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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Lagerhauses, wie um Cerryl zu verstehen zu geben, dass er Besseres zu tun hatte, als die Neugierde eines jungen Weißen Magiers zu befriedigen, da sicher bald ein heftiger Regen einsetzen würde. »Es wäre gut, wenn wir eine Straße nach Spidlar hätten … sobald die Schwierigkeiten behoben sind«, fügte er rasch hinzu.
    »Ich werde den Wunsch entsprechend weitergeben.« Cerryl lächelte. »Vielen Dank.« Er führte den Wallach ein Stück weg, bevor er aufstieg.
    »Was sollte das denn?« Trioks Frau war im Ladetor aufgetaucht.
    »Keine Ahnung … ist mir so was von egal … hat aber wenigstens nicht lange gedauert …«
    Cerryl runzelte die Stirn. Myral hatte ihm erklärt, dass der Steuersatz für Händler außerhalb von Fairhaven ein Zwanzigstel betrug, doch seit Jahren hatte man den Zehnten eingetrieben und niemand in der Gilde hatte es gewusst oder zur Kenntnis genommen. Etwa vor drei Jahren war der Satz in Certis sogar auf fünfzehn Prozent angehoben worden. Warum? Und warum gerade zu diesem Zeitpunkt? War das nicht das Jahr, in dem Rystryr Vicomte geworden war? Oder war es später gewesen?
    Er ritt nach Osten zu einer größeren Straße,’ die zum Palast des Vicomte führte. Immer noch machte er sich Gedanken, während er unablässig mit den grauen Augen die Straße, die vereinzelten Geschäfte und die überwiegend verschlossenen Fenster beobachtete.
    An der Straßenecke hielt er den Wallach an. Er spürte zwar kein Chaos, aber ein gewisses Unbehagen, das er nicht näher beschreiben konnte. Während er die verlassene Straße betrachtete, sammelte er Chaos-Energie um sich.
    Verlassen? Wann wäre jemals eine Straße in Jellico völlig menschenleer gewesen?
    Er blickte zur Mauerkrone auf der linken Seite, die immer noch drei Ellen höher war als sein Kopf, obwohl er auf dem Pferd saß. Es war keine Häuserwand, sondern eine Mauer, die einen Innenhof umgab.
    Eine dunkle Gestalt lugte über die Mauer, hob etwas …
    Cerryl schluckte und ließ das Chaos fliegen, dann drehte er sich zur anderen Seite um und baute einen zweiten Schutzwall aus Chaos-Feuer auf.
    Bolzen von Armbrüsten trafen zischend auf das Feuer. Die beiden Gestalten hinter den Mauern verschwanden.
    Mit einem Klappern fielen die Bolzen aufs feuchte Pflaster. Wie ein Dunstschleier legte sich der Regen um Cerryl und bereitete ihm leichte Kopfschmerzen.
    Er baute den Lichtschild auf und lenkte gleichzeitig sein Pferd um die Ecke. Dabei sammelte er noch mehr Chaos um sich, doch die Straße war bis zur nächsten Kreuzung tatsächlich verlassen. Schwer atmend ritt er vorsichtig in südlicher Richtung bis zur Ecke. Die Straße, die jetzt vor ihm lag, kreuzte den Weg, der in östlicher Richtung zum Markt führte. Auch diese Straße war leer. Er bog nach Osten ab, um auf einem etwas längeren, aber hoffentlich belebteren Weg zum Palast zurückzukehren.
    Nach ein paar hundert Ellen, als er den Platz sehen konnte, zügelte er das Pferd, hielt den Blendschirm jedoch aufrecht. Er blieb auf dem Wallach sitzen und wartete, bis er wieder bei Atem war.
    Er schnupperte. In den Gestank der Abwässer, des Unrats und der bratenden Hühner mischte sich ein Brandgeruch. Zwei Wagen, jeweils von einem einzigen Pferd bespannt, fuhren eilig die Straße hinunter zum Markt und bogen nach Osten ab. Im Nordosten des Platzes, in der Straße, wo Freidr sein Haus hatte, brannte ein Gebäude. Cerryl schluckte und lenkte sein Pferd in die gleiche Richtung wie die Wagen. Ein Stück hinter dem Gebäude, wo die Flammen aus Fenstern züngelten, hielt er an.
    Grau gekleidete Männer kippten Wasser auf die Dächer der umgebenden Gebäude, und als sie sahen, dass der Brand sich nicht ausbreiten würde, löschten sie das Lagerhaus. Der Regen fiel jetzt stärker, kaltes Wasser rann Cerryl in den Nacken. Er schauderte, drängte aber den Wallach nicht näher zum Feuer und den Männern, die den Brand bekämpften. Die schmale blonde Frau stand schluchzend unter dem Vordach des Küfers und wiegte ein Kind in den Armen.
    Zu Cerryls Überraschung ging das Feuer spuckend aus, aber dann wurde ihm klar, dass die Wände des Büros, wo es offensichtlich begonnen hatte, hauptsächlich aus Stein bestanden. Der Regen und die Löschtrupps hatten die Flammen rasch ersticken können.
    Cerryl nickte nachdenklich. Es war Chaos-Feuer gewesen.
    Immer noch den Blendschirm aufrechterhaltend, zog er das Pferd herum und lenkte es zum Palast des Vicomte. Vor dem Stall hielt er an und stieg ab.
    »Ser?«, fragte ein

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