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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Schlachtrösser auf der nächsten Weide. »Also, wenn Rex fehlen würde, das würde ich verstehen. Oder Falcon dort drüben, er ist ein großartiges Pferd. Aber ausgerechnet diese Stute.« Er schnaubte, als sei der Gedanke absurd. »Royal, bah!« Er hob die Mütze und kratze sich über seinen fast kahlen Kopf.
    Als er wieder sprach, war seine Stimme leiser. »Wir wollen sie finden, ehe der Verwalter oder der Lord selbst davon etwas hört.« Orson schaute in die untergehende Sonne, und Joseph konnte die Gedanken des alten Mannes geradezu lesen. Schon bald würde es nicht mehr hell genug sein, um nach dem vermissten Pferd zu suchen. Verdammt, der Tag nach der Vereinigung von Penbrooke und Lawenydd durfte nicht gestört werden durch ein fehlendes Pferd. Josephs Vater stülpte seine Kappe wieder auf den Kopf, seine Hand spielte mit dem Griff der Peitsche. Noch immer zuckte der Muskel unter seinem Auge. »Sag noch niemandem etwas davon. Noch nicht. Das verdammte Pferd taucht vielleicht wieder auf, und dann haben wir alle ohne Grund nervös gemacht.«
    Er musterte seinen Sohn scharf, und Joseph verstand die unausgesprochene Botschaft im Blick seines Vaters, die Angst, dass er diesmal sehr gut seine Stellung verlieren könnte. Oder es könnte noch etwas viel Schlimmeres passieren. Er könnte sogar verbannt werden. Das wussten sie beide. »Und jetzt«, brachte Orson durch zusammengebissene Zähne hervor, »werde ich mich um die Stute kümmern, die das Fohlen bekommt. Und du, Sohn, finde diese verdammte Stute.«

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    11. Kapitel
    Als Hildy auf der Brüstung stand und auf das Meer starrte, fuhr ein eisiger Hauch durch ihre Seele. Der Himmel war jetzt dunkel, ein weiterer Tag war vergangen, ohne dass Elyn zurückgekehrt war. Aber was machte Kiera eigentlich so sicher, dass ihre Schwester wieder auftauchen würde? Pflichtgefühl? Liebe? Verantwortung?
    Bah.
    Elyn interessierte sich nur für sich selbst.
    Hildy nahm an, dass die selbstsüchtige Frau nie wieder auf Lawenydd oder Penbrooke auftauchen würde.
    Ein Gewitter braute sich am Horizont zusammen. Das Licht der Sonne war schnell verschwunden hinter dicken, schwarzblauen Wolken. Die Schiffe, die im dunklen Wasser des Hafens vor Anker lagen, reckten geisterhaft ihre hohen, skelettartigen Mäste in den düsteren Himmel.
    Es ist meine eigene Schuld, überlegte Hildy und griff nach den Perlen, die um ihren Hals lagen. Sie hätte diesen Wahnsinn aufhalten müssen. Ehe die ganze Sache aus dem Ruder gelaufen war. Sie hatte gewusst, dass es Schwierigkeiten geben würde, noch ehe diese überhaupt angefangen hatten, denn ihr war das Aufblitzen der Rebellion in Elyns Augen nicht entgangen.
    Hatte Hildy etwas anderes erwartet? Elyn war von früh an ein eigensinniges, verwöhntes Kind gewesen. Wenn vielleicht der Lord und die Lady das Glück gehabt hätten, einen Sohn zu bekommen... Aber den hatten sie eben nicht.
    Als Elyn herangewachsen war, war sie zum Schloss Fenn geschickt worden, um dort die Führung eines Haushaltes und das Benehmen einer Lady zu lernen. Aber während sie in Fenn war, war Elyn Brock von Oak Crest begegnet.
    So wie das Schicksal und die Steine es vorhergesagt hatten.
    Brock war ein paar Jahre älter als Elyn. Zu jener Zeit hatte er bereits eine Stellung als Knappe gehabt, er war ein spitzbübischer, unberechenbarer Junge. Während er die Pflichten und Fähigkeiten eines Ritters erlernte, hatte er irgendwie den Weg in Elyns naives Herz gefunden.
    Und jetzt war sie schon seit beinahe zwei Tagen verschwunden. Sie war weggelaufen, um bei ihm zu sein. Nein, sie würde nicht zurückkommen. Sie würde sich nicht von ihm trennen. Sie würde sich nicht dem Zorn ihres Vaters und ihres Ehemannes aussetzen.
    Was also sollte jetzt geschehen? Hildy schloss die Augen und schickte ein Gebet zur heiligen Mutter.
    Konnte sie dem Baron alles gestehen?
    Konnte sie darauf bestehen, dass Kiera das Gleiche tat?
    Jetzt, nach der verlogenen Hochzeit?
    Hildy stellte sich die Zwangslage vor, in der Lord Llwyd stecken würde, seine Schande. Er würde mit Recht schrecklich wütend sein. Und dennoch, sein Zorn wäre nichts gegen den von Kelan von Penbrooke. Er würde wie ein Einfaltspin- sei dastehen, von Kiery und Elyn hinters Licht geführt, und, wie er rasch vermuten würde, auch von allen anderen in Lawenydd. Er würde die Schande niemals ertragen. Und er würde sie auch nicht ungestraft lassen.
    Der Klatsch würde sich wie ein Lauffeuer über die gesamten Baronien verbreiten,

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