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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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scharf. Elyn würde anders aussehen, anders riechen und sich auch anders benehmen, ja sogar anders schmecken. Entweder Elyn oder Kiera würde ihm die Wahrheit sagen müssen, und dann, so helfe ihnen Gott, würden alle Furien der Hölle losgelassen werden!
    Hildy schlüpfte ins Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. »Du kannst nicht gehen, Kiera«, warnte sie. »Du musst deinem Vater und Lord Penbrooke die Wahrheit sagen.«
    »Jetzt?«
    »Jawohl.« Sie stieß den Atem aus und betastete die Steine an ihrem Halsband. »Ich fürchte, wenn du heute Abend nach Penbrooke reitest, wirst du nie wieder zurückkehren. Dann wirst du für den Rest deines Lebens deine Rolle in Kelans Leben spielen müssen. Dann... du wirst dann dazu verurteilt sein, dein ganzes Leben lang mit einer Lüge zu leben.« Sie legte die Hand auf Kieras Schulter. »Ich... ich denke, dass Elyn nicht zurückkommen wird.«
    Kiera nickte und verdaute die bittere Realität fast ungerührt. »Ich weiß.«
    Penelope sprang vom Bett auf. »Das weißt du? Und du akzeptierst das? Du wirst einfach abreisen und... mich allein lassen?«
    »Es ist ja nur für einige Zeit. Du hast doch noch Vater.«
    »Nein. Ich habe Vater nie gehabt«, sagte Penelope und schüttelte vehement den Kopf. »Elyn und du, ja, ihr beide hattet Vater, aber für mich hat er sich nie interessiert.«
    »Du warst Mutters Liebling.«
    »Und ich habe sie verloren. Und jetzt ist Elyn nicht mehr da, und du wirst abreisen und...« Tränen rollten über Penelopes Wangen, und sie wischte sie ärgerlich weg. »Alle sind weg.«
    »Ich werde hier sein«, beruhigte Hildy sie, doch ihre Augen waren dunkel vor Kummer. »Du musst verstehen, Kiera, wenn du heute Abend abreist, kannst du womöglich nie wieder zurück. Du wirst dann den Rest deines Lebens als Kelans Frau leben müsen.«
    »Nicht, wenn ich Elyn finde«, widersprach Kiera und fragte sich, wie um alles in der Welt sie das nur schaffen sollte.
    Hildy seufzte und schüttelte den Kopf. »Wie ich gesagt habe, ich fürchte, dafür ist es zu spät.«
    »Aber ich muss es versuchen! Und du musst mir helfen. Wenn wir sie nicht innerhalb einer Woche finden, werde ich Kelan die Wahrheit sagen. Ich hatte vor, das heute schon zu tun, aber dann bekam er die Nachricht vom schlechten Zustand seiner Mutter, und jetzt... jetzt denke ich, dass es nicht der richtige Zeitpunkt dazu ist.«
    »Der richtige Zeitpunkt wird nie sein«, meinte Penelope.
    »Aye, aber es wird eine bessere Möglichkeit geben als zurzeit.«
    »Nachdem seine Mutter gestorben ist?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wenn wir sofort abreisen, brauche ich es ihm momentan nicht zu sagen. Niemand in Penbrooke wird wissen, dass ich nicht Elyn bin.« Kiera krallte die Finger in Hildys Tunika. »Ich werde nicht mehr lange damit warten, bis ich ihm alles gestehe, das schwöre ich. Ich kann nicht noch einmal das Risiko eingehen, Kelan zu betäuben. Aber ich brauche den Schlaftrunk vielleicht, um ihn einem Wachmann oder einem Stallburschen einzuflößen, wenn ich Schloss Penbrooke verlassen möchte. Hol mir mehr von dem Schlaftrunk, so viele Fläschchen, wie du in einem kleinen Säckchen unterbringen kannst.«
    »Oh, Kind, das ist gefährlich.«
    »Es ist alles gefährlich! Bitte, mach dir keine Sorgen«, bat Kiera verzweifelt. »Ich muss in der Lage sein, mich aus Penbrooke wegzuschleichen, wenn ich Elyn finden will.« Kiera sah den Zweifel im Blick der älteren Frau, sie empfand ihn genauso. Wollte sie wirklich ihre Schwester finden? Oder würde sie zufrieden damit sein, ihre Rolle als Kelans Frau zu spielen, für den Rest ihres Lebens gemeinsam mit ihm zu leben und mit ihm zu schlafen? Würde das möglich sein, wenn sie doch insgeheim wusste, dass sie eine Lüge lebte? Nein. Und obwohl Elyn sie eventuell im Stich gelassen hatte, so würde Kiera doch niemals ihrer Schwester das Gleiche antun.
    »Und wenn nun der Baron den Schlaftrunk bei dir findet?«, fragte Hildy. Bei dem Gedanken an Kelans Zorn rann ein Schauer durch Kieras Körper. Oh, das wäre schrecklich.
    »Das ist ein Risiko, das ich eingehen muss. Bitte, Hildy, du musst mir helfen. Wenn du das nicht tust, dann wird wirklich alles verloren sein.«
    Penelope schnaufte. »Das ist es sowieso schon.«
    »Noch nicht.«
    , »Ach ja? Und was sollen wir Vater sagen oder allen anderen, die nach dir fragen? Wie sollen wir ihnen erklären, dass du nicht zu finden bist?«, fragte sie. »So blind ist Vater nun echt nicht! Wenn du nicht da bist, werden alle

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