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Der Lüge schöner Schein

Der Lüge schöner Schein

Titel: Der Lüge schöner Schein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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soeben servierten Krabben, davon.
    »Da ist jemand, dem ich nicht begegnen möchte«, erklärte er.
    »Warum? Wer? Ich dachte, Verbrecher müssten sich vor der Polizei verstecken und nicht umgekehrt. Und was ist mit meinem Abendessen?«
    »Wir gehen woandershin. Und die Antwort ist
Ja

    »Ich möchte nirgendwoanders hingehen. Was für eine Antwort?«
    »Auf deine Frage. Also, wo gehen wir hin?«
    »Oh. Wenn das so ist, dann habe ich gar keinen Hunger.«
    Zwei, drei Stunden später taten sie sich im Auto an Fish-and-Chips gütlich.
    Marjory Clayton, wieder im Gefieder des Hässlichen Entleins, wurde am nächsten Morgen abgeholt, als sie sich auf den Weg zur Arbeit machte. Sie war gerne bereit, auf das Revier zu kommen, um bei den Ermittlungen zum Tod des armen Mr. Lewis zu helfen, aber sollte sie nicht Mr. Cowley Bescheid sagen, dass sie später kommen würde? Ihr Lächeln verlor ein wenig von seiner Wärme, als man ihr versicherte, dass Mr. Cowley zu beschäftigt sein würde, um ihre Abwesenheit zu bemerken.
    Und das Lächeln verschwand gänzlich aus ihrem Gesicht, als Dalziel sie mit grimmiger Miene begrüßte, indem er ihr einen Notizblock vor die Nase knallte und sie anherrschte: »Na dann! Und ein bisschen plötzlich! Ich will alle Angaben von dem Konto, auf dem Sie Sturgeons Vierzigtausend geparkt haben. Jede Sekunde, die Sie jetzt verschwenden, könnte Ihnen einen Monat Gefängnis mehr einbringen.«
    Sie brauchte zwei Anläufe, um leserlich zu schreiben.
    Pascoe hatte es ein wenig schwerer mit Cowley, der sich weigerte, sich aus seinem Büro loseisen zu lassen, und sehr schnell sehr wütend wurde. Schließlich ging er ans Telefon und begann zu wählen. Anwalt?, fragte sich Pascoe. Aber er täuschte sich.
    »Ich habe jetzt endgültig genug davon, dass Sie mich hier so löchern, und werde ein Wörtchen mit Ihrem Vorgesetzten sprechen«, fauchte Cowley.
    »Dalziel«, sagte Pascoe.
    »Was?«
    »Mr. Dalziel«, wiederholte er und saß mit unbewegter Miene da, während Cowley bemerkenswert schnell durchgestellt wurde und in nicht sehr gewählten Worten eine Flut von Beschwerden vom Stapel ließ. Schließlich verstummte er und überreichte Pascoe triumphierend den Hörer.
    »Er will Sie sprechen.«
    »Pascoe? Hören Sie mal, die Kleine redet so schnell, dass Ferguson nicht mit Stenografieren nachkommt. Die Kernaussage des Ganzen ist, dass sie in Lewis verliebt war, nicht wusste, dass er was Unehrenhaftes tat, ha! ha!, froh war, ihm einen Gefallen zu tun, indem sie das Geld auf ein hübsches kleines Konto einzahlte, das sie in Leeds eröffnet hatte. Sie bestreitet, irgendwas über Cowleys Selkirk-Nummer zu wissen, aber sie lügt. Sie gibt aber zu, dass sie die Bücher letzten Mai auch eine Woche früher durchgegangen sein könnten. Sagt, sie habe vielleicht den Bankfeiertag und Pfingstmontag durcheinander gebracht! Wir haben auch mit der Collinwood geplaudert, die alles bestätigt. Die ist so doof, die würde alles bestätigen. Bringen Sie Cowley doch bitte her. Machen Sie ihm ein bisschen Angst, wenn Sie wollen. Dann sehen Sie zu, dass er die Klappe hält, bis ich zurückkomme.«
    »Chef?«
    »Ich hab eine Verabredung mit Ethereges Zwischenhändler, schon vergessen? Schade, dass Sie’s nicht rechtzeitig schaffen. Bin bis elf zurück. Tschüs.«
    Pascoe legte behutsam auf.
    »Gut«, sagte Cowley, »es tut mir leid, dass ich das tun musste, aber Sie müssen wirklich lernen …«
    Pascoe ignorierte ihn und stand auf.
    »James Cowley, Sie sind nicht verpflichtet, jetzt etwas zu sagen, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass alles, was Sie sagen, zu Protokoll genommen wird und als Beweis verwendet werden kann. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich jetzt aufs Revier begleiten würden, wo Sie uns, glaube ich, bei unseren Ermittlungen behilflich sein können.«
    »Das ist unerhört«, sagte Cowley. Doch es klang nicht so, als wäre er selbst davon überzeugt.
     
    Dalziel kam erst um halb zwölf und nicht in bester Laune zurück.
    »Kein Glück?«
    »Nein. Kein Schwein kam die ganze Zeit auch nur in die Nähe des Ladens. Es muss sich rumgesprochen haben.«
    »Es sei denn, es war gar nicht im Laden, Chef. Wir haben nur eine Zeit, aber keinen Ort.«
    »Aye. Daran hab ich auch schon gedacht. Aber alles, was ich tun konnte, war, das Lager von Katzenfutter-Jones auch überwachen zu lassen. Und ich habe ein paar Jungs die Personalien von allen Leuten aufnehmen lassen, die zwischen zehn und zwölf in Birkham Station

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