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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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vorbei.
    Cerryl holte tief Luft und forschte mit den Sinnen, ob in der Nähe noch eine Spur vom Schmied und seiner dunklen Ordnung aufzuspüren wäre. Nichts … wie hat er es nur geschafft, so blitzschnell zuzuschlagen und wieder zu verschwinden? Der Lichtschirm war der Methode ähnlich gewesen, die auch Cerryl anwendete. Hatte er die Abschirmung nicht bemerkt, weil sie von einem Ordnungs-Magier aufgebaut worden war? Spielt das jetzt überhaupt noch eine Rolle?
    Cerryl machte einen Schritt, dann einen weiteren, immer noch nach dem Erzmagier suchend.
    Anya stand neben dem weitgehend zerstörten Zelt und verband sich den Arm. Fydel hatte neben ihr gerade ein Knie auf den Boden gestemmt und richtete sich mühsam auf.
    Cerryl ließ noch einmal die Ordnungs- und Chaos-Sinne wandern, aber nirgends war eine Spur von Jeslek zu entdecken. Nur das goldene Amulett lag zwischen den Überresten eines weißen Gehrocks. Auch von der Ordnung, die der Schwarze Schmied ausstrahlte, war nichts zu spüren. Der einzige Tote in der Nähe war ein Weißer Wächter. Cerryl schüttelte den Kopf. Jeslek tot … einfach so? Er sah Fydel fragend an.
    »Er ist tot … aufgelöst«, bestätigte Fydel.
    Cerryl rieb sich die Stirn. Als er die Hand sinken ließ, klebte Blut an seinen Fingern.
    »So kann es gehen.« Anya bückte sich und klaubte das goldene Amulett aus dem Haufen Staub und Kleider, der im niedergetrampelten, verbrannten Gras lag. Ohne ihm auch nur einen Blick zu schenken, wich sie den beiden toten Wächtern aus und ließ das Amulett vor dem bärtigen Weißen Magier baumeln, der eine Schnittwunde auf der Stirn hatte. »Möchtet Ihr es nehmen, Fydel?«
    »Bei der Dunkelheit, nein! Gebt es Sterol.«
    Sie wandte sich an Cerryl. »Oder Ihr …«
    Cerryl wich erschrocken zurück. »Die Zeit für Spielchen ist vorbei, Anya. Sterol sollte das Amulett zurückbekommen. Ganz besonders jetzt.« Berührt Jesleks Tod sie denn überhaupt nicht? Ist sie wirklich so kalt?
    »Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass Ihr zwei tapferen und starken Weißen Brüder Angst vor einem armen Schwarzen Schmied und Heiler habt, der darauf angewiesen scheint, heimlich einen Meuchelmord zu begehen.«
    Fydel wandte den Blick ab.
    Cerryl jedoch hielt Anyas Blick stand. »Er war ziemlich erfolgreich, findet Ihr nicht auch?« Er deutete auf den Haufen Staub, der einmal Jeslek gewesen war, auf die toten Wächter, die zerstörte Zeltwand und den verkohlten Boden. »Es waren drei – nur drei, wie Jeslek gesagt hat. Diese drei haben mehr als die Hälfte unserer Streitkräfte vernichtet, dazu ein halbes Dutzend Weiße Brüder und den Erzmagier. Was würde wohl geschehen, wenn sie sich entschlossen, mehr Leute zu schicken? Etwa einige ältere, erfahrenere Ordnungs-Meister und dazu einige Schwarze Krieger?« Cerryl lächelte ironisch. »Aus diesem Grund würde ich es vorziehen, einem Mann mit größerer Erfahrung wie Sterol den Vortritt zu lassen.«
    »Und wie lange sollen wir darauf warten, dass er diesem Pöbel den Garaus macht?«, fauchte Anya. »Nein! Cerryl, Ihr müsst die Verfolgung des Schmieds befehlen. Jetzt sofort!«
    »Nein, ich glaube, wir können einstweilen ruhig weiter vorstoßen wie vorgesehen … aber langsamer.« Jeslek … einfach so verschwunden? Cerryls Gedanken drehten sich im Kreis.
    »Ihr seid immer so vorsichtig, Cerryl«, sagte Anya mit gepresster Stimme. »Glaubt Ihr denn, der Rat – oder Sterol – würde die Blauen jetzt noch davonkommen lassen? Der Erzmagier wurde getötet und Ihr wünscht langsam vorzugehen. O ja, geht Ihr nur langsam vor.«
    »Wenn man sich nicht auf die Macht und Kraft des Chaos verlassen kann, muss man eben vorsichtiger vorgehen, meine Teuerste«, erwiderte Cerryl betont freundlich. »Wir müssen auf der Hut sein.«
    »Pah … lasst uns die Truppen in Marsch setzen.« Fydel tupfte sich das Blut von der Stirn und verließ das Zelt an der Seite, wo die Wand verschwunden war. Draußen blieb er stehen und zielte auf zwei Tote – offenbar die beiden Wächter, die vor dem Zelt gestanden hatten. Eine Flammenzunge loderte auf und von ihnen blieb nur Asche zurück. Mit einem weiteren Schnauben marschierte Fydel zur Hütte, wo die Hauptmänner warteten, ohne die beiden Magier noch eines Blickes zu würdigen.
    Anya und Cerryl zogen gleichzeitig die Augenbrauen hoch. Cerryl drehte sich wieder zu Anya herum.
    »Nun, Cerryl?«, fragte die rothaarige Magierin. »Seid Ihr dabei oder wollt Ihr hier bleiben und vorsichtig sein?«
    »Ich

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