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Der Lüge schöner Schein

Der Lüge schöner Schein

Titel: Der Lüge schöner Schein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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lachte roh, als Cowley das bestritt.
    »Wir haben Leute, die das Cottage von Lewis auf Fingerabdrücke untersuchen«, sagte er. »Sie werden welche von Ihnen finden. Sie können nicht die ganze Zeit Handschuhe angehabt haben.«
    Cowley dachte einen Augenblick nach.
    »Ja, natürlich«, sagte er. »Ich war ja im Cottage, also kann es da durchaus Abdrücke von mir geben.«
    »Sie haben gesagt, Sie waren nie auch nur in der Nähe.«
    »Tatsächlich? Tut mir leid, ich hatte es vergessen.«
    »Ich nehme an, dass Ihnen, während Sie da waren, versehentlich auch die Unterlagen über die Übereignung des Grundstücks von Selkirk an Mr. Sturgeon in die Hände geraten sind?«
    »Sehr wahrscheinlich. Lewis hat mir da was gezeigt, aber ich habe es ihm gleich zurückgegeben. Ich wollte da nicht hineingezogen werden.«
    »Sehr weise von Ihnen«, bemerkte Dalziel. »Sagen Sie, wusste Mrs. Lewis von dem Betrug?«
    »Wahrscheinlich hat sie gewusst, dass da irgendwas läuft. Ein Geschäft. Sonst nichts.«
    »Genau wie Sie?«
    »Ganz genau.«
    »Und Ihre Sekretärin. Warum sollte sie diese Anschuldigungen gegen Sie vorbringen?«
    »Um sich selbst zu schützen, natürlich. Ganz doof sind Sie ja wohl auch nicht? Egal. Behauptet sie, dass ich mich als dieser … wie sagten Sie … Selkirk verkleidet habe?«
    Selbstverständlich nicht. Trotz, oder wegen, ihrer offensichtlichen Angst, war ihr klar, dass sie sich mit dem Eingeständnis, über bestimmte Dinge Bescheid zu wissen, selbst nur noch mehr belasten würde. Aber sie konnte ihnen einige neue Anhaltspunkte zu diesem Atkinson geben, und Dalziel hatte alles für die Ermittlungen in London vorbereitet.
    Auch wurde, als Pascoe vom Krankenhaus anrief, die Fahndung nach Davenant eingeleitet. Auf Pascoes Vorschlag riefen sie in Thornton Lacey an, und als er auf das Revier zurückgekehrt war, hatten sie bereits herausgefunden, dass Davenant am vorhergehenden Nachmittag mit unbekanntem Ziel vom Eagle and Child abgereist war.
    Doch es gab noch weitaus beunruhigendere Neuigkeiten für Pascoe.
    »Sie haben Pelman gehen lassen!«, erzählte er Ellie am Abend.
    »Mein Gott! Warum denn?«
    »Keine Beweise.«
    »Keine Beweise! Aber er hat versucht, dir mit seiner Flinte den Schädel wegzupusten!«
    »Er behauptet, er habe keine Ahnung gehabt, dass ich das war. Er habe ein Geräusch gehört, gesehen, wie jemand aus dem Bach kletterte, der auf seinem Grund und Boden nichts zu suchen hatte, wahrscheinlich ein Wilderer. Dem habe er zugerufen stehen zu bleiben und dann über seinen Kopf in die Luft geschossen, um ihn zu erschrecken. Anscheinend bedauert er zutiefst, dass mich ein Splitter erwischt hat!«
    »Backhouse spinnt wohl. Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages den Ermittlungsstil vom dicken Dalziel lobpreisen würde, aber Herrgott noch mal! Ich bin sicher, der hätte Pelman nicht so einfach abziehen lassen.«
    »Da steckt noch ein bisschen mehr dahinter«, wandte Pascoe ein. »Wie’s aussieht, hat er ein überzeugendes Alibi. Die Sitzung des Umweltausschusses war an dem besagten Abend um halb neun zu Ende. Nun wissen wir aber, dass Rose um zehn vor neun aus dem Queen Anne weggegangen ist, und alle Beweise – Indizien und medizinische Gutachten – deuten darauf hin, dass die Morde ungefähr um diese Zeit geschehen sind. Und laut Mrs. Culpepper ist sie nach der Sitzung noch im Bürgersaal geblieben, um mit Pelman Bürokram zu erledigen, und er ist erst gegangen, als es schon fast neun war. Damit käme er als Täter nicht in Frage.«
    Ellie schnaubte kräftig, ein äußerst wirkungsvolles Geräusch. Pascoe sah sie plötzlich vor sich, wie sie beim Abendessen mit dem Polizeipräsidenten ungläubig über etwas schnauben würde, was dieser erzählte. Sie wird ersetzen, was mir von Dalziel fehlen wird, dachte er, und irgendwie stimmte ihn dieser Gedanke froh.
    »Backhouse wird doch hoffentlich nicht allzu ernst nehmen, was Jungfer Marianne zur Verteidigung von Pelman vorbringt, oder? Wenn sie gesagt hätte, dass er sich die nächsten paar Stunden mit ihr in der Sakristei herumgewälzt hat, ja, das hätte man ihr abnehmen können!«
    »Vielleicht war es genau das, was sie auf ihre bescheidene Art ausdrücken wollte«, gab Pascoe zu bedenken. »Wie dem auch sei, Backhouse war anscheinend damit zufrieden.«
    »Und das bedeutet, dass das Ganze noch weniger ausgestanden ist, als ich dachte, Peter. Aber was soll’s? Für mich ist es ausgestanden, das schwöre ich. Ich werde einen Haufen Glück

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