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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Schulter um. Als die Weißen Truppen sich scheinbar zurückzogen, führten die Spidlarer ihre Pferde in raschem Trab den Hügel herauf.
    Cerryl zügelte sein Pferd und schoss eine letzte Feuerkugel ab.
    Mehr durch Glück als aufgrund seiner Geschicklichkeit traf die Kugel aus Chaos einen blauen Lanzenreiter, der zwanzig Ellen vor den anderen ritt. Befriedigt stellte Cerryl fest, dass die anderen blauen Lanzenreiter zögerten.
    Fast mit jedem Hufschlag des Wallachs sah Cerryl sich über die Schulter um. Einige Male wäre er beinahe vom trabenden Pferd gefallen. Der Staub brannte in den Augen und der rötliche Dreck verklebte ihm den Hals.
    Beinahe der ganze Nachmittag schien vergangen, ehe Fereks Lanzenreiter sich auf dem höheren Hügel neu formieren konnten. Sie hatten sich kaum aufgestellt, als Hisers Trupp schon heraufgaloppiert kam, eindeutig um einige Männer dezimiert.
    »Ich habe ein paar Männer verloren, Ser«, sagte Hiser, als er das Pferd herumzog und neben Cerryl anhielt. »Die Blauen kommen schnell heran.«
    »Wir wollen hoffen, dass sie schnell genug kommen.« Cerryl sammelte das Chaos um sich, dass rings um ihn beinahe die Luft knisterte.
    Als der Haupttrupp der sich rasch nähernden Spidlarer noch mehr als eine halbe Meile von Cerryls Position entfernt waren, mussten sich die vordersten gegnerischen Reiter bereits im Engpass zwischen zwei kleineren Hügeln zusammendrängen.
    Die erste Feuerkugel landete mitten zwischen den Reitern und blühte auf wie ein glühender Pilz.
    Die leisen Schreie vergingen rasch wieder, aber die folgenden Reiter wichen den brennenden Gefährten aus. Der spidlarische Vorstoß wurde nur unwesentlich verlangsamt.
    »Bei der Dunkelheit … er hat beinahe einen ganzen Zug erwischt …«
    Höchstens die Hälfte. Cerryl konzentrierte sich und schoss eine weitere Feuerkugel ab.
    Einige Reiter sahen das Chaos-Feuer kommen, und wer sich am Rande der spidlarischen Truppe befand, löste sich aus ihr und galoppierte den niedrigen Hügel südlich von Cerryls Standort hinauf, um dann wieder nach Westen einzuschwenken.
    Auf einmal hallte ein dreifaches Trompetensignal über den Hügel und die übrigen Reiter machten sofort kehrt.
    »Warum tun sie das? Nur wegen ein paar Feuerstößen?« Ferek kratzte sich am weiß durchsetzten Bart.
    »Ich denke, sie haben fast einen Zug verloren«, meinte Hiser. »Sie haben die Falle erkannt und weichen zurück. Jetzt denken sie sich einen anderen Weg aus, um uns zu packen.«
    Cerryl wusste, dass der jüngere Unteroffizier Recht hatte. Er musste sich jetzt überlegen, wie und wo die Spidlarer als Nächstes zuschlagen würden. Hoffentlich fällt dir etwas ein.

 
XVII
     
    A m grünblauen Himmel zogen ein paar weit verstreute Schäfchenwolken träge dahin. Die Luft roch schwül und feucht, nachdem es am Vortag geregnet hatte. Der Lehm auf der Straße war dunkel, aber abgesehen von einigen Stellen, wo sich Pfützen gebildet hatten, nicht rutschig.
    Die Straße verlief über einen niedrigen Höhenzug, der eine Wiese begrenzte und den Südrand des Tals bildete, von Osten nach Westen. Ein Bach wand sich durch feuchte und sumpfige Stellen über den Talboden. Hier und dort säumten Büsche das Ufer.
    Am westlichen Ende des offenen Tals stand ein halbes Dutzend Hütten, dazu einige Nebengebäude. Auf den bestellten Äckern war ein Schimmer von Grün zu sehen. Ein paar Arbeiter waren auf den Feldern beschäftigt, aus dem Schornstein einer Kate stieg Rauch. Die Gegenwart der Bauern war ein Zeichen dafür, wie weit er und seine Lanzenreiter den Spidlarern nach Norden gefolgt waren, dachte Cerryl.
    Der Weiße Magier zügelte sein Pferd und überblickte das Tal. Die Mittagshitze setzte ihm zu, er war in Schweiß gebadet.
    Cerryl konnte die spidlarischen Streitkräfte am westlichen Ende des Tals sehen. »Sieht aus, als wären sie alle da.«
    »Wenn wir versuchen, sie zu schnappen, müssen wir ins Tal hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf«, wandte Ferek ein. »Wenn wir auf sie losreiten, werden wir Männer verlieren. Sie haben Bogenschützen.«
    »Wir werden es nicht versuchen«, sagte Cerryl. »Wir lassen sie nur merken, dass wir da sind. Sie müssten durchs Sumpfland da unten, um uns zu erreichen, und das werden sie nicht tun.« So wenig wie wir. Außerdem könntest du sie, wenn sie es wirklich versuchen, mit Feuerkugeln eindecken, und das wissen sie.
    »Nein, hier kann man nicht kämpfen.«
    »Wir werden nur kämpfen, wenn wir sicher sind, dass wir

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