie tippte sich ans Kinn. „Nein, ich glaube, ich errate es nicht. Verrate du es mir.“
    „Nach London!“ Luke nahm ihre Hände und schwenkte sie hin und her. „Stell dir das vor! Lord Roxdale sagt, dass er mich zu Astley’s Royal Amphitheater mitnimmt, damit ich die dressierten Pferde sehen kann, und zu Tattersall’s auch. Und nach Somerset House und überhaupt überallhin.“
    „Wirklich? Das ist ja herrlich“, sagte Jane vielleicht eine Spur zu herzhaft.
    Doch Luke bemerkte ihr Unbehagen nicht und erzählte weiter aufgeregt von den spannenden Attraktionen, die in der Stadt auf ihn warteten.
    „Das klingt ja wunderbar“, sagte Jane, als er endlich innehielt, um Atem zu holen.
    „Und das Beste ist“, fügte Luke hinzu, „Lord Roxdale sagt, ich darf Ferien machen. Mr Potts kommt nicht mit.“
    „Der arme Mr Potts“, sagte Jane und lachte. Doch sie erhob keine Einwände. Sie und Constantine hatten einen Kompromiss gefunden, was Lukes Unterricht anging. Es war ihnen tatsächlich gelungen, ihre verschiedenen Vorstellungen von Erziehung zu vereinen. Constantine lernte, dass er für einen Jungen Verantwortung trug, und Jane bemühte sich nach Kräften, ihren Hang zu zähmen, Luke vor jedem Windhauch zu bewahren.
    Sie hätte nie gedacht, dass sie Constantines Vormundschaft einmal als Vorteil betrachten könnte. Doch seine Anwesenheit hatte Luke sehr gutgetan. Jane dachte an Montford und an all das Gute, das er als ihr Vormund bewirkt hatte. Es war keine Kleinigkeit, für das Wohlergehen eines Kindes verantwortlich zu sein. Die Diskussionen, die sie mit Constantine über ihre Rolle in Lukes Leben geführt hatte, hatten auch neues Licht auf ihre Beziehung zum Duke geworfen.
    Nun sagte sie: „Du hast Lord Roxdale gern zum Vormund, nicht wahr, mein Liebling?“
    Luke nickte. „Er ist ein prima Kerl!“ Er senkte den Blick. „Tante Jane? Lord Roxdale sagt, ich bin jetzt wie ein Sohn für ihn. Wenn du ihn heiratest, bist du dann meine Mama?“
    Als sie die Hoffnung in den braunen Augen sah, tat ihr Herz einen Satz. Plötzlich strahlte sie vor Glück. „Ja, Luke. Ich fände es herrlich, wenn du mein Sohn wärst.“
    Sie drückte ihn fest an sich. Er schlang seine Arme um ihren Hals und erwiderte die Umarmung so innig, dass ihr Tränen in die Augen stiegen.
    „Ich liebe dich mehr als mein Leben“, flüsterte sie in die dunklen Locken und küsste Luke auf beide Wangen. Wie lang er ihre Umarmungen noch wollen würde? Er wurde so schnell groß.
    Plötzlich schlug die vergoldete Uhr auf dem Kaminsims.
    „Ich muss los“, sagte Luke und befreite sich aus der Umarmung. „Ich bin mit Jimmy unten am See verabredet. Wir wollen angeln gehen.“
    „Na, das ist ja toll.“ Jane wischte sich eine Träne aus den Augen. Sie lachte ein wenig über sich und Lukes Sprunghaftigkeit. „Bring nur einen recht großen Fisch mit, dann sage ich der Köchin, sie soll ihn dir zum Dinner braten.“
    „Juhu!“, rief Luke mit so einem frechen Grinsen, das es sie rührte. Dann lief er davon.

21 . Kapitel
    Wer auf Lazenby Einsamkeit suchte, hatte meist in den Gärten Glück. Jane reckte ihr Gesicht in die Sonne. Sie spürte die Frühlingsluft um sie herum beben und summen. Das Sonnenlicht tanzte auf ihrem Gesicht.
    Angenehm erhitzt, trat sie in das kühle Wäldchen ein und reckte sich genüsslich. Sie war ein wenig wund vom ausgedehnten Liebesspiel der letzten Nacht. Es war, als hätte Constantine ihre unausgesprochene Bitte um Bestätigung

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