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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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kratzte sich sein bärtiges Kinn, dann hakte er vorsichtig nach: »Was siehst du genau in den Steinen?«
    Sie zögerte. Wie konnte sie diesem Mann, den sie von ganzem Herzen liebte, erklären, dass wegen seiner Gier, wegen seiner fehlgeleiteten Ziele eine seiner Töchter sterben würde? Das konnte sie ihm niemals sagen. Sie sammelte die Unheil bringenden Steine wieder ein und lächelte ihn traurig an. »Ich sehe einen Mann, der seine Kinder liebt und dem sein Schloss am Herzen liegt, einen guten Mann, der in seinem Leben Fehler gemacht hat und der wahrscheinlich noch mehr Fehler machen wird.« Er starrte sie mit seinen milchigen Augen an. Stumm wartete er auf die Wahrheit aus ihrem Mund. Sie räusperte sich. »Ich sehe auch, dass wir das Schicksal akzeptieren müssen, das uns auferlegt wird.«
    »Vielleicht kann ich die Dinge ja ändern. Ich könnte die Ehe annullieren lassen und Penbrooke zurück zu seinem Schloss schicken.« Llwyd humpelte zum Feuer und starrte in die Flammen. Tiefe Linien hatten sich in seinem Gesicht eingegraben. Besorgt rieb er über den glatten Knauf seines Stockes. »Ich habe Angst, Hildy«, gestand er ihr. »In meinem Leben hat es nur sehr wenig gegeben, vor dem ich mich gefürchtet habe, das weißt du. Aber seit kurzem bin ich mir sicher, dass meine Seele in der Hölle schmoren wird.«

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    12. Kapitel
    Kiera lächelte. Es war ihr gelungen, Kelan fast den ganzen Tag davon abzuhalten, Elyns Zimmer zu verlassen. Jetzt war es Nacht, und sie stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus. Sie sah ihm zu, wie er das Feuer entfachte. Sein nackter Rücken war voller Narben, seine Oberschenkel muskulös. Er kniete vor dem Kamin und trug nur seine Hose, die sich über seinem festen Po spannte. Sie selbst war ebenfalls nur halb bekleidet und trug lediglich ihr Hemd. Den größten Teil des Abends hatte sie damit verbracht, Kelan zu lieben. Sie fühlte sich schuldig, doch ihr Körper war so herrlich entspannt, dass sie sich zurzeit keinerlei Sorgen machte. Sie war ganz wund, aber sie hatte sich in ihrem Leben noch nie so zufrieden gefühlt.
    Mit dem Ehemann deiner Schwester, du Dummkopf. Was denkst du dir bloß?
    Es war an der Zeit, ihre Fantasien zu vergessen. Sie könnte Kelan eventuell noch einen oder zwei Tage an ihr Bett fesseln. Doch schon bald würde er aufstehen wollen, würde ihre Familie treffen wollen, um mit ihrem Vater zu verhandeln. Ihre einzige Hoffnung, diesen verhassten, wundervollen Betrug fortzuführen, war, den Schlaftrunk weiter zu benutzen.
    Sie lächelte ihn schelmisch an, dann lehnte sie sich in die Kissen zurück und deutete auf den kleinen Tisch, der neben dem Bett stand. »Vielleicht möchtest du noch etwas Wein?«
    »Du willst, dass ich noch mehr Wein trinke?« Seine Stimme klang brummig. Er schien ruhelos.
    »Warum denn nicht?«
    »Warum nicht?«, echote er und warf ihr einen Blick über die Schulter hinweg zu. Es war ein kalter Blick, der Furcht in ihrem Herzen weckte.
    »Um... um unsere Hochzeit zu feiern.«
    »Ah.« Er nickte bedächtig, stand auf und klopfte sich die Hände ab. Das Feuer brannte jetzt hell, es knisterte, und die Funken sprühten und vertrieben die Kälte der bevorstehenden Nacht. »Unsere Hochzeit«, wiederholte er, und seine Stimme hatte einen rätselhaften Unterton. »Möglicherweise sollten wir darüber reden.« Die Härchen an ihrem Nacken richteten sich auf, und als sie ihm in die Augen sah, erkannte sie darin etwas von dem Zorn, den er zuvor unterdrückt hatte, der jetzt aber offensichtlich war.
    »Wenn du möchtest.« Sie zog eine Schulter hoch, als würde es ihr nichts ausmachen, doch ihr Herz hämmerte wie eine Trommel.
    »Du hast mich betrogen, Kleines, und nicht nur heute.« Er kam auf das Bett zu.
    »Kelan, nein...«
    »Lüge nicht. Von der Minute an, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe«, sagte er, und seine Lippen bewegten sich kaum, »habe ich es gefühlt. Ich habe Dinge gesehen, doch habe ich sie ignoriert, wegen deiner Sinnlichkeit in diesem Zimmer hier. Aber jetzt geht das nicht länger. Irgendetwas stimmt hier nicht. Ganz und gar nicht. Aus irgendeinem Grund lügst du mich an, betrügst mich, stellst mich als einen Dummkopf hin.«
    »So etwas würde ich niemals tun.«
    »Natürlich würdest du das tun.«
    »Aber... aber haben wir denn nicht...« Sie deutete auf das Bett, und sein Blick fiel auf die zerwühlten Laken.
    »Eine Ehe bedeutet nicht nur, dass man miteinander schläft.« Er hatte die Zähne fest

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