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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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sie längst in mein Zelt geschleppt, auf mein Lager und...«
    »Sie ist aber nicht deine Frau«, knurrte Kelan. Trotz seines Zorns auf Elyn brachte er ihr ein Stück des Fleisches. »Du musst hungrig sein«, sagte er. »Und müde.«
    »Das sind wir doch alle.«
    Ihre Blicke trafen sich im Schein des Feuers, und sein Unterleib zog sich zusammen. So müde sie auch war, er entdeckte noch immer das Blitzen in ihren Augen, einen Anflug von Rebellion, der ihn faszinierte. »Vielleicht würdest du lieber im Zelt essen.«
    »Wenn dir das lieber wäre«, spöttelte sie und zog vielsagend eine Augenbraue hoch. »Denn darum geht es doch hier, nicht wahr? Die langen Stunden im Sattel, das harte Tempo. Das alles soll mich an meinen Platz verweisen. Deshalb - wie du es wünschst...« Sie erhob sich, und mit hoch erhobenem Kopf verschwand sie in seinem Zelt.
    Ein paar der Männer hatten ihre Unterhaltung mit angehört und bemühten sich nicht einmal, ihr Grinsen zu verbergen. Orvis räusperte sich, und Tadd gluckste. Kelan stand da und hielt unverändert das verflixte Fleisch in der Hand - sein Friedensangebot. Er biss die Zähne zusammen. Unter den feixenden Blicken seiner Männer folgte er seiner Braut in das Zelt.
    Sie saß auf dem Lager, ihren Umhang hatte sie fest um sich geschlungen.
    »Es wäre sehr klug«, begann er und versuchte, seiner Stimme einen natürlichen Klang zu geben, »wenn du ein wenig respektvoller wärst.«
    »Wirklich?«
    »Ich werde keinen Ungehorsam von dir dulden.«
    »Wirklich?«
    Er kam die wenigen Schritte zu ihr hinüber und stand vor ihr; noch immer hielt er dieses blöde Stück angebranntes Fleisch in der Hand. »Aye. Ich werde keine Respektlosigkeit von dir dulden, Frau.«
    »So, wie ich sie von dir erduldet habe?«, fuhr sie ihn an. »Du hast mich eher wie eine Dienerin behandelt als wie eine Ehefrau.«
    »Möglicherweise ist der Grund dafür der, dass ich erwarte, einer Ehefrau zu vertrauen.« Er legte das Fleisch auf das Lager und verließ das Zelt, ehe er vollends die Fassung verlor. Das Zelt war zu eng, zu intim, das Licht des Feuers schien durch die dünnen Wände. Es wäre besser, sie in der Nacht allein zu lassen, denn selbst jetzt, nachdem er wütend auf sie war, fühlte er, wie sein Glied sich zu regen begann. Nur in ihrer Nähe zu sein weckte einfach zu viele Gefühle, zu viele Gefühle, die einander widersprüchlich waren. Die Männer versuchten, ihn nicht anzusehen, doch es gelang ihnen nicht. Er griff nach dem Krug mit dem Wein und nahm einen großen Schluck. Wenn die Männer erst einmal in ihren Zelten verschwunden waren und nach dem langen Ritt bestimmt tief schliefen, dann würde er mit seiner eigensinnigen Frau abrechnen.
    Ich hätte ihn nicht herausfordern dürfen. Kiera wusste, dass sie ihn zu weit getrieben hatte. Sie hatte ihn vor seinen Männern lächerlich gemacht, doch sie war müde, hungrig und wütend über die Art, wie er sie behandelte.
    Warum macht dir das etwas aus? Er ist doch gar nicht dein Ehemann.
    Doch dieser Gedanke verschlimmerte alles nur noch. Sie hatte allein in ihrem Zelt gegessen, hatte sich, so gut es ging, nach dem Essen die Finger abgewischt, dann hatte sie ihren Umhang fest um sich gewickelt und hatte die Felldecke bis an den Hals hochgezogen. Das Lager war uneben, doch wenigstens war es hier warm. Und obwohl sie die Absicht hatte, wach zu bleiben, um auf Kelan zu warten und dann zu versuchen, wenigstens einen Waffenstillstand zwischen ihnen herzustellen, waren ihre Augen zu schwer. Die Anstrengungen forderten ihren Tribut, und schon bald war sie eingeschlafen.
    Sie hörte nicht, wie er in das Zelt kam, bemerkte nicht, dass er sich auf das schmale Lager neben sie legte, sie merkte nur, wie sich seine kalte Hand um ihre Brust schloss.
    Sie zog scharf den Atem ein, doch als er dann ihren Nacken küsste und seine Lippen so warm waren wie seine Hände kalt, begann ihr Blut sich zu erhitzen. Sie war zu müde, um ihm zu widerstehen. Und obwohl sie wusste, dass die Dinge zwischen ihnen bei weitem nicht geklärt waren, wurde sie total schwach, wenn es um ihn ging. Sie wandte sich in seinen Armen um und küsste ihn auf den Mund.
    Eine weitere Liebesnacht mit ihm konnte auch nicht mehr schaden.
    Sie waren schon seit Stunden geritten, als die Pferde der Soldaten die Ohren nach vorne richteten und ihr Gang lebhaft zu werden schien.
    Auch Kiera fühlte die Erregung. Sie dachte nicht mehr an die vergangene Nacht, an die Leidenschaft, die sie nicht hatte

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