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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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zitternden Schreiber. »Wenn Ihr mit uns zusammenarbeitet, wird Euch, der Witwe und den Kindern nichts geschehen.«
    »Jawohl, Ser Magier … jawohl, Ser.«
    »Danke.« Cerryl nickte Hiser zu und wandte sich an Ferek. »Wir müssen noch die letzten beiden dort unten am Ende der kleinen Mole überprüfen.«
    Ferek stieg wieder auf und die Hälfte der Lanzenreiter folgte ihm. Cerryl ritt unterdessen in der sommerlichen Hitze zum ruhigen Wasser des inneren Hafens, nicht weit von der Stelle entfernt, wo der Schmied sein Schiff in Fahrt gesetzt hatte.
    Das Schiff war noch draußen auf See, denn Cerryl konnte es mit dem Glas nicht finden. Er ging davon aus, es auch nicht finden zu können, 1, bis der Schmied einen Hafen anlief, wo immer dies auch sein mochte.
    Die Hufe der Pferde seiner Lanzenreiter hallten hohl auf dem Pflaster. Die Hafenstadt war so gut wie menschenleer. Verhielt es sich immer so in einem Krieg?
    Er zuckte die Achseln. Er hatte Leyladin versprochen zu tun, was er tun musste, und wenig zu sagen, aber er fürchtete, bereits zu viel gesagt zu haben. Sein Blick fiel auf das Lagerhaus, das verlassen schien wie alle anderen. Ein langer Tag … und noch viele lange Tage lagen vor ihm.

 
Die Farben der
Veränderung

 
LX
     
    C erryl … was wollt Ihr?«, fragte Anya träge. Sie stand neben Cerryl, lässig an die Reling der Weißen Flamme gelehnt.
    »Was meint Ihr?« Cerryl sah kurz zum Bug.
    Direkt hinter dem kleinen, etwas erhöhten Vorderdeck stand Fydel und ließ sich das dunkle Haar vom Wind zausen. Eine große Hand hatte er auf ein Tau der Takelage gelegt und kam sich unter strahlend grünblauem Himmel offenbar sehr seemännisch und selbstbewusst vor.
    »Jeslek wollte der größte und mächtigste Weiße Magier sein, den es je gab. Was wollt Ihr?«, fragte Anya noch einmal.
    Der Magier mit dem schmalen Gesicht blickte zum Kap, hinter dem Diev lag, das jetzt von Syandar verwaltet wurde. Eliasar war einverstanden gewesen, dass sie zu dritt mit dem Amulett nach Fairhaven zurückkehrten, aber sie hatten das Schiff genommen, damit alle Lanzenreiter in der Gegend bleiben und helfen konnten, in Spidlar für Ruhe zu sorgen. Cerryl hatte den Eindruck, dass der ältere Waffen-Magier heilfroh war, als sie endlich aufbrachen und ihn allein ließen, damit er Spidlar genauso fest unters Regiment der Gilde bringen konnte, wie er es schon mit Renklaar getan hatte.
    »Ich glaube, ich weiß es gar nicht genau«, erwiderte Cerryl. »Ich wollte schon als kleiner Junge ein Weißer Magier werden und jetzt bin ich es.« Er zuckte mit den Achseln und lächelte unsicher.
    »Cerryl, Ihr habt gewiss größere Ziele als dieses.«
    »Nun ja …« Er hielt inne und überlegte. »Ich glaube, Fairhaven muss stärker werden, wenn Candar gedeihen soll, denn keiner der anderen Herrscher denkt weiter als bis zu den eigenen Grenzen. Wenn sich das nicht ändert, wird Recluce früher oder später Candar regieren, ohne auch nur einen einzigen Bewaffneten geschickt zu haben.«
    »Könnt Ihr Euch vorstellen, dass der Präfekt Syrma oder Vicomte Rystryr so etwas zulassen würden?« Anya lachte, es war ein hartes, klirrendes Geräusch. »Sie werden ihre endlosen kleinen Kriege führen und sich um ein paar Kisten Goldstücke streiten, während ihre Kaufleute alles verhökern, was den Händlern in Recluce Geld bringt.«
    »Wenn sich die Dinge nicht ändern«, stimmte Cerryl zu, »dann kann es dazu kommen. Ich würde gern etwas verändern. Ich kann nicht behaupten, dass ich wüsste, wie man das anfangen muss, und ich habe wohl auch nicht die Fähigkeit dazu. Denkt nur an Jeslek.«
    »Ihr wollt damit wohl sagen, dass Candar nicht gedeihen kann, wenn die Kriege ewig weitergehen«, gab Anya zurück. »Glaubt Ihr wirklich, irgendjemand könnte die Menschen verändern? Die meisten sind gierige Narren. Die Besten sind klug und gierig.«
    »Auch dem kann ich nicht widersprechen«, gab Cerryl zu. »Deshalb bin ich auch der Ansicht, dass kein Land und keine Macht außer Fairhaven dazu fähig ist, Regeln durchzusetzen, die allen Menschen Wohlstand bringen. Ohne Regeln und Gleichklang, wie sie in der Weißen Stadt existieren, wird Candar nicht gedeihen können.«
    »Haltet Ihr das wirklich für möglich?« Anyas Stimme klang ironisch.
    »Seht Euch Fairhaven oder meinetwegen auch Elparta an. Dort gibt es keine Bettler auf den Straßen. Die Leute sind sauberer als anderswo und im Allgemeinen auch zufriedener.«
    »Die Kaufleute nicht.«
    »In Fairhaven geht es

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