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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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hatten sie nach den heimlichen Liebesstunden schweigend im Bett gelegen, nur ihre Finger hatten sich berührt, und es war so gewesen, als wären sie nicht nur körperlich vereint. Oh, sie hatte für diese Zeiten gelebt.
    »Und du bist halb blind.«
    »Nicht so blind, dass ich nicht in dein Herz sehen kann, Hildy, Mädchen.«
    Sie schluckte. Kämpfte gegen die Tränen an. »Was willst du von mir?«
    Er rieb über ihre Schulter. »Wirf die Steine für mich. Berichte mir von der Zukunft von Lawenydd. Ich habe das Gefühl, als drohe dem Schloss Unheil.«
    Sie machte einen Schritt weg von der Verführung seiner Berührung. Was sie miteinander geteilt hatten, war lange vorbei. Jahre der Leidenschaft und der Liebe hatten mit dem Schuldgefühl des Barons geendet. Ein Schuldgefühl, das er erst nach dem Tod seiner Frau verspürt hatte, nach dem Ehebruch, den er mit Hildy begangen hatte. Aber sie liebte diesen Mann ungebrochen. »Du hast mich einmal gebeten, nie wieder die Steine für dich zu werfen«, rief sie ihm ins Gedächtnis. »Ganz gleich, wie sehr du mich auch darum bitten würdest, wie sehr du mich verlocken würdest, ich sollte das nie wieder tun.«
    Er runzelte die Stirn. »Das war vor langer Zeit. Ich...«
    »Ich verstehe. Aber damals war es dir sehr ernst.«
    »Meine Frau war gerade gestorben«, meinte er und musterte sie, als würden seine blauen Augen sehr deutlich sehen.
    »Genau, wie du es geweissagt hattest. Ich hörte damals nicht auf dich. Aber jetzt... jetzt muss ich es wissen.«
    »Bist du dir ganz sicher?«
    »Aye.« Er zog sie in seine Arme und lehnte seine Stirn gegen ihre. »Ich war ein Dummkopf, die längste Zeit meines Lebens. Ich habe die Menschen verletzt, die mir am nächsten standen. Ich weiß, dass ich dich und auch meine Frau benutzt habe. Aber das war nur aus dem Grund, weil ich hin und her gerissen war zwischen euch beiden. Ich möchte mich nicht entschuldigen, Hildy, das weißt du. Ich habe geirrt, und ich habe das Pech, lange genug zu leben, um jeden einzelnen Tag davon zu bereuen. Ich habe gedacht, deine Zauberei sei Unsinn oder sogar gefährlich, aber jetzt muss ich die Wahrheit wissen. Um meiner Kinder willen. Bitte.«
    Sie seufzte und hörte den steten Schlag seines Herzens über dem Knistern des Feuers und dem leisen Schnaufen des Hundes. Wie konnte sie ihm den Wunsch abschlagen? Hatte sie ihm je etwas abgeschlagen? Nein. »Wie du wünschst, M'lord.« Sie wandte sich um und wollte zum Schrank gehen, doch er drehte sie zu sich um und drückte ihr einen warmen Kuss auf die Lippen, den ersten seit Jahren.
    »Danke«, flüsterte er.
    Sie errötete, befreite sich aus seiner Umarmung und wischte schnell die Träne ab, die ihr über die Wange rann. Was war nur los mit ihr? Sie war nicht länger ein naives Mädchen, dessen Herz jung und frei war. Um die Gefühle zu verbergen, die sie zu überwältigen drohten, holte sie das zerschlissene Säckchen mit den Steinen aus dem Schrank. Oh, es war ein Fehler, jetzt für ihn die Steine zu werfen. Sie wusste es.
    Die Steine klirrten, als sie das Säckchen öffnete und sie in ihre Handfläche rollen ließ. Sie hatten verschiedene Größen und Farben, doch sie leuchteten nicht mehr, und ihre Ränder waren abgeschliffen, weil sie so oft gegeneinander geschlagen waren.
    Sie fühlte, wie der Baron sich anspannte.
    Während sie ein leises Gebet zur Muttergöttin hauchte, schloss Hildy die Augen und warf die glatten Steine auf den Tisch. Sie klackerten geheimnisvoll, als sie auf der zerkratzten Oberfläche auftrafen, sie holperten und rollten und blieben dann liegen. Aus der Art, wie sie gefallen waren, ließ sich das Schicksal lesen.
    Hildys Seele wurde schwer. Es war beinahe so, als hätte ein Dämon sie alle verflucht. Für den Bruchteil einer Sekunde schloss sie die Augen.
    »Was ? Was ist?«, wollte Llwyd wissen und deutete mit dem Finger auf die Steine. »Was siehst du? Sag es mir!«
    »Du hattest Recht. Es gibt Schwierigkeiten«, gestand sie und zwang sich, diese Worte auszusprechen. Dabei war ihr so kalt, als hätte man sie ins eisige Meer geworfen.
    »Was für Schwierigkeiten?«
    »Das weiß ich nicht«, log sie und vermied es, den Baron anzusehen. Sie spielte mit den Perlen um ihren Hals, dann warf sie noch einen Blick auf die verfluchten Steine. »Aber es wird schlimm sein.«
    »Ich habe es gewusst.« Schwer lehnte er sich gegen den Tisch. »Ich war ein Dummkopf, Hildy. Diese Ehe für Elyn, die ich mir so sehr gewünscht habe, ist verflucht.« Er

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