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Der Lüge schöner Schein

Der Lüge schöner Schein

Titel: Der Lüge schöner Schein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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du, irgendwie bin ich froh, dass ich unterbrochen wurde, bevor ich das Kanalrohr erreicht hatte.«
    »Ich bin froh, dass Pelman unterbrochen wurde, bevor er dich erreicht hatte«, meinte Ellie. »Backhouse hat nach der Untersuchung nach dir gefragt und war anscheinend ganz heiß darauf, dir zu folgen. Er hat wahrscheinlich auch Verdacht geschöpft.«
    »Ach ja, was ist denn bei der Untersuchung rausgekommen?«, erkundigte sich Pascoe.
    »Was?«, fragte Ellie. »Klar, du kannst es ja noch gar nicht wissen. Sie haben Colin des Mordes für schuldig befunden.«
     
    Etwas später stand Pascoe da und blickte auf die vom Wasser entstellten Züge von Colin Hopkins hinunter. Seltsamerweise empfand er kaum etwas, so als hätten die Ereignisse des Tages eine kathartische Wirkung gehabt.
    »Ja«, antwortete er auf Backhouse’ Frage. »Ja, ich kann ihn identifizieren. Es ist Colin Hopkins.«
    »Gut«, sagte Backhouse, und das Tuch wurde wieder über das Gesicht gezogen.
    »Damit steht French jetzt ein bisschen dumm da«, sagte Pascoe, als sie das Leichenschauhaus der Bezirkshauptstadt verließen. Er hatte das Bedürfnis, die Normalität mit ein wenig belanglosem Geschwätz wieder aufzupäppeln. Etwas war vorbei. Sein Interesse würde ab sofort beruflicher Natur sein. Und distanziert. Er war bereit, nach Hause zu fahren.
    »Ja«, sagte Backhouse. Er war ziemlich in sich gekehrt, sogar für seine Verhältnisse. Pascoe spürte, dass er etwas sagen wollte, war sich aber ebenso sicher, dass es nicht gesagt werden würde.
    Vielleicht will er mir für meine Hilfe danken, dachte er. Doch er wusste, dass es das nicht war. Und wieder fragte er sich, warum Backhouse Pelman nicht selbst verhörte.
    »Sie halten mich auf dem Laufenden, Sir?«, fragte er.
    »Selbstverständlich. Sie sollten aber nicht vergessen, Inspector, dass Sie nur ein Zeuge sind. Ach, übrigens, Glückwunsch zur Beförderung.«
    »Danke.«
    »Wir werden jetzt aufs Revier zurückfahren, und Sie können Ihre Aussage unterschreiben. Sie fahren gleich nach Yorkshire zurück?«
    »Ja, Miss Soper auch. Wir fahren im Konvoi. Es sei denn, Sie möchten mich aus irgendeinem Grund hier behalten?«
    »Nein, ich wüsste nicht, warum.«
    Sie fuhren langsam durch die viel befahrenen Straßen zurück. Was für ein Kontrast zu den ruhigen Durchgangsstraßen von Thornton Lacey!
    Ellie wartete auf dem Revier in Backhouse’ Büro. Ein Constable erschien mit der getippten Aussage, gab sie Pascoe und sagte Backhouse leise etwas ins Ohr. Der Superintendent ging aus dem Zimmer, während Pascoe die Aussage rasch überflog und unterschrieb.
    »Bist du bereit, mein Schatz?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Ellie. Er ergriff ihre Hand.
    An der Tür trafen sie Backhouse, der ein wenig verstört wirkte.
    »Auf Wiedersehen, Sir«, sagte Pascoe. »Wir fahren jetzt.«
    »Inspector«, sagte Backhouse, »ich fürchte, ich habe einigermaßen merkwürdige und beunruhigende Nachrichten für Sie. Ich bin gerade einem Gerücht nachgegangen, das einer meiner Sergeants aufgeschnappt hat. Kennen Sie einen Mann namens Burne-Jones?«
    »Ich habe von ihm gehört«, antwortete Pascoe.
    »Nun, Mr. Dalziel wurde festgenommen, weil er ihn tätlich angegriffen und ihm den Kiefer gebrochen hat!«
    »Armer alter Dalziel«, sagte Ellie, während sie zum Parkplatz gingen. »Glaubst du, dass er jetzt endgültig übergeschnappt ist? Oh, Peter!«
    »Was ist?«
    »Mir ist gerade was eingefallen. Es ist in dem ganzen Zirkus untergegangen, und wahrscheinlich ist es sowieso völlig irrelevant. Du hast doch mal was über einen Diabetiker erzählt? Also, an dem Tag, als Etherege im Jockey an unseren Tisch kam, hielt er eine Flasche Tonic extra für Diabetiker in der Hand. Könnte das wichtig sein?«
    Pascoe blieb stehen und wandte sich zum Polizeirevier um.
    »Könnte sein«, sagte er. »Ich gehe lieber und sage ihnen, sie sollen es weitergeben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!«

Sechs
    D er Erste, dem Pascoe nach seiner Rückkehr begegnete, war Inspector Headingley, der ob seiner besorgten Nachfrage herzlich lachte.
    »Nein, er sitzt nicht in der Zelle. Er ist oben. Wird sich freuen, Sie zu sehen. Wir haben Ihre Nachricht betreffend Etherege bekommen. Mr. Dalziel war äußerst dankbar.«
    Er fand den Dicken in seinem Büro, wo er ein paar Detective-Constables beim Auspacken mehrerer Kartons zusah, die irgendwie nach Fisch rochen.
    »Willkommen daheim«, sagte Dalziel. »Ein bisschen spät dran, nicht?«
    »Es ist einiges

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