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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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auf dem Hügel, den Hiser ausgewählt hatte, die Pferde. Der junge Magier sah den Unteroffizier fragend an.
    »Seht Ihr … hier ist der richtige Ort«, erklärte Hiser. »Wir könnten uns dort rechts in der Wiese aufstellen … damit sie bergauf angreifen müssen … oder wir können bergab dagegenhalten.«
    Ohne zu antworten, sah Cerryl sich um. Hatte Hiser Recht? Konnten sie das Gelände zu ihrem Vorteil nutzen? Und wie? Die Höhe des Hügels war nicht allein entscheidend. Die Straße verlief zwischen zwei benachbarten Hügeln durch einen Engpass. Im Norden lag eine offene Wiese, im Süden war ein Waldstück; die Bäume standen dicht genug, um eine Reitertruppe zu zersplittern und aufzuhalten. Ein vernünftiger Offizier würde das erkennen und dem Gelände ausweichen, und soweit Cerryl es sagen konnte, waren die Spidlarer alles andere als dumm.
    »Lasst uns bis zum nächsten Hügel reiten«, schlug der Magier vor.
    Hiser runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Ihr hattet Recht, was den Ort angeht«, erklärte Cerryl, »aber wenn wir hier warten, ist es für sie zu offensichtlich. Ich frage mich, ob die nächste Anhöhe hoch genug ist, aber zugleich den Eindruck erweckt, wir könnten in die Zange genommen werden.«
    Hiser nickte. »Sodass wir uns aufstellen, zum Schein angreifen und uns zurückziehen.«
    »Allerdings, wir werden uns zurückziehen«, sagte Cerryl. »Ich will keine Männer verlieren, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Und ich möchte den Gegnern den Eindruck vermitteln, wir wüssten nicht, was wir tun.« Das weißt du ja sowieso nicht. Er wäre beinahe zusammengezuckt, als ihm. dieser Gedanke durch den Kopf schoss.
    »Ihr meint, wir könnten sie zu einem überstürzten Angriff verleiten?«
    »Etwas in dieser Art. Sie sollen keine Zeit zum Nachdenken haben.«
    Cerryl ritt fast eine halbe Meile weit den lang gestreckten, sanften Hang hinunter. Trotz des üppigen Grases war der Boden eben und fest.
    »Sie könnten leicht hier heraufreiten«, meinte Hiser. »Aber natürlich haben wir es bergab immer noch leichter.«
    »Hoffen wir, dass sie es so sehen.« Cerryl lenkte sein Pferd wieder bergauf.
    Nachdem er an der einzigen Eiche weit und breit abgestiegen war – Cerryl glaubte jedenfalls, dass es eine Eiche war –, holte er das Glas heraus und legte es im Schatten des Baumes auf die Hülle. Dann winkte er Hiser zu sich.
    Als das Bild im Glas aufschien, konnte Cerryl den Unteroffizier erschrocken schlucken hören. Die spidlarischen Lanzenreiter waren nach wie vor auf der Straße in ihre Richtung unterwegs. Sie trieben die Pferde nicht an, sondern ritten in normalem Schritt.
    »Sie schonen die Pferde«, meinte Hiser.
    »Ein vorsichtiger Anführer.« Und das ist das Problem. Cerryl ließ das Bild wieder los. »Wir können uns etwas ausruhen, bis Ferek und die anderen hier sind.«
    »Absitzen«, befahl Hiser den fünf Lanzenreitern.
    Cerryl setzte sich in den Schatten und lehnte sich an eine krumme Wurzel der Eiche, die aus dem Boden ragte. Es war sicher keine schlechte Idee, jede Gelegenheit zum Ausruhen zu nutzen.
    Etwas später stießen Ferek und die restlichen Lanzenreiter zu ihnen.
    »Der Hügel da hinten ist besser geeignet«, sagte Ferek brüsk, als er das Pferd neben der Eiche zügelte. Cerryl war nicht wieder auf den Wallach gestiegen.
    »Ihr habt Recht«, erwiderte Cerryl freundlich. »Wir werden hier auch nicht kämpfen. Aber das sollen sie nicht merken. Wenn sie es zu früh entdecken, könnten sie etwas Unangenehmes versuchen.« Und zwar etwas, das ich nicht schnell genug durchschauen werde.
    Ferek kratzte sich am Bart. »Es wird die Pferde ermüden, wenn wir dorthin zurückreiten müssen, sobald sie uns hetzen.«
    »Sie sind weiter, viel weiter geritten«, widersprach Cerryl. »Und es wird noch eine Weile dauern, ehe sie ankommen – mindestens bis zum Mittag.« Er hielt inne. »Werden die Tiere bereit sein, wenn Ihr sie im Bach dort tränkt und ausruhen lasst?«
    Ferek blickte zum Bach, der die weite Wiese im Südosten teilte. »Sicher. Ich würde es immer in kleinen Abteilungen abwechselnd machen.«
    »Warum beginnt Ihr dann nicht gleich damit?«
    Hiser hielt sich die Hand vor den Mund und hustete, um das Lachen zu vertuschen.
    Ferek zog den Braunen herum und befahl: »Tränkt die Pferde. In Trupps absitzen und tränken. Los doch!«
    Als die Männer beschäftigt waren, holte Cerryl noch einmal ‚das Glas heraus und beschwor das Bild der Spidlarer herauf, die inzwischen ein gutes Stück näher

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