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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Überresten ihrer gemeinsamen Mahlzeit auf den Boden und verließ das abgedunkelte Zimmer. Seine Beine waren noch immer ein wenig wacklig, seine Muskeln angespannt, und sein Unterleib erinnerte ihn an die Freuden der vergangenen Nacht. Aye, sie war eine wilde, verführerische Frau, diese Elyn von Lawenydd.
    Er trat in den Flur, in dem die Binsenlichter schwach flackerten, und ging zur Latrine, um sich zu erleichtern. Der Flur war dunkel und verlassen, der kleine Raum, in dem die Latrine untergebracht war, war eisig kalt, weil die Schlitze in dem Fenster offen standen. Sein Glied war wund, doch es war ein angenehmer Schmerz, denn er versprach ihm Freuden, die er nun regelmäßig haben würde. Diese Ehe war vielleicht doch nicht so schlimm, wie er es befürchtet hatte. Er schloss die Hose und stieg die wenigen Stufen zur dritten Etage wieder nach oben.
    Als er den Flur betrat, hörte er Stimmen. Sie kamen aus dem Zimmer, das neben dem seiner Frau lag, aus dem Zimmer, das Elyns jüngerer Schwester Kiera gehörte. Er fragte sich, wie diese Kiera wohl sein würde. Er hatte erfahren, dass sie dem Alter nach seiner Frau am nächsten stand, doch war sie nicht auf seiner Hochzeit gewesen. Man hatte ihm erklärt, sie sei zu krank, um an der Feier teilzunehmen. Dennoch war sie jetzt in ihrem Zimmer zusammen mit anderen. Eine Stimme klang so, als gehöre sie einer älteren Frau. Eine andere Stimme war die seiner Frau, das hätte er schwören können.
    Gerede unter Frauen , dachte er verächtlich und ging zurück in Elyns Zimmer. Der Geruch nach Schweiß und Sex lag über dem Duft der Binsen auf dem Boden. Doch das Zimmer war so kalt wie ein Grab. Und es war leer.
    Mit steifen Fingern fuhr er sich durchs Haar und wünschte, die verdammten Kopfschmerzen würden verschwinden. Er begann sich über die Wirkung des Weins zu wundern und fragte sich, was wohl darin gewesen war. Die kleinen Fläschchen fielen ihm ein. Sie waren der Beweis dafür, dass etwas nicht stimmte. Dass etwas ernsthaft falsch lief. Er tastete nach den kleinen Fläschchen in seiner Tasche, roch daran und entschied, dass er Elyn gleich danach fragen würde.
    In der Zwischenzeit gab es eine Menge zu tun. Er musste sich anziehen, musste nach den Männern suchen, die ihn begleitet hatten. Es war Zeit, nach Penbrooke zurückzukehren. Seine kranke Mutter würde ungeduldig auf seine Ankunft warten. Als er sich vorstellte, wie froh Lenore sein würde, ihn glücklich verheiratet zu sehen, musste er lächeln. Er griff nach seiner Tunika. Er würde Tadd, Orvis und den Priester suchen und ihnen sagen, dass sie in der Morgendämmerung losreiten würden.
    Aber zuerst gab es noch ein paar Dinge zu erledigen. Er ging zum Kamin und fand einen Stapel bemoostes Eichenholz, das er im Kamin aufstapelte. Dann blies er in die noch verbliebene Glut. Die Funken glühten rot auf, und zaghaft entstand eine kleine Flamme, sie knisterte, als sie sich in das trockene, bemooste Holz fraß.
    Kelan hockte vor dem Feuer. Er hatte geglaubt, Elyns eigenartiges Benehmen während der Hochzeit sei Schüchternheit gewesen. Ihre Weigerung, dem Fest beizuwohnen, war offensichtlich ein Ausdruck von Trotz. Er war in dieses Zimmer gekommen, in der Absicht, sie seinem Willen zu unterwerfen ... und es hatte damit geendet, dass er sie geliebt und sich mehr um ihre Bedürfnisse gekümmert hatte als um seine eigenen. Sie war in einem Moment kühn, flirtete im nächsten mit ihm und war übergangslos spröde wie eine vertrocknete Jungfer. Er hatte angenommen, dass sie ihre Krankheit nur vorgetäuscht hatte, dass sie ihm aus dem Weg hatte gehen wollen, und hatte sogar angenommen, dass sie keine Jungfrau mehr gewesen war. Doch zu seinem unaussprechlichen Vergnügen bestand sie aus reinster Leidenschaft. Eine Jungfrau war sie gewesen, ja, aber eine willige, nein, eine überaus eifrige Geliebte. Allein der Gedanke an die vergangene Nacht bewirkte, dass sein Glied sich regte. Warum also war sie aus dem Bett geschlüpft und ausgeritten? Dann war sie zurückgekommen und hatte darauf bestanden, ihm eine Mahlzeit zu bringen, anstatt den Dienern zu erlauben, das Essen ins Zimmer zu tragen. Und was hatte es mit den verflixten Fläschchen auf sich, die er in den Binsen gefunden hatte?
    Es war alles so verwirrend. Und sein Kopf! Himmel, wie der dröhnte! Von zu viel Wein? Zu wenig Schlaf? Das sah ihm so gar nicht ähnlich.
    Die Türklinke wurde heruntergedrückt. Er drehte sich um und entdeckte seine Frau, die das Zimmer betrat.

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