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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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zusammengebissen und malmte mit den Kiefern. Was sollte sie ihm sagen? Was konnte sie ihm sagen?
    »Ich würde vorschlagen, dass du mir die Wahrheit verrätst. Sofort.« Er stand vor ihr wie ein gefährliches Raubtier. Dennoch weigerte sie sich, sich vor ihm zu ducken.
    »Das habe ich getan.«
    Ein Muskel in seinem Kinn zuckte. »Bei den Göttern, du verwirrst mich.«
    »Genauso, wie du mich verwirrst.«
    »Nein. Das ist anders. Entweder sagst du mir jetzt, was du getan hast, Frau, warum du so entschlossen bist, mich hier in deinem Zimmer zu halten, oder ich verspreche dir, du wirst für deine Lügen bezahlen, und zwar teuer.«
    »Du bedrohst mich?« Sie kletterte aus dem Bett und zwang sich, zu ihm aufzusehen. »Warum?«
    Seine Augen zogen sich zusammen, als versuche er, hinter ihre Lügen zu sehen. »Ich habe dich heute Morgen durch das Fenster gesehen, wie du auf dein Pferd gestiegen bist, und du hast dich umgesehen, als würdest du nach etwas suchen, nach jemandem.«
    Sie war verloren. Sie hatte keine andere Wahl, als ihm die Wahrheit zu sagen. O Gott. Verzweiflung erfasste sie. »Du hast mir heute Morgen nachspioniert?«, brachte sie heraus und erinnerte sich daran, dass sie geglaubt hatte, Kelans Gestalt an Elyns Fenster gesehen zu haben. Sie hob das Kinn, hoffte, wütend genug zu erscheinen, obwohl sie in Wahrheit mit dem Rücken zur Wand stand.
    »Nur weil ich dich nicht einholen konnte. Ich war viel zu müde von unserem Liebesspiel, um dir nachzulaufen.« Er zog eine dunkle Augenbraue hoch, und sie wäre am liebsten gestorben, wäre gleich hier im Boden versunken. »Ist das nicht eigenartig? Während ich kaum den Kopf heben konnte oder mich kaum aus dem Bett erheben konnte, um zur Latrine zu gehen und mich zu erleichtern, rennst du so schnell durch das Schloss, dass ich schwöre, nicht einmal die Flunde des Schlosses hätten dich einholen können. Und ich bin normalerweise kein Mann, der im Bett bleiben muss, weil er zu viel getrunken hat.« Er hielt inne.
    Kieras Herz schlug heftig. Laut. Ängstlich. Sag ihm die Wahrheit. Jetzt! Lass es ihn aus deinem Mund erfahren! »Du scheinst wütend zu sein, Mann«, meinte sie und zitterte innerlich.
    »Siehst du, wie aufmerksam du bist?«, spottete er. Er berührte sie nicht, doch er war ihr so nahe, dass sie den Zorn fühlte, den sein Körper ausstrahlte.
    Sag es ihm!
    »Also... also, es gibt vieles, über das wir reden müssen, das ist wahr.« Bei den Gebeinen Gottes, konnte sie das Ausmaß ihres Betruges ztigeben? Hier? Jetzt? Was würde er tun? Mit ihr? Mit Elyn? Mit ihrem Vater, der an diesem Plan völlig unschuldig war? »Aber... aber vielleicht sollten wir uns setzen.« Kiera deutete auf das Bett.
    »Damit du mich wieder verführen kannst?«
    »Was?« Ihr Kopf fuhr hoch.
    »Ist das nicht Teil deines Betruges ? Du willst mich schwach machen vom Liebesspiel, oder gibt es da etwa noch mehr? Gibst du mir Essen und Trinken, das mir meine Kraft raubt?«
    Das war noch viel schlimmer, als sie es vermutet hatte. »Ich... ich verstehe nicht.«
    »Wirklich nicht?« Er verzog spöttisch den Mund und schüttelte den Kopf, als sei er enttäuscht, dass sie nicht weiter versuchte, ihn zu betrügen.
    »Willst du damit sagen, dass ich dir etwas gegeben habe? Dass ich dich vergiftet habe oder... oder was ? Dass ich dich liebe, bis du die Augen nicht mehr aufhalten kannst?« Sie heuchelte Unschuld, obwohl in ihrem Inneren sich alles gegen diesen Betrug wehrte. Wie lange würde sie noch lügen müssen? Für ewig?
    Und was sollte sie tun, wenn Elyn nie mehr zurückkam? Lieber Gott, und was würde passieren, wenn sie wirklich kam? Was wäre, wenn sie jetzt plötzlich hier auftauchte, ihren Platz einnahm und Kiera für den Rest ihres Lebens so tun müsste, als hätte sie niemals Kelans Lippen auf ihrem Körper gefühlt, niemals seine Hände auf ihren Schenkeln, als hätte sie niemals den Duft seiner Haut eingeatmet, während sie neben ihm lag. Was wäre, wenn sie schwanger geworden war? Wenn sie nun bereits sein Kind trug? Gestehe ihm alles!
    »Ich weiß nicht, was ich von dir halten soll, Frau«, knurrte er und war ihr so nahe, dass sie seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht fühlte. Er sah ihr tief in die Augen, suchte nach der Wahrheit und rührte ihre reumütige Seele an. »Du bist so ganz und gar nicht das, was ich erwartet habe.«
    »Du auch nicht, Kelan«, erklärte sie ehrlich. Niemals hätte sie geahnt, dass dieser Mann sie so faszinieren, verzaubern und verängstigen konnte.

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