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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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verdoppelt.«
    »Hat man etwas von Sterol gehört?«
    »Er hat sich ins untere Stockwerk des Weißen Turms zurückgezogen. Es scheint so, als würde er auf etwas warten.«
    Darauf, dass Jeslek stürzt? Damit er das Amulett wieder für sich beanspruchen kann? Cerryl füllte die Gläser nach. Er musste erfahren, was in Fairhaven geschehen war, und Faltar würde ihm getreulich alles berichten. Solange keine rothaarigen Frauen im Spiel waren.

 
XLV
     
    A m runden Tisch in der privaten Bibliothek saßen drei Weiße Magier, eine Schwarze Heilerin und der Erzmagier von Fairhaven. Im Kamin brannte unruhig ein kleines Feuer und spuckte immer wieder grauen Rauch ins Zimmer.
    Jeslek stand auf. Obwohl er fast zwei Achttage Zeit gehabt hatte, sich von der Reise zu erholen, waren unter den Sonnenaugen immer noch dunkle Ringe zu sehen. Die Augen selbst aber strahlten hart und energiegeladen wie immer, als er seine Gäste ansah.
    »Der Plan ist im Grunde ganz einfach.« Jeslek deutete auf die Karte, die er an die Staffelei geheftet hatte. Es war eine neue Zeichnung, die Cerryls Erkundungen mit früheren Erkenntnissen vereinigte. »Die Lanzenreiter werden auf zwei Uferstraßen nach Norden vorstoßen. Wenn sie die Straßen gesäubert haben oder auf starke feindliche Kräfte stoßen, nehmen wir die Flusskähne und schaffen die Rekruten stromabwärts, wo sie angreifen können.«
    »Was ist mit den Fallen der Blauen?«, fragte Fydel.
    »Richtig, die Fallen auf den Straßen.« Der Erzmagier lächelte. »Cerryl wird auf der westlichen Uferstraße vorstoßen, Buar und Faltar auf der östlichen. Wir werden die Hauptmasse unserer Truppen nicht diesen Apparaten und Vorrichtungen aussetzen. Cerryl hat eine beachtliche Geschicklichkeit darin, die Geräte der Schwarzen aufzuspüren. Er und seine leichten Lanzenreiter werden vor dem Haupttrupp der Lanzenreiter als Aufklärer eingesetzt. Cerryl ist nicht zum Kämpfen hier. Er ist hier, um die Fallen und Tricks rechtzeitig zu finden. Wenn er auf größere blaue Einheiten trifft, soll er die Lanzenreiter unter Hauptmann Teras und unter dem gallischen Oberhauptmann Grestalk zu Hilfe rufen. Das soll im Augenblick reichen. Eliasar wird bald zu uns stoßen und als Kommandant aller eingesetzten Truppen fungieren.«
    Jeslek wandte sich an Fydel. »Ihr werdet die Lanzenreiter am Ostufer kommandieren und Buar und Faltar auf die gleiche Weise unterstützen, wie Teras als Cerryls Verstärkung arbeitet.«
    Fydel nickte bedächtig. »Sie sind nicht so geschickt wie Cerryl.«
    »Deshalb setze ich euch zu dritt aufs Ostufer an. Herrin Leyladin wird bei mir und der Hauptstreitmacht bleiben. Anya wird zuerst bei uns sein, später wird sie den schnellen Kavalleriereserven zugeteilt, die rasch eingreifen können, falls etwas Unvorhergesehenes passiert.« Jeslek räusperte sich. »Gibt es irgendwelche Fragen?«
    »Wann werden wir aufbrechen?«, fragte Cerryl.
    »In drei Tagen von morgen früh an gezählt. Eigentlich sollte schon morgen alles bereit sein, aber das wird nicht gehen.« Jeslek lächelte hintergründig.
    »Rechnen die Blauen mit unserem Vorstoß?«, wollte Fydel wissen.
    »Sie sind anscheinend nicht vorbereitet«, antwortete Anya. »Die meisten ihrer Truppen liegen noch in der Nähe von Kleth. Es sind nur einige wenige Patrouillen, die uns hier ärgern.«
    »Vielleicht hat ihr Kommandant etwas anderes vor«, überlegte Cerryl. »Bisher haben wir ihn noch nie unvorbereitet erlebt.«
    »Habt Ihr eine Vorstellung, was er im Sinn haben könnte, Cerryl?« Nach einem kurzen gereizten Blick lächelte Jeslek ironisch. »Dieser Brede ist zwar ein guter Kommandant, aber er ist jung und muss sich seinen Vorgesetzten, den Kaufleuten, beugen. Sie wollen ihre letzten Truppen sicherlich nicht fern von Spidlaria verlieren.«
    »So gut ist er gar nicht«, murmelte Fydel halblaut.
    »Wir haben noch einige Schiffe ins Nordmeer verlegt«, fügte Jeslek hinzu, »um zu verhindern, dass sie frische Kämpfer oder Vorräte bekommen, wenn ihre Lager leer sind. Sie hatten im letzten Jahr keine gute Ernte und es mangelt ihnen an Pferden für die Lanzenreiter und die leichte Kavallerie.«
    »Habt Ihr noch etwas über den Schmied herausgefunden?«, wollte Anya von Cerryl wissen.
    »Er hat ein paar Gerätschaften aus Schwarzem Eisen hergestellt und nach Kleth gebracht, wie ich dem Erzmagier schon vor einem Achttag berichtet habe.« Cerryl hielt inne, schluckte verlegen. »Ich kann nicht sagen, von welcher Art die Geräte sind, außer

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