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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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meinte er und deutete auf die Bänke. »Wenn Ihr Euch hinkniet, können wir beginnen.«
    Alle senkten die Köpfe. Doch als Kiera die Augen schloss und Vater Barton mit seinem Gebet begann, wanderten ihre Gedanken weit weg von dieser kleinen Kapelle. Sie konnte nur an Kelan denken, an den Mann, den sie liebte, den Ehemann ihrer Schwester.
    Sie war zutiefst beunruhigt, dass er sie ohne ein Wort der Erklärung allein gelassen hatte. Das grässliche Gefühl wurde so stark, als würde Satan selbst sie beobachten und auf den richtigen Moment warten, um zuzuschlagen.
    »Ihr habt mich angelogen?«, brüllte Baron Llwyd und blickte aufgebracht mit seinen trüben Augen abwechselnd Hildy und Penelope an. »Ihr beide?«
    Penelope wäre am liebsten tausend Tode gestorben. Nie zuvor hatte sie ihren Vater hintergangen. Jetzt stand sie zusammen mit Hildy im Sonnenzimmer von Lawenydd vor diesem wütenden, enttäuschten Mann und fühlte sich so klein und hilflos wie das winzigste Ferkel eines Wurfs von Schweinen.
    Mit gesenkten Augenlidern betastete Hildy ihre Halskette. »Aye.«
    »Und auch Kiera und Elyn haben gelogen.« Er schnalzte derart mit der Zunge, als wäre die Schande nicht zu ertragen. Dann sank er in seinen Sessel am Kamin und kraulte abwesend seinen Lieblingshund hinter den Ohren.
    »Es war Elyns Plan«, versuchte Penelope zu erklären. »Sie hat Kiera gezwungen mitzumachen.«
    »Niemand zwingt Kiera zu irgendetwas.«
    »Aber Elyn ist gegangen und hat versprochen zurückzukommen, und Kiera schuldete Elyn noch einen Gefallen und...«
    »Das reicht.« Ihr Vater hob die Hand und unterbrach ihre Erklärung. »Also habt ihr alle euch entschieden, mich anzulügen, mir Schande zu machen, mich zu erniedrigen ... Gütiger Gott.« Er rieb sich mit seiner vom Alter fleckigen Hand über die Stirn und wirkte weitaus älter, als er an Jahren zählte. »Weiß Penbrooke Bescheid?«
    »Nein.«
    »Und Kiera... sie... oh, heilige Muttergottes, hat sie mit ihm geschlafen? Oh, warum frage ich überhaupt...«, stöhnte der Baron.
    Penelope in ihrer Unschuld antwortete ihm. »Ja, aber sie hatte einen Trank, der ihn schlafen ließ, also musste sie nur neben ihm liegen und nicht... nicht...« Ihr Vater musterte sie, als sei sie nicht ganz richtig im Kopf. Penelope zuckte zurück.
    »Also hat man auch ihn betrogen. Und er glaubt noch immer, dass die falsche Schwester seine Braut ist? Oh, bei den Göttern, warum konnte ich keine Söhne haben? Sie sind um so vieles einfacher als Töchter.« Er seufzte schwer. »Diesem Betrug muss sofort ein Ende gesetzt werden.« Ein Muskel an seinem Kinn zuckte. »Wir müssen noch heute nach Penbrooke reiten. Wir müssen ihm die Wahrheit sagen, müssen ihm erklären, dass er mit einer Betrügerin verheiratet ist, dass die Frau, mit der er verlobt war, aus dem Schloss geflohen ist, ehe er sie heiraten konnte.« Llwyd hielt inne, mit der Hand hielt er sich den schmerzenden Kopf. »Oh, Gott«, stöhnte er, als er begriff, dass Kiera sich dem Ehemann ihrer Schwester hingegeben hatte, und dass Elyns Name in dem Hochzeitsvertrag stand und dieser Name bindend war. »Bei den Göttern, wenn ich Elyn in meine Finger bekomme, dann werde ich sie so lange schütteln, bis sie ihr Leben aushaucht. Das schwöre ich.«
    »Dafür ist es zu spät«, flüsterte Hildy, und Tränen rannen über ihre wettergegerbten Wangen.
    Penelope wusste, was die Kinderfrau sagen würde, noch ehe die Worte über ihre Lippen kamen. Nein! Nein! Nein! Nicht Elyn! Nicht eine meiner Schwestern!
    »Hildy, o nein...« flüsterte sie, doch ihr Vater hatte noch nicht verstanden.
    »Lady Elyn hat sich mit Brock von Oak Crest getroffen«, erklärte Hildy.
    »Was?« Llwyd schoss aus seinem Sessel, und der Hund an seiner Seite kläffte wütend. »Sie ist gegangen, um sich mit einem anderen Mann zu treffen?« Das Gesicht von Penelopes Vater lief dunkelrot an. »Wie eine gemeine Dirne ? Meine Tochter? Du willst mir sagen, dass Elyn sich einem anderen Mann hingegeben hat, während sie mit Penbrooke verlobt war?«
    »Sie waren Liebende«, antwortete Hildy mit tonloser Stimme.
    »Das glaube ich nicht!« Eine Ader trat gefährlich an seinem Nacken hervor.
    Hildy antwortete nicht.
    »Du hast es gewusst, nicht wahr?«, ging er auf sie los und deutete mit einem seiner von der Gicht gekrümmten Finger auf Hildy. »Du hast es gewusst und nichts gesagt? Nichts getan? Selbst als ich dich gebeten habe, die Steine für mich zu werfen, als ich die Wahrheit wissen wollte, hast du

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