Der Luftraum darf nicht mit dem Fahrrad verletzt werden - Gesetzliche Kuriositäten und bürokratische Monster
Gefallen getan haben? Die Mutter ging mit ihrem Anliegen schließlich sogar bis zum Bundesverfassungsgericht. Das aber nahm die Klage gar nicht erst an.
Völlig jeck!
Natürlich ist sie eine echte Rheinländerin, Lena Isabel Godesia. Und vermutlich sind ihre Eltern ein wenig jeck – im besten rheinischen Wortsinne. Godesia nämlich wird die Karnevalsprinzessin im Bonner Ortsteil Bad Godesberg genannt, wo die Eltern der Kleinen zu Hause sind. Und dann kommt dat Kind auch noch an einem Karnevalsfreitag auf die Welt … Dass die Eltern aus Freude über die Geburt eine Polonäse durch den Kreißsaal getanzt hätten, ist pure Spekulation, die Mutter – eine Zugereiste! – soll sich aber Musik der Kölner Karnevalsband Bläck Fööss als Untermalung ihrer Geburtswehen gewünscht haben. Offiziell ist der Vorname aus den angeblich gebräuchlichen Namen Godwar, Godar und dem Mädchennamen Teresia zusammengesetzt, was das örtliche Standesamt dann doch bewogen hat, der ausgefallenen Namenswahl zuzustimmen. In welchem Lexikon die Beamten da wohl nachgeguckt haben? Falls Godesia mit der ganzen Narretei nichts am Hut hat, kann sie sich – die Eltern sind nicht nur jeck, sondern auch ein wenig weise – unter einem ihrer anderen beiden Vornamen rufen lassen.
Mein Sohn heißt Marie!
Nun könnte man ja sagen, Godesia beziehungsweise ihre Eltern haben Glück gehabt.Wären sie im brandenburgischen Falkensee aufs Standesamt gegangen, wäre es ihnen möglicherweise nicht so leichtgefallen, die Beamten von ihrer Namenswahl zu überzeugen. Hier stellten sich unlängst die zuständigen Stellen quer, als Eltern ihre Kinder Anne und Marie nennen wollten.Aber nicht etwa, weil es beide Vornamen in den Jahren zuvor zu häufig gegeben hat – Marie immerhin schaffte es in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur ein einziges Mal nicht unter die Top 20 der beliebtesten Mädchennamen.Anne ist zwar nicht ganz so beliebt wie Anna, ist aber dafür seit 1890 fast immer unter den Top 100 der weiblichen – wohlgemerkt: der weiblichen! – Vornamen.
In der brandenburgischen Kommune nun werden beide Namen nur noch mit einem zusätzlichen Namen genehmigt, weil beide Vornamen in manchen Ländern als Vornamen für Jungen verwendet würden, so das Standesamt. Weil das deutsche Recht aber vorschreibt, dass aus dem Namen das Geschlecht eindeutig zu erkennen sein muss, darf Anne nicht nur Anne und Marie nicht nur Marie heißen. Absurd? Aber hallo!
Tatbestand der Körperverletzung
In den USA ist, wie man aus den Berichten über die absurden Namen weiß, die manche Promis ihren Kindern geben, vieles kein Problem, was bei uns die Gerichte beschäftigt. Man denke nur an Romeo, Brooklyn und Cruz, die Kinder von David Beckham, oder an Knox Leon Jolie-Pitt. Klingt ein bisschen wie ein neuer Superkleber, ist aber tatsächlich ein Stammhalter von „Brangelina“. Bei Knox‘ Schwester Shiloh Nouvel sehen wir eher ein Glas gut abgelagerten Whiskeys vor uns. Sage Moonblood – der Schauspieler Sylvester Stallone hat seinen Sohn so genannt – klingt wie der Titel eines Horrorfilms, zumindest wenn man nicht weiß, dass Sage im Amerikanischen nichts Schlimmeres als „Köcherfliege“ bedeutet.
Meine Tochter ist ein Schaf
Wenn einer in Bayern einen gesalzenen Vollrausch hat, sagt man auch, er habe einen Suri. Was dem Schauspielerehepaar Tom Cruise und Katie Holmes vermutlich egal gewesen wäre, wenn sie es gewusst hätten, bevor sie ihre Tochter so nannten. Schließlich nahmen sie es mit der ethymologischen Herleitung des Namens für ihr Kind auch nicht so genau. Der Name bedeutet im Hebräischen nicht Prinzessin, wie der Schauspieler es die Medienöffentlichkeit glauben machen wollte, sondern (ebenso wie im Arabischen) „aus Syrien stammend“. Bei den Rumänen steht dieser Name übrigens für „Messer“, im Persischen für „rote Rose“, die Japaner beschimpfen einen Taschendieb als Suri, im südindischen Toda heißt es „stupsnäsig“ und zu guter Letzt ist das Suri auch noch eine peruanische Unterart des Alpakaschafs.
Lieber mit Hütchen
Es schadet also ganz und gar nicht, sich bei der Wahl eines fremdländischen, gar exotischen Namens zunächst einmal über dessen Bedeutung zu informieren. So gibt es im Türkischen den weiblichen Vornamen Yeter. Übersetzt bedeutet er „es reicht“ und wird angeblich gern von Eltern verwendet, die glauben, eigentlich schon genügend Kinder auf die Welt gebracht zu haben. Falls es dann aber mit der Verhütung immer
Weitere Kostenlose Bücher