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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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siegen«, erklärte Cerryl. »Wir sorgen im Augenblick einfach nur dafür, dass sie keine Vorratswagen angreifen und Rekruten belästigen, die auf der Straße marschieren, um den Erzmagier zu unterstützen.« Falls überhaupt noch welche kommen.
    Cerryl rutschte etwas im Sattel herum und betrachtete die blau gekleideten Gestalten auf dem gegenüberliegenden Hügel. Nicht lange, und er musste schon wieder das Gewicht verlagern. Die Spidlarer rührten sich nicht. Ein leiser Hauch strich über das Gesicht des Weißen Magiers, dann war die Luft wieder still und schwül.
    Schließlich stieg Cerryl ab.
    »Ser?«, fragte Hiser.
    »Ich will sehen, ob sie wirklich alle da sind.« Cerryl zog die Lederhülle heraus und legte den Spiegel ins Gras. Er kniete sich daneben und konzentrierte sich.
    Ferek und Hiser stiegen ab und stellten sich hinter Cerryl auf die Straße, um die Bilder im Spähglas zu beobachten.
    Wie Cerryl vermutet hatte, schlichen hinter den zwei oder drei Zügen, die sie vor dem Horizont auf dem Hügel stehen sahen, die übrigen Spidlarer bergab und verschwanden auf einem schmalen Pfad, der nach Osten zu führen schien. Wahrscheinlich eher nach Süden. Sie wollen uns in den Rücken fallen und zu der Straße gelangen, auf der die Vorräte transportiert werden.
    »Sie schleichen sich davon«, meinte Ferek.
    »Sie wollen uns in die Flanke fallen«, fügte Hiser hinzu.
    Cerryl nickte und verschob das Bild, um den Weg einzufangen, auf dem sich die Spidlarer sammelten. Er musste erkennen, wohin der Weg führte und ob er die Gegner von der Straße zwischen Axalt und Elparta vertreiben konnte, ohne zu viele Lanzenreiter zu verlieren.
    Die schmale Straße verlief hinter einigen Erhebungen, die zu flach waren, um Hügel genannt zu werden, nach Südosten. Vielleicht war es ein Weg, an dem einige Höfe lagen, oder es war sogar die frühere Hauptstraße. Jedenfalls mündete dieser Weg ungefähr vier Meilen weiter im Osten wieder auf die Straße, auf der sich Cerryl und seine Lanzenreiter befanden.
    Cerryl runzelte die Stirn und ließ das Bild der Straße in sich zusammenfallen. Er rieb sich die Stirn. Konnte er seine Lanzenreiter in Marsch setzen, solange sie noch von den blauen Streitkräften beobachtet wurden?
    Er blinzelte im Licht der Nachmittagssonne und versuchte noch einmal, das Bild der spidlarischen Lanzenreiter heraufzubeschwören. Als sich endlich die Nebel teilten und er ein etwas verschwommenes Bild von den gegnerischen Streitkräften bekam, tat ihm der Kopf weh. Der Schweiß lief ihm über die Stirn und am Hals herunter.
    Die Spidlarer bewegten sich jetzt beinahe in raschem Trab nach Südosten, die letzten blauen Truppen waren vom Hügel verschwunden.
    Cerryl hob das Glas hoch und packte es ein. »Ferek, Hiser, die Männer sollen kehrt machen. Wir müssen zum höheren Hügel, der etwa drei Meilen hinter uns liegt. Ich meine den Hügel mit der kleinen Klippe in der Nähe des Teichs.«
    Die Unteroffiziere saßen auf.
    »Formiert euch! Wir reiten zurück!« Fereks tiefe Stimme halte weit durchs Tal.
    »Formiert euch!«, rief auch Hiser.
    Cerryl steckte das Spähglas in die Satteltasche und stieg auf. Zusammen mit Hiser setzte er sich an die Spitze ihrer Truppe und führte sie zurück nach Südosten.
    »Irgendwohin reiten … warten … zusehen, wie er eine Feuerkugel schleudert … umkehren und wieder reiten …«
    »… doch den Mund, Burean … würde den ganzen Tag reiten, wenn es meinen Hals rettet.«
    Hoffentlich kann ich euch wirklich den Hals retten, dachte Cerryl. Aber wenn nicht …? Doch was vermochte er schon gegen eine größere Streitmacht auszurichten, die er von den Nachschubwegen fern halten sollte?
    Cerryl sah sich immer wieder nach Norden und Osten um, während er mit seinen Unteroffizieren das Straßenstück zurückritt, auf dem sie am Morgen hergekommen waren. Er konnte die Spidlarer nicht spüren und keine Anzeichen irgendeiner anderen Kraft ausmachen, aber immer wieder blickte er besorgt in Richtung des Weges. Die Geräusche der Pferde übertönten das Summen der Insekten oder die Vogelrufe, soweit es sie überhaupt gab.
    »Seid Ihr sicher, dass sie in diese Richtung wollen, Ser?«, fragte Hiser vorsichtig.
    Nein. »So sicher, wie ich nur sein kann, Hiser.«
    Der blonde Unteroffizier nickte zufrieden.
    »Ich werde es später noch einmal überprüfen«, versprach Cerryl. »Sobald wir die höher gelegene Stelle erreicht haben.«
    »Immer zu den höher gelegenen Stellen, das ist gut.« Ferek

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