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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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los, und Kugeln pfiffen zwischen den Felsen hindurch wie wütende Wespen. Burton rollte von Theo herunter in eine flache Felsspalte unterhalb von ihnen. Theo spürte, wie jemand ihn am Kragen packte und auf die Füße hievte. Bevor er sehen konnte, wer es war, legten sich ein Dutzend Hände um ihn und zerrten ihn aus der Sonne. Er fiel unsanft auf den Rücken, und die Schüsse hörten auf. Sein Telefon klingelte noch immer. Eine Wolke von Fledermäusen flatterte über ihm in der Luft herum.
    Er schaute auf und erblickte Molly, die, ein rauchendes Sturmgewehr in der Hand, über ihm stand, und in diesem Augenblick sah sie haargenau so aus, wie er sich immer einen Racheengel vorgestellt hatte, außer daß sechs nackte weiße Typen neben ihr standen.
    »Hallo, Theo«, sagte sie. »Hallo, Molly.«
    Molly deutete mit dem Gewehrlauf auf das Telefon in seiner Hemdtasche. »Soll ich rangehen?«
    »Ja, kann sein, daß es wichtig ist«, sagte Theo. Plötzlich krachte ein Schuß, und eine Kugel prallte an der Höhlenwand ab und schwirrte in die Dunkelheit. Im hinteren Teil der Höhle erhob sich ein Gebrüll, das Theos Rippen erzittern ließ.
    DER SHERIFF
    Burton streckte die Hand über den Rand der Felsspalte und feuerte einen Schuß in die Richtung ab, wo er den Eingang der Höhle vermutete, um sich gleich darauf gegen einen Feuerstoß aus dem AK-47 zu wappnen, doch statt dessen hörte er ein Gebrüll, das klang, als ob jemand die gesamte Besetzung aus König der Löwen in eine Friteuse geworfen hätte. Burton war beileibe kein Feigling, doch man mußte schon geisteskrank sein, um bei diesem Geräusch keine Angst zu bekommen. Hier passierte viel zuviel verrückter Kram innerhalb viel zu kurzer Zeit. Eine Frau in einem Lederbikini mit schenkelhohen Stiefeln, die mit einem AK-47 rumballerte, während sechs nackte Typen Crowe in eine Höhle zerrten. Er brauchte eine Atempause, um sich wieder zu sammeln, Verstärkung anzufordern und eine Flasche Glenlivet zu trinken.
    Im Augenblick schien es hier ganz sicher. Solange er sich
    nicht vom Fleck bewegte, konnte sich niemand in Schußposition bringen und auf ihn schießen, ohne selbst eine Zielscheibe abzugeben. Er nahm sein Handy aus der Jackentasche, verharrte einen Augenblick und überlegte, wen er anrufen sollte. Ein allgemeiner Notruf »Einsatzbeamter in Schwierigkeiten« hätte zur Folge, daß alles und jeder hier aufkreuzte, und das Letzte, was er brauchte, war, daß Hubschrauber voller Fernsehteams hier herumschwirrten. Außerdem hatte er keineswegs vor, die Verdächtigen zu verhaften - er wollte sie vielmehr für immer zum Schweigen bringen. Er konnte die Mannschaft aus der Speed-Küche anrufen, doch als er sich vorstellte, wie eine Horde unausgebildeter illegaler Einwanderer mit automatischen Gewehren um den Hügel herumturnte, erschien ihm das auch nicht gerade als die beste aller Strategien. Er mußte das SWAT-Team rufen, aber nur seine Jungs. Von den zwanzig Mann hatte er acht in der Tasche. Allerdings konnte er auch die nicht über die Zentrale anfordern. Er mußte sie über ihre Privatnummern erreichen. Er wählte die Nummer der Informationszentrale tief im Keller des Bezirksjustizgebäudes. Der Spider hob nach dem ersten Klingeln ab.
    »Nailsworth.«
    »Hier ist Burton. Mund halten und zuhören. Rufen Sie Lopez, Sheridan, Miller, Morales, O'Hara, Crumb, Connelly und Le May an. Sagen Sie ihnen, daß sie in voller SWAT- Ausrüstung zur Beer Bar Ranch nördlich von Pine Cove kommen sollen, und zwar zur nördlichen Zufahrt. Dort ist eine Höhle. Fummeln Sie sich an Karten raus, was Sie brauchen, um den Jungs Wegbeschreibungen zu geben. Benutzen Sie keine offenen Frequenzen. Die Jungs sollen sich nicht zum Dienst melden oder irgend jemandem Bescheid sagen, wohin sie fahren. Hier sind mindestens zwei Verdächtige mit automatischen Waffen. Ich sitze etwa zehn Meter vom westlichen Eingang entfernt fest. Die anderen sollen sich südlich von den Felsen treffen - das finden sie schon -, und dann soll Sheridan mich anrufen. Kein Flugzeug. Finden Sie raus, ob die Höhle noch einen anderen Zugang hat. Ich brauche sämtliche Leute so schnell wie möglich am Einsatzort. Kriegen Sie das hin?«
    »Aber sicher«, sagte Spider. »Es wird allerdings mindestens vierzig Minuten dauern, unter Umständen länger, wenn ich nicht alle erreiche.«
    Burton hörte das Tastengewitter, das die fetten Finger von Spider bereits anrichteten. »Schicken Sie, wen Sie auftreiben können. Sagen Sie ihnen, sie

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