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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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spüren oder sehen kann.«
    »Ihr wisst auch auf alles eine Antwort.«
    Ich wünschte, es wäre so … wenigstens dieser Frau gegenüber. Nach kurzem Schweigen sagte Cerryl: »Ich gebe nicht vor, Antworten zu haben, wo ich keine finde. In dem Abschnitt des Flusses, den wir kontrolliert haben, bis zu der Stelle, wo die Straße nach Westen abbiegt, waren keine Blauen.«
    »Natürlich nicht. Sie haben gewartet, bis Ihr vorbei wart.«
    »Wenn Ihr so viel wisst, Anya«, sagte Faltar müde, »warum wart Ihr dann nicht dort? Jeslek sagte, Ihr befehligt die Reserven und sollt Euch um derlei Dinge kümmern.«
    Cerryl fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er Faltars Worte hörte. Er hätte nie damit gerechnet, so etwas von ihm zu hören. Vielleicht übte die junge Viedra am Ende doch einen vorteilhaften Einfluss auf Faltar aus.
    Anyas helle Augen wurden eiskalt und hart. »Ihr solltet Euch besser um die Straße am Ostufer kümmern, Faltar.«
    »Das werde ich sicherlich tun, Anya.« Faltar lächelte müde. »Das ist meine Aufgabe, und ich bemühe mich, meine Aufgaben richtig zu erfüllen. Das lässt mir wenig Zeit, mich um die Aufgaben anderer Leute zu kümmern.«
    Buar sah fassungslos zwischen Anya und Faltar hin und her, während die Unterhaltung ihren Fortgang nahm.
    Anya drehte sich jetzt ganz zu Faltar herum und Cerryl musste unwillkürlich lächeln, als er sah, wie Jeslek sich der rothaarigen Magierin von hinten näherte.
    »Ihr zwei werdet noch lernen …«
    »Wir alle haben noch viel zu lernen, Anya«, unterbrach Jeslek sie. »Morgen werdet Ihr in den Bereichen, wo die Straße weiter vom Ufer entfernt verläuft, die unmittelbare Umgebung des Flusses kontrollieren, so weit die Boote fahren.« Der Erzmagier hielt inne. »Es sei denn, Ihr möchtet lieber Cerryls Aufgaben übernehmen und ihn das Ufer überwachen lassen?«
    Anyas Gesicht blieb einen Augenblick leer, ehe das strahlende, falsche Lächeln zurückkehrte. »Natürlich werde ich gern das Ufer übernehmen. Und jetzt … wenn Ihr mich entschuldigen wollt …« Sie drehte sich um und ging den Hügel hinauf, fort von den Pferden und den Verletzten.
    »Wir hätten die Umgebung des Flusses genauer beobachten müssen«, sagte Jeslek leise. »Versucht Euch ungewöhnliche Tricks auszudenken und lasst mich wissen, was Euch eingefallen ist.« Der Erzmagier wandte sich zum weißen Zelt.
    Das ist für seine Verhältnisse ein großmütiges Eingeständnis, dass er auf meine Warnungen hätte hören sollen. Cerryl lächelte schief und etwas überheblich, nahm sich jedoch sofort wieder zusammen, als Leyladin im Zwielicht zu ihm kam.
    Der Magier mit den grauen Augen legte einen Arm um sie. »Ist bei dir alles in Ordnung?«
    »Bei mir schon.« Sie holte tief und langsam Luft, ehe sie die grünen Augen auf ihn richtete. »Ich … ich kann einfach nicht alle heilen … ich versuche nur, das Chaos aus den Wunden zu halten.« Sie seufzte.
    »Bei allen, die ich hier gesehen habe?«
    Sie schluchzte leise. »Es sind so viele …«
    »Du musst etwas essen, du musst wieder zu Kräften kommen.«
    »Der Proviant ist dort drüben«, sagte Faltar. »Wir haben schon gegessen. Es gibt Brot, Käse und etwas Lammfleisch, das inzwischen aber kalt sein dürfte.«
    »Ob kalt oder nicht …« Cerryl führte Leyladin zum Kochfeuer und zu dem Lanzenreiter, der dort Dienst tat.
    »Für die Heilerin …« Der Lanzenreiter reichte ihr ein Stück Lammfleisch auf einem halben Laib dunklem Brot. »Es gibt auch Käse. Bedient Euch.« Jetzt erst schien er Cerryl zu bemerken. »Äh … Ihr auch, Ser.«
    »Danke«, sagte Cerryl.
    Sie nahmen ihr Essen in Empfang und entfernten sich ein Stück, um sich auf einen umgestürzten Baumstamm zu setzen, den jemand neben die Feuerstelle geschleppt hatte.
    »Ich sehe jetzt, wen die Lanzenreiter wirklich schätzen«, meinte Cerryl lachend. Er schlug einmal, zweimal nach einer großen Mücke.
    »Sie schätzen dich auf eine andere Weise«, nuschelte Leyladin mit vollem Mund.
    Vielleicht. Cerryl aß langsam, Leyladin hatte ihr Fleisch und das Brot schon aufgegessen, als er noch die Hälfte vor sich liegen hatte. Er schaute auf. »Hol dir noch etwas Käse. Ich glaube, es gibt auch getrocknete Äpfel.«
    »Ich wusste gar nicht, dass ich einen solchen Hunger hatte.«
    »Heilen ist harte Arbeit«, meinte er. »Wie jeder Einsatz von Ordnung oder Chaos.«
    Leyladin stand langsam auf und ging zur behelfsmäßigen Essensausgabe, eigentlich nicht mehr als ein Brett auf zwei Astgabeln, um

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