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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Wein.«
    Hildy schlang ihre dünnen Arme um ihre Taille, als wolle sie die Kälte vertreiben. »Zu viel von dem Trank könnte ihm schaden.«
    Jeder Muskel in Kieras Körper spannte sich an. Ganz gleich, was auch geschehen würde, sie wollte nicht, dass Kelan etwas zustieß. »Ihm schaden? Wie?«
    »Er könnte in einen Schlaf fallen, von dem er nicht mehr aufwacht. Oder sogar... sogar sterben könnte er.«
    »Lieber Gott!« Penelope warf sich auf das Bett. »Du meinst, wir könnten ihn damit umbringen?«
    »Er wird nicht sterben«, erklärte Kiera, die an seinen muskulösen Körper dachte. »Er ist gesünder als der stärkste Hengst im Stall.«
    »Aber... weshalb dann der noch längere, noch tiefere Schlaf?«, fragte Hildy.
    »Das wird uns mehr Zeit geben, Elyn zu finden.« Kiera fühlte den Anflug eines Schuldgefühls. Wenn sie nun Kelan schadete? Nein, das durfte sie nicht tun. Sie biss sich auf ihren Daumennagel, dann ließ sie die Hand sinken. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, ihm Schaden zuzufügen. Sie würde vorsichtig sein müssen. Sehr vorsichtig.
    »Könnten wir nicht einfach Vater die Wahrheit sagen?«, fragte Penelope.
    »Jetzt ! Glaubst du nicht, dass wir das schon früher hätten tun müssen?« Kiera erinnerte sich an das Versprechen, das sie ihrer Schwester gegeben hatte. Sie hatte geschworen, alles zu tun, um das Elyn sie bat, als Vergeltung dafür, dass diese ihr damals das Leben gerettet hatte. Doch dann hatte sie sich Elyns Bitte widersetzt. Und jetzt... Oh, Himmel! Tief in ihrem Inneren wollte sie allerdings so tun, als sei sie ihre Schwester, nur noch ein bisschen länger. »Jetzt stecken wir bis zum Hals in der Sache drin, nicht wahr? Bis wir Elyn gefunden haben. Vielleicht werden wir dann zu Vater gehen und zu meinem... zu Elyns Ehemann... und ihnen die Wahrheit gestehen.« Kiera senkte den Kopf, griff nach hinten und begann ihr Haar zu flechten. Das Ende verknotete sie mit einem Band, das zu dem passte, mit dem der Ausschnitt ihres Kleides geschlossen war. »Sorgt dafür, dass mich niemand zusammen mit dem Lord sieht. Und sorgt dafür, dass mehr Wein gebracht wird.«
    »Mit dem Schlaftrunk?«, fragte Penelope.
    »Natürlich!« War das Mädchen schwer von Begriff? »Und bitte denk daran, dass du den Becher diesmal deutlicher markierst. Es darf keinen Fehler geben.« Kiera warf den Zopf über ihre Schulter und wandte sich an Hildy, die alte Kinderfrau und Zauberin. »Wickle das Fläschchen mit dem Schlaftrunk in ein Tuch und versteck es in einem Korb... in einem Korb mit Brot oder Käse oder mit Wäsche... irgendetwas in der Art.« Sie ging zur Tür. »Bitte, beeilt euch!«
    Penelope zupfte sich am Ausschnitt ihres Kleides. »Was wirst du denn tun?«
    Kiera hielt inne, ihre Hand lag auf der Türklinke. »Ich werde dafür sorgen, dass Elyns Mann sich noch einmal betrinkt, und dann hoffe ich, dass er in einen Schlaf fällt, der Stunden dauert.« Sie verspürte einen Anflug von Schuldgefühl wegen dieses Betrugs, doch sie ignorierte das. Sie durfte sich nicht von diesen Gefühlen irritieren lassen, nicht jetzt. »Nachdem er eingeschlafen ist, werde ich die alten Fläschchen einsammeln, werde das Zimmer verlassen und versuchen, unsere Schwester zu finden.«
    »Aber wie willst du das schaffen?«, fragte Penelope verzweifelt.
    »Ich weiß es nicht, aber wir müssen etwas unternehmen. Und zwar bald«, meinte Kiera und öffnete die Tür. »Denn sonst waren alle Lügen umsonst.«

Hewlett-Packard
    10. Kapitel
    Seine neue Frau war für ihn ein Rätsel.
    Kelan rollte vom Bett herunter. Er hatte den ganzen Tag verschlafen, so schien es, als er jetzt aus dem Fenster sah und feststellte, dass die Abenddämmerung bereits angebrochen war. Er zuckte zusammen bei dem Schmerz, der durch seinen Schädel fuhr. Es fühlte sich an, als würde ein ganzes Dutzend Pferde durch seinen Kopf galoppieren. Das Licht tat ihm in den Augen weh, und seine Blase war bis zum Bersten gefüllt.
    Dennoch beschäftigte ihn seine Braut am meisten. Sie war eine höchst angenehme Überraschung.
    Kelan hatte eine ganze Menge Frauen gehabt, und sie alle waren unterschiedlich, alle waren einzigartig. Aber diese hier, die Frau, die er geheiratet hatte, faszinierte ihn wie keine andere. Er kannte sie erst einen Tag... Nein, das stimmte nicht, er kannte sie überhaupt noch nicht. Die meisten Frauen waren durchschaubar, wenn man nur genug Zeit mit ihnen verbrachte. Doch seine Frau war ihm ein Rätsel.
    Er stellte das Tablett mit den wenigen

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